Wo steht Testo 2024?
Blumhagel: Testo hat sich in den letzten beiden Jahren sehr gut entwickelt und hat auch ein starkes Wachstum hinter sich. Nicht nur im Bereich der klassischen Messtechnik, sondern auch im Bereich des Datenmonitorings, also der Überwachung, Messdatenanalyse und -speicherung mit unseren Lösungen für den Pharmazeutischen Bereich sowie den Lebensmittelbereich.
Was waren die wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahre?
Blumhagel: Testo verfügt nicht nur über qualitative und zuverlässige Messtechnik – in den letzten Jahren hat sich das Angebot im Bereich des Messdatenmanagements stetig erweitert. Wir sind somit in der Lage, sich auch höchsten Anforderungen der Pharmaindustrie, Medizintechnik und dem Lebensmittelbereich zu stellen und hier eine einzigartige Kombination aus Hardware, Software und Cloud Lösung zu bieten – und das in anspruchsvollsten Umgebungen!
Welche waren die größten Herausforderungen der letzten sowie der kommenden Jahre aus jetziger (Unternehmens-)Sicht?
Blumhagel: Die bestimmt größte Herausforderung der letzten, aber auch kommenden Jahre ist das Thema Personal. Die Firma Testo arbeitet sehr nahe am und mit dem Kunden, da ist es unabdingbar hier auch das beste Personal bieten zu können: Professionell, technisch ausgebildet und mit Elan und Freude an der Arbeit.
Neben dem Personalthema spielt natürlich auch die sehr angespannte wirtschaftliche sowie geopolitische Lage eine große Rolle – die Märkte und Firmen sind verunsichert und zögerlich. Da heißt es einmal mehr, auf Kunden eingehen und für jede Situation mit Beratung und letztendlich der maßgeschneiderten und besten Lösung dem Kunden beiseite stehen.
Bleiben Messgeräte das Kerngeschäft des Unternehmens?
Blumhagel: Die Firma Testo ist DER führende Hersteller im Bereich der Messtechnik, immer schon gewesen und da werden wir auch in Zukunft nicht davon abweichen, hier Trends zu setzen und Marktführer zu bleiben. Natürlich geht auch an uns der aktuelle Trend nicht spurlos vorbei – so entwickeln wir unser Angebot im Bereich der Connectivity der Messgeräte (Messgeräte kommunizieren untereinander aber auch zu Apps) sowie auch Cloud-Services, DaaS (Data-as-Service) oder SaaS (Software-as-a-Service) stark weiter. Hier werden in absehbarer Zeit noch viele Neuerungen auf den Markt kommen.
Worauf kann sich die Branche in naher Zukunft freuen?
Blumhagel: Dieses Frühjahr werden wir mit einer Produkterweiterung im Bereich der Kältemesstechnik für Wärmepumpen auf den Markt kommen: der Vakuumpumpe. Nahtlos integriert in das bestehende Portfolio (digitale Monteurhilfe, Vakuumsonden, Temperatursonden, Waagen) wird auch die Pumpe mit den anderen Messgeräten direkt über Bluetooth kommunizieren und so eine automatische Evakuierung der Anlagen vornehmen können – alles auf Knopfdruck und eigenständig geregelt.
Weiters werden wir auch im Bereich der Rauchgasmesstechnik mit einer App auf den Markt kommen, mit Hilfe derer man die Messberichte direkt online verwalten und in das eigene ERP-System übertragen und direkt an den Kunden senden kann. Als Main-Feature jedoch gilt die Schnittstelle zu den jeweiligen Landesdatenbanken, was den automatischen Upload der Berichte an die offiziellen Datenbanken ermöglichen wird. Automatisiert, einfach, schnell und ohne Mehraufwand.
Lösen Handy- und App-Lösungen die Messgerät-Hardware zunehmend ab, oder wird es immer Dinge geben, die nur per Messgerät messbar sind?
Blumhagel: Handy, App und Cloud sind alles sehr nützliche Tools, um das Gemessene besser darstellen oder verarbeiten zu können. Aber selbst die beste App macht aus einer schlechten Messung keine gute Analyse. Um den Messdaten auch vertrauen zu können, wird es immer eine hervorragende Messtechnik dahinter brauchen – auch die Dienstleistungen und Services im Feld darf man nicht unterschätzen. Testo bietet dieses Dreieck schon lange und baut es auch stetig mit Nachdruck weiter aus: Hardware, Software und Services aus einer Hand und das vom Marktführer.
In welchen Bereichen bildet Testo Lehrlinge aus?
Blumhagel: Im Stammhaus ist der Schwerpunkt wohl immer noch im Bereich Elektronik und kaufmännischer Lehren. Stark wachsend sind aber Ausbildungen im Bereich IT und AI – hier wird ein starker Fokus gesetzt, um zukunftsfit zu bleiben. Aktuell werden im Stammhaus über 150 Lehrlinge ausgebildet.
Wie ist das Frau-Mann-Gefälle im Unternehmen?
Blumhagel: Aktuell sind wir in Österreich bei knapp einem Viertel Frauen im Unternehmen. Es ist schon eine gute Quote, wir wollen diese aber in Zukunft auch noch weiter steigern – da bleibt es zu hoffen, dass auch das Interesse der Frauen an der Technik weiter steigt. Wir haben nur die besten Erfahrungen gemacht.
...
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 64 in der aktuellen Ausgabe 1-2/2024 (ab 15.02.)!