Im Gespräch mit dem CEO von Dornbracht, Stefan Gesing, der Ende 2020 die Führung des Unternehmens übernommen hat, merke ich dann auf angenehme Weise, dass es seit 2020 nicht nur Covid gegeben hat, dass die Welt nicht stehen geblieben ist und sich die Unternehmen weiterentwickelt haben. Der Salone del Mobile bietet nun die Möglichkeit Neuheiten wieder live präsentieren zu können. Dornbracht stellt in Mailand in Halle 24, Stand F 06-08 aus.
Was bedeutet der Salone del Mobile bzw. der Salone del Bagno für ein deutsches Unternehmen wie Sie? Haben Sie die Messe in den letzten Jahren vermisst?
Gesing: Der Mailänder Salone gehört zu den wichtigsten Messen für Dornbracht. Wir stellen bereits seit mehr als 20 Jahren regelmäßig in Mailand aus und waren eine der ersten Sanitärmarken, die Interior-Messen für sich entdeckt hat. Das dort stark vertretene architektur- und design-affine Publikum ist für uns sehr wichtig. Als Unternehmen, das sich dem Markenclaim „Leading Designs for Architecture“ verschrieben hat, fühlen wir uns in Mailand gut aufgehoben. Insofern haben wir die Messe sehr vermisst und freuen uns umso mehr, dass wir in diesem Jahr wieder viele bekannte und neue Kunden wie Partner auf unserem Stand begrüßen dürfen.
Welche Erwartungen haben Sie an die Ausgabe 2022? „How do you expect it to be?”
Gesing: Wir sind sicher, dass wir an die erfolgreichen Messen der vergangenen Jahre anknüpfen können und haben dafür viele Neuheiten vorbereitet. Neben der Vorstellung der CYO, unserer neuen Regenduschen, innovativen Oberflächen-Kollektionen und spannenden Portfolio-Erweiterungen, werden wir unseren Armaturen-Klassiker Tara zum 30-jährigen Jubiläum mit neuen Oberflächen für ganz unterschiedliche Stilkonzepte erweitern. Entsprechend wird ein Messe-Highlight das neue Tara-Bad „The Beauty of Simplicity” sein. Eine zukunftsweisende Architektur, die unsere charismatische Designarmatur neu inszeniert.
Ist Mailand generell ein wichtiger Moment für das Unternehmen?
Gesing: Absolut. Dornbracht ist in Mailand seit mehr als 20 Jahren als Aussteller präsent, hat immer wieder durch Produktneuheiten und Events, bei denen es um die Auseinandersetzung mit dem Element Wasser ging, bewiesen, wie innovativ das Unternehmen ist. Diese Beweisführung werden wir auch in diesem Jahr wieder antreten. Und natürlich bietet Mailand eine gute Gelegenheit, sich „live“ mit den aktuellen Trends und Entwicklungen in Architektur und Interior Design auseinanderzusetzen.
Wie haben Sie diese zwei Jahre der Pandemie erlebt: Abnahme und Steigerung des Umsatzes, Verluste / Gewinne, neue Herausforderungen, Investitionen?
Gesing: Die vergangenen zwei Jahre waren für das Unternehmen Dornbracht sehr aufregend und damit hatte die Corona-Pandemie ausnahmsweise nichts zu tun: Im September 2020 wurde aus der Aloys F. Dornbracht GmbH & Co. KG die Dornbracht AG & Co. KG. Mit einer neuen Unternehmensführung haben wir die Weichen für den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt gestellt. Seither hat sich bei Dornbracht einiges verändert. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir eine Vielzahl an Projekten und Initiativen gestartet und konnten vieles davon bereits umsetzen: So haben wir die 5-Jahres-Garantie für unsere Produkte eingeführt, unsere Erreichbarkeit extrem verbessert und unseren Kundenservice auf ein ganz neues Niveau gehoben. Außerdem bieten wir seit April 2022 unser gesamtes Produktsortiment als BIM-Daten an, was insbesondere für Planer und Architekten wichtig ist.
Darüber hinaus haben wir unser komplettes Unterputz-Programm überarbeitet und dabei besonders großen Wert auf die Installations- und Wartungsfreundlichkeit aller Komponenten gelegt. Bisher hat man Dornbracht vor allem mit zeitlosem Design in Verbindung gebracht. Bei der Optimierung unserer Unterputz-Lösungen haben wir die Bedürfnisse der Handwerker in den Vordergrund gestellt und können mit der optimierten xGrid-Schiene jetzt ein Programm anbieten, mit dem man selbst aufwendige Duschanwendungen mit mehreren Auslassstellen einfach und präzise verbauen kann – und dies zu einem absolut marktkonformen Preis.
Wir investieren aber auch in unsere Produktion am Standort Iserlohn in Deutschland. Wir haben ein für die Qualität wichtiges Galvanik-Modul angeschafft, arbeiten in der Montage mit neu installierten Arbeitsplätzen an Prozessoptimierungen und werden absehbar in den Ausbau unserer Oberflächenkompetenz investieren. Damit erweitern wir unsere Möglichkeiten im Sinne unserer Kunden und stärken unseren Standort.
Dass der eingeschlagene Weg richtig ist, zeigt sich auch an der Entwicklung: Zusammen mit dem gesamten Team haben wir es geschafft, den Umsatz im Jahr 2021 maßgeblich zu steigern. Wir gehen davon aus, dass wir eines der am stärksten wachsenden Unternehmen der Branche sind und dass dieses Jahr ähnlich erfolgreich für uns wird.
Vielen Dank für das Gespräch!