Das Programm zur Förderung solarer Großanlagen im Klima- und Energiefonds wird auch heuer wieder Impulse am heimischen Markt setzen. Zusätzlich werden in diesem Jahr auch erstmalig Planungs- und Machbarkeitsstudien für Anlagen über 5.000 m2 gefördert. Im August wurde das Förderprogramm 2020 des Klimafonds für solare Großanlagen in Betrieben und Wärmenetzen gestartet. Die Förderung beträgt bis zu 50 Prozent der Investitionskosten, gefördert werden innovative solarthermische Anlagen mit einer Kollektorfläche ab 100 m2.
Förderung von Großanlagen
Die Förderschwerpunkte des Programms reichen von solarer Prozesswärme über -solare Netzeinspeisung, hohe solare Deckungsgrade bis hin zu solarthermischen Anlagen in Kombination mit Wärmepumpen. Die Zielgruppen des Programms sind Produktions,- Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, Wärmenetzbetreiber, Energieversorger, Tourismusbetriebe sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand sowie Gebietskörperschaften und gemeindeeigene Betriebe, auch in Form von Betrieben mit marktbestimmter Tätigkeit. Besonders innovative Projekte werden – wie in den Vorjahren – in das Begleit-forschungsprogramm aufgenommen und mit intensivem Monitoring betreut. Die Erkenntnisse daraus dienen der Weiter-entwicklung der Technologie und fließen laufend in die Umsetzung neuer solarer Großanlagen ein. Die Ausschreibung „Solarthermie – solare Großanlagen“ läuft noch bis 26. Februar 2021.
Nachgefragt
DI Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar, im Kurzinterview über die Fördersituation in Österreich und die möglichen Auswirkungen.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation betreffend Bereitstellung von Energie?
DI Roger Hackstock: Wir heizen in Österreich immer noch zu zwei Dritteln mit Öl, Gas und Kohle – dafür geben die Haushalte jährlich gut zehn Milliarden Euro aus. Das Geld fließt größtenteils ins Ausland. Die Bundesregierung hat jedoch beschlossen, dem ein Ende zu setzen. Mit einem Klimapaket von 750 Millionen Euro soll die Energiewende herbeigeführt werden, wie im Juli im Ministerrat beschlossen wurde.
Welche Auswirkungen hat Ihrer Meinung nach das Förderpaket?
Hackstock: Nie zuvor war es so lukrativ, in Gebäudedämmung, Fenstertausch und die Installation einer neuen Heizung mit Solaranlage zu investieren. Wer jetzt in erneuerbare Energie investiert, bekommt im Schnitt die Hälfte der Investition vom Staat zurück.
Wie hoch sind die bürokratischen Hürden, um in Österreich Fördergeld zu erhalten?
Hackstock: Hierzulande ist es wesentlich schwerer, an das Geld zu kommen. Stellt man in Deutschland nur einen Förderantrag für die neue Heizung samt Solaranlage, muss man bei uns vier verschiedene Förderanträge stellen, um die Förderung zu erhalten. Bund und Land fördern dieselben Maßnahmen, für jede Technologie gibt es noch dazu eigene Förderrichtlinien und technische Bestimmungen. Bei Betrieben braucht es drei Förderanträge, um an die Förderungen zu kommen, was ebenfalls eine bürokratische Hürde darstellt.
Wie könnte man die Situation in Österreich vereinfachen?
Hackstock: Was helfen würde, wäre die Umsetzung einer Maßnahme, die schon seit über zwei Jahrzehnten im Gespräch ist: eine ökologische CO2-Besteuerung, wie sie im -Regierungsprogramm von Türkis-Grün für 2022 geplant ist. Damit würde sich der Spielraum bei den Energiepreisen zugunsten erneuerbarer Energie verschieben, die Notwendigkeit für Förderungen würde sinken und Investitionen vorangetrieben.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel sowie das Interview ab Seite 10 der aktuellen Ausgabe 9/2020!