„Zukunft Bauen“: Erhebung von Herausforderungen seit 2011

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Wie können wir den Raumbedarf ressourcen- und klimaschonend decken? Die Antwort liegt auf der Hand: indem wir den Bestand sanieren und intensiver nutzen.

von: Redaktion

Wohnraum und Bauland sind knapp und werden immer teurer, ebenso wie Stahl, Holz, Sand, Zement, Glas und andere Baustoffe. Da der Neubau die meisten Ressourcen verbraucht – und damit auch die meisten Belastungen verursacht – stellt sich die Frage, wie der zunehmende Raumbedarf nicht nur ressourcen-, sondern auch klimaschonend gedeckt werden kann. Die Expertenbefragung „Zukunft Bauen“ liefert dafür einige Anhaltspunkte.
Das heurige Schwerpunktthema ‚Sanierung‘ liegt seit 2011 immer im Spitzenfeld: Heuer belegt ‚Umfassende Sanierungen von Gebäuden’ mit Note 1,64 Rang 7. Ohne signifikanten Unterschied in der Note folgen ‚Verdichtung statt ‚Bauen auf der grünen Wiese’ auf Rang 11 (Note 1,77) und ‚Raumordnung, Siedlungsentwicklung‘ auf Rang 13 (Note 1,81). Beide Argumente sprechen klar gegen zusätzlichen Neubau, ebenso wie ‚Boden-Versiegelung / fehlende Versickerung‘ auf Rang 18 mit Note 1,86. Die gleiche Bewertung bekommt auch die ‚EU-Gebäuderichtlinie EPBD / GEEG‘, die ebenfalls einen klaren Schwerpunkt bei der Sanierung setzt. ‚Leerstand-Nutzung, bevor weiter neu gebaut wird‘ kommt mit Note 2,06 auf Rang 28. Schlusslicht ist – wie immer – ‚Optimierung der Raumnutzung mit IT-Unterstützung, z.B. MoreSpace Optimierungssoftware‘ mit Note 2,95. Das Thema polarisiert anhaltend, für 37 Prozent ist es „sehr wichtig“ (Note 1) oder „wichtig“ (Note 2), für 30 Prozent „weniger wichtig“ (Note 4) oder „unwichtig“ (Note 5), 33 Prozent sind unentschieden.
Aufgrund der aktuellen Marktentwicklung bei Baumaterialien wurde heuer ein entsprechendes Item neu abgefragt: ‚Rohstoffversorgung trotz Knappheit und Preisanstieg, z.B. bei Stahl, Holz, Sand, Zement, Glas …‘ belegt mit Note 1,96 Rang 23, das Thema ist für 77 Prozent der Befragten „sehr wichtig“ oder „wichtig“‚ und als einzige der ‚Zukünftigen Herausforderungen‘ für niemanden „unwichtig“!
„Zukünftige Herausforderungen für die Baubranche“ sind ein zentrales Thema der Expertenbefragung „Zukunft Bauen“. Der Fragenkatalog ist seit 2011 von 16 auf 40 angewachsen. Drei der ausgewählten Themen sind vom Anfang an dabei, die anderen wurden ab 2014 schrittweise aufgenommen.
‚Vermeidung sommerlicher Überhitzung‘ lag bereits 2011 mit Note 1,64 an der Spitze, in der Folge bis 2014 auf Rang 2 oder 3, und ab 2015 durchgehend auf Rang 1, zuletzt mit der signifikant besseren Note 1,32, die den anhaltenden Trend bestätigt.
Das heurige Schwerpunktthema ‚Umfassende Sanierungen von Gebäuden’ liegt immer im Spitzenfeld, meist mit Noten zwischen 1,6 und 1,8. Der leichte Anstieg seit 2015 ist nicht signifikant.
Das dritte abgebildete Dauerthema ‚EU-Gebäuderichtlinie EPBD / GEEG‘ ist trotz konstanter Benotung von Rang 8 auf Rang 18 zurückgefallen, weil sich Themen wie ‚Verdichtung …‘, ‚Raumordnung…‘ oder ‚Versiegelung …‘ vorgeschoben haben.
Die neueren Themen verzeichnen durchwegs steigende Tendenzen. Am steilsten ist der Anstieg bei ‚Versiegelung …‘ von 2,26 auf 1,86 in drei Jahren, ähnlich und ebenso signifikant bei ‚Leerstand-Nutzung…‘ von 2,45 auf 2,06 in fünf Jahren. Letztere lag 2016 noch eine halbe Note hinter ‚Verdichtung …‘, seit dieser ersten Abfrage ist der Abstand auf 0,2 geschrumpft.
Sogar ‚Optimierung der Raumnutzung…‘ verzeichnet eine leicht steigende Trendlinie, wenngleich die Datenpunkte immer nahe bei Note 3 liegen.
‚Raumordnung…‘ kam 2020 auf Rang 19, ist gegenüber dem Vorjahr wichtiger geworden und belegt nun mit Note 1,81 den Rang 13. Ein Trend ist nach zweimaliger Abfrage noch nicht feststellbar.
Die erstmals erhobene ‚Rohstoffversorgung …‘ startet ebenfalls im Mittelfeld und überholt mit Note 1,96 aus dem Stand 16 andere Themen.


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