Im Jahr 2021 wurden weltweit etwa 295 Mrd. US Dollar in die Steigerung der Energieeffizienz in den Sektoren Gebäude (193 Mrd.), Transport (65 Mrd.) und Industrie (37 Mrd.) investiert.
Diese Investitionen zeigen Wirkung: 2021 konnte die weltweite Primärenergieintensität gegenüber dem Vorjahr um 1,9% verbessert werden (Verhältnis von Energiebedarf und BIP). Laut einer Studie der IEA (International Energy Agency) wäre im Zeitraum 2020-2030 allerdings eine Verbesserung von jährlich 4% notwendig, um das Ziel der „Netto-Null-Emissionen“ bis 2050 zu erreichen, was bedeutet, eine Verdreifachung der jährlichen Investments wäre nötig. In welchen Bereichen ist eine Steigerung der Energieeffizienz zu erzielen?
Die Studie der IEA geht von 40 Meilensteinen in drei Sektoren aus, die bis 2050 für das „Netto-Null-Szenario“ erreicht werden müssen. Neben der Steigerung der Energieeffizienz über verbesserte Technologien und Verhaltensänderungen spielt auch die Elektrifizierung von Prozessen eine wichtige Rolle, da elektrische Energie eine bessere Nutzungseffizienz ausweist und vor allem erneuerbar erzeugt werden kann.
Im Gebäudesektor wäre es wichtig, ab 2025 keine fossilen Heizungen mehr zu installieren und bestehende durch Alternativen wie Wärmepumpen (55% Anteil an gesamter Heizleistung bis 2050), Solarthermie, Bioenergie etc. zu ersetzten. Der Anteil an CO2-neutralen Gebäuden sollte von aktuell 1% bis 2030 auf 25% und bis 2050 auf 85% erhöht werden. Der Energieverbrauch von Haushaltsgeräten sollte bis 2030 um 25% und bis 2050 um 40% reduziert werden. Dies kann über sparsame Technologien wie LEDs (bis zu 90% effizienter als Glühbirnen) oder die Einführung von Effizienzstandards und Vorschriften erfolgen. In der EU konnte über die Implementierung solcher Maßnahmen der Energieverbrauch bereits um fast 15% reduziert werden.
Im Transportsektor ist der Ausbau der Elektromobilität und das Verbot von Verbrennungsmotoren bis 2035 entscheidend. Der Flugverkehr sollte zudem das Niveau von 2019 nicht überschreiten, Kurzstreckenflüge sind durch schnelle Zugverbindungen zu ersetzen.
In der Industrie könnte durch die Elektrifizierung von bestimmten Prozessen, z. B. einer Zunahme des Elektrizitätsanteiles am Gesamtenergiebedarf von 24% auf 48% bis 2050, ein wesentlicher Beitrag zur Energieeffizienz geleistet werden. Beispielsweise könnte die Verwendung von Elektroöfen in der Stahlproduktion zu diesem Ziel beitragen. Entscheidend dabei ist aber, dass die elektrische Energie aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wird.
Bitte effizienter!
Angesichts der aktuellen Energiekrise rückt neben dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen auch die Effizienzsteigerung in den Fokus. Geringerer Energiebedarf bei gleichbleibendem Nutzen bedeutet unterm Strich weniger fossilen Energieverbrauch – das bringt uns näher an das Ziel der Klimaneutralität.
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