Herr LIM Breitschopf, sind Sie gut ins neue Jahr gestartet?
LIM Robert Breitschopf: Ja, ich bin sehr gut ins Jahr gestartet und freue mich, sagen zu können, dass die letzten zwei Jahre die erfolgreichsten meiner gut 30-jährigen Karriere waren – privat, in der Firma und als Innungsmeister.
Was sind die Gründe für die allgemein gute Auftragslage des letzten Jahres? Keine Verschnaufpausen im Sommer sind doch eher nicht die Regel, oder?
Breitschopf: Sie haben Recht: Diese Entwicklung ist mir bereits in den letzten Jahren aufgefallen, und auch die Zahlen der KMU-Forschung Austria bestätigen das. Das liegt u. a. daran, dass immer mehr Menschen lieber in nachhaltige energiesparende Haustechnik oder Wohlfühlbäder investieren, anstatt ihr Geld der mitunter unsicheren Finanzmarktsituation anzuvertrauen.
Das SHL-Center, eine Herzensangelegenheit der Wiener Innung, ist so gut wie fertig – ich bitte um ein Update für unsere Leser!
Breitschopf: Die Arbeiten an der Gebäudehülle sind so gut wie abgeschlossen – auch im Inneren ist das Ausbildungszentrum bereits mehr als vorzeigbar. Das Haus bzw. die Ausstattung – in allen Bereichen – wird so weiterwachsen, dass wir aktuelle und zukünftige Techniken einbinden und schulen können. Was etwa die Berufsschule nicht zeigen kann, wollen wir präsentieren und auch die Industrie kann, z. B. als Partner bei uns auf „neutralem“ Boden, Schulungen durchführen – wir sehen uns hier als wertvolles Bindeglied. Am 27. Februar 2020 findet die erste größere Veranstaltung im neuen SHL-Center Wien statt. Im Zuge dieser Veranstaltung werden die drei Erstplatzierten der Wahl zum beliebtesten Installateur von jedem Bezirk ausgezeichnet. Dies soll u. a. in der Öffentlichkeit zu einer positiven Imagebildung für die Installateure führen, da ja zuletzt durch unlautere Notdienste diesbezüglich Schaden angerichtet wurde.Im April/Mai geht dann das SHL-Center „regulär“ in Betrieb. Außerdem werden wir demnächst natürlich unsere neue Ausbildungsstätte feierlich eröffnen und präsentieren.
Was werden die wichtigsten Highlights für die nächsten Lehrlingsgenerationen in diesem Haus sein?
Breitschopf: Zu den derzeitigen Highlights zählen der 12.000-l-Erdpufferspeicher und ein 3.000-l-Pufferspeicher im Kesselhaus, welche von einer Gasbrennwertanlage gespeist werden. Außerdem können Deckenkühlung und heizung, Fußbodenheizung sowie Radiatoren „erlebt“ werden und auch eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Kühlung ist am Letztstand der Technik. Im Bereich Sanitär- und Installationstechnik können die Nachwuchsgebäudetechniker u. a. den hydraulischen Abgleich verstehen lernen und Fließgeschwindigkeiten in Rohrleitungen untersuchen u.v.m. – denn wir wissen, wie's geht!
Was sind neben dem neuen SHL-Center die wichtigsten Anliegen für Ihr Bundesland?
Breitschopf: Der Trend geht weg von den fossilen Brennstoffen – dazu müssen aber sinnvolle Lösungsansätze bzw. auch Kombinationsmöglichkeiten gefunden werden. Ein wichtiger Punkt für mich ist hier die Nutzung von „grünem“ Gas: 50 Prozent des in den Haushalten benötigten Gases können wir in Österreich bereits selbst produzieren. Aktuell haben wir im Winter nicht genug Strom aus Wind-, Wasser- und Sonnenenergie. Bei Erdwärmepumpen kann im städtischen Bereich meist nicht tief bzw. großflächig genug gegraben werden und bei Luftwärmepumpen ist die Geräuschemis-sion im dicht bebauten Stadtgebiet ein Problem. Daher bin ich der Meinung, dass wir die bestehenden Erdgasnetze und Speicher weiter nutzen sollten – das will ich für Wien nicht einfach kampflos aufgeben.
Es nahen die Wirtschaftskammer-Wahlen. Warum ist eine hohe Wahlbeteiligung so wichtig?
Breitschopf: Österreichs Unternehmer sorgen für Arbeitsplätze und brauchen dafür eine gewichtige Stimme. Diese Vertretung ist die Wirtschaftskammer. Wenn wir als Branche gehört werden wollen, sollten wir vom 3. bis 5. März unsere Stimme bei der WK-Wahl abgeben.
Lesen Sie das vollständige Interview auf Seite 6 der aktuellen Ausgabe 1-2/2020.