76 Prozent aller befragten Unternehmen sagen, dass die steigenden Energiepreise bereits jetzt ihre Wirtschaftlichkeit negativ beeinflusst. Nur sieben Prozent betreffen die steigenden Preise nicht.
Zwei Drittel der Befragten (60%) gehen davon aus, dass sich der Preisanstieg langfristig negativ auf ihr Unternehmen auswirken wird, wenn sich der Trend fortsetzt. Dass dies der Fall sein wird, ist für gut die Hälfte der Unternehmen wahrscheinlich: 51 Prozent gehen davon aus, dass Energiekosten in den nächsten drei Jahren signifikant steigen. Weitere 34 Prozent erwarten eine moderatere Steigerung. Zudem rechnen 96 Prozent der Befragten auch in Zukunft mit kurzfristigen drastischen Anstiegen der Energiekosten.
Gefragt nach den Entwicklungen am Energiemarkt, die ihrem Unternehmen den größten Schaden zufügen, geben mehr als die Hälfte (59%) steigende Preise aufgrund geringer werdenden Energiereserven an. Danach folgt die Knappheit von Erdöl und Erdgas aufgrund fehlender Importe (35%). Nur weniger als ein Drittel (29%) sorgt sich um steigende Investitionskosten aufgrund strengerer Energieauflagen durch das Europäische Parlament.
Was tun?
Unternehmen haben ebenso wie Privatpersonen wenig Handlungsspielraum, die Preise zu beeinflussen. Die Unternehmen müssen das Problem also selbst in die Hand nehmen und individuelle Lösungen suchen. Zum Beispiel nutzen bereits knapp 40 Prozent der Unternehmen Strom aus eigener Erzeugung – etwa aus Solarpaneelen auf dem Firmengelände. Weitere 40 Prozent haben in ihren Verträgen mit Öl-, Gas- oder Stromanbietern Sonderkonditionen ausgehandelt.
Konkret wurden in Unternehmen folgende Maßnahmen bereits am häufigsten getroffen
88% - Ersetzen aller Leuchtmittel durch LEDs
74% - Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema Energiesparen
68% - Verbesserung der Gebäudeisolierung
65% - Automatisierung der Beleuchtung
Hürden überwinden
Anhand dieser Aufstellung wird deutlich, dass die meisten Unternehmen bereits die leicht umzusetzenden und konkreten Aufgaben in Angriff genommen haben. Zum Beispiel haben 88 Prozent bereits Maßnahmen ergriffen, um Leuchtmittel durch stromsparende LEDs zu ersetzen, und mehr als die Hälfte der Unternehmen (56%) sehen in diesem Bereich ihre Umstellung als abgeschlossen an. Andere Maßnahmen, die in der Umsetzung komplexer sind, haben sich dagegen in Unternehmen noch nicht weitläufig durchgesetzt. So werden das Ersetzen alter Maschinen durch neue effizientere Maschinen oder die Einführung eines Energie-Management-Systems zwar als erwägenswerte Optionen gesehen, um Energie zu sparen, wurden jedoch noch nicht so häufig umgesetzt.
Die größte Hürde für Unternehmen ist, dass Energiesparen ein komplexes Thema ist (30%). Für sie ist es schwierig, die Vorteile einzelner Maßnahmen abzuschätzen, und es fehlt an leicht zugänglichen Anwendungsbeispielen. Was sind die richtigen und effizientesten Maßnahmen? 31 Prozent der Befragten wissen bei dieser Frage nicht weiter.
Eine weitere Hürde ist, dass für viele Unternehmen die Armortisationszeit zu lange und damit nicht attraktiv genug ist(32%). Gerade, wenn es um größere und umfassendere Investitionen wie etwa smarte Gebäudeautomatisierungslösungen geht, wird der hohe Anschaffungspreis zum unüberwindbaren Hindernis.