Seit Anfang November ist der Weltklimavertrag verbindlich. Bis 2030 müssen die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 40 Prozent reduziert werden. "Am einfachsten könnte dies im Raumwärmebereich geschehen", erklärt Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. "In Österreich sind noch immer über 700.000 klimaschädliche Ölheizungen in Betrieb, die durch erneuerbare Heizformen ersetzt werden müssen." Dass dies auch rechtlich möglich ist, belegt ein vom Umweltministerium in Auftrag gegebenes Gutachten, das den Ländern "grünes Licht" für ein Ölheizungsverbot oder ein Gebot für Erneuerbare bescheinigt. Im Neubau und bei Bestandsanlagen können die Länder demnach auf erneuerbare Energieträger setzen. Ein Eingreifen auf die Bestandsanlagen ist nicht vorgesehen. "Nun sind die Länder in der Pflicht, Ölheizungen im Sinne des Klimaschutzes aus den Haushalten langfristig zu verbannen", fordert Plank.
Es scheitert nicht an der Machbarkeit
Einen wichtigen Beitrag bei der Umstellung des Energiesystems im Wärmebereich werden Holzheizungen leisten. Insbesondere sind moderne Biomasse-Anlagen prädestiniert, alte Ölheizungen mit hohen Verbräuchen zu ersetzen. Im Augenblick sind Pellets um rund ein Viertel günstiger als Heizöl. Trotz höherer Anschaffungskosten können sich Biomasse-Anlagen in wenigen Jahren rentieren. Dies belegen auch die Analysen des Österreichischen Biomasse-Verbandes: Von 2005 bis 2014 haben sich die Holznutzer jährlich 720 Mio. Euro im Vergleich zu Ölheizern erspart. Holzheizer ersparen sich nicht nur Geld, sondern sichern hochqualifizierte, heimische Arbeitsplätze und lösen Investitionen aus, die im Land verbleiben. Österreich ist Weltmarktführer bei Heizkessel-Technologien. Dies wirkt sich vor allem günstig auf die Umwelt aus. "Trotz massiven Ausbaus von Holzheizungen sind die Feinstaubemissionen aus dem Hausbrand seit Jahren rückläufig. Ein zentraler Grund dafür ist der Einsatz moderner Kessel- und Ofentechnik. Durch Nutzung effizienterer Kessel, Dämmstoffe, von Solar und Wärmepumpen sind für den Ersatz von zehn TWh Heizöl nur mehr drei bis fünf TWh Biomasse notwendig. Zudem verfügt Österreich über genügend Biomasse-Ressourcen. Die Energiewende im Wärmebereich scheitert demnach im Augenblick am Willen der Entscheidungsträger und nicht an der Machbarkeit", so die Schlussfolgerung von Plank.