Bereits am ersten Messetag ließen die meisten Besucher ihre Masken fallen und gaben sich dem Geschehen ohne Mundschutz hin. Man begrüßte sich per Handschlag oder Umarmung, und die Produkte wurden angefasst und ausprobiert, die nach zwei Jahren endlich präsentiert werden konnten. Nicht immer gab es Neues aus dem Jahre 2022 zu sehen, manchmal waren es Produkte vom letzten Jahr oder sogar vom Jahr 2020, die erst jetzt im Handel erhältlich sind oder gezeigt werden konnten. Obwohl auch die beiden Hallen, die dem Badezimmer gewidmet waren, nicht zur Gänze ausgelastet waren, schienen Hersteller und Besucher rundum zufrieden. In der Tat konnte sich das Angebot sehen lassen. Hauchdünne Duschkabinen, wassersparende und hygienische WCs, Armaturen mit integriertem Licht- und Dufteffekt, Badewannen für drinnen und draußen sowie Regalsysteme und Accessoires, die ausgehend vom Badezimmer auch in anderen Räumen verwendet werden können. Neben Holz, Keramik und Metall kamen nach wie vor viel Marmor und Harzmaterialien zur Anwendung. Nachhaltige Produktion und Sparsamkeit in Sachen Wasser und Energie ist mittlerweile für alle Firmen ein Muss geworden. Auffallend groß war schließlich auch die Produktvielfalt der Firmen, die eine raumübergreifende Einrichtung ermöglicht: Antoniolupi bot dieses Jahr auch Wandtapeten, Leuchten, Teppiche und sogar Schranksysteme an. Falper präsentierte seine erste Küche, und die Accessoires von Everlife Design machen sich auch in jedem anderen Wohnraum gut. Was den Salone del Mobile von anderen Messen unterscheidet, ist wie eh und je das Design der gezeigten Produkte.
Alles fürs Design
Wenn auf anderen Messen eher Handwerker und Techniker angesprochen werden und die Technologie somit an erster Stelle steht, so ist in Mailand Design das Zugpferd. Die Messe ist ein Trendsetter und wer Neues in Sachen Ästhetik anzubieten hat, der muss hier sein. Es waren schließlich alle, die ein designaffines Produkt anbieten konnten, vor Ort. Auf die Frage, ob sie auch woanders ausstellen würden, erhielt ich fast immer dieselbe Antwort: Nein! Eine Ausnahme waren nur die Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, die es nach wie vor auch auf die ISH nach Frankfurt lockt und die italienischen Hersteller aus Mittel-und Süditalien, die auf der Cersaie in Bologna ihre Kunden aus dem Süden treffen. Der Großteil der Firmen wird sich auch in Zukunft vorrangig auf die Mailänder Möbelmesse konzentrieren, die dieses Jahr wieder als Bühne für die unterschiedlichsten Inszenierungen und Feiern diente. Bei Zucchetti wurde unter anderem die Neuausführung der Armatur Isy präsentiert, die dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Die Neuauflage nennt sich Isy22, ist ein bisschen größer als das Original, wird in zahlreichen neuen Farben und Oberflächen angeboten und kann zudem auch per Knopfdruck bedient werden.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 28 der aktuellen Ausgabe 6/2022 oder am AustriaKiosk!