Die Passivhaus Austria hat sich die vorgestellte Klima- und Energiestrategie #mission2030 näher angesehen und auf Basis der genannten Maßnahmen die Einsparungspotentiale durchgerechnet. Als Ausgangssituation werden derzeit für Heizen und Kühlen von Gebäuden 259 Petajoule an Endenergie jährlich verbraucht. Die nun präsentierte Klima- und Energiestrategie #mission2030 ergibt nach erster Analyse für den Gebäudesektor folgende Energieeinsparungen:
- Steigerung Sanierungsrate auf 2 Prozent, mit mindestens 40 Prozent Energieeffizienzsteigerung
- Neubau Bauordnung gemäß OIB Richtlinie 6 nach nationalem Plan
- Ergibt in Summe nur eine Energieeinsparung von 4 Prozent im Jahr 2030 und 10 Prozent im Jahr 2050
Die Passivhaus Austria setzt sich für weit umfangreichere Maßnahmen ab 2019 ein:
- Sofortige Steigerung der thermischen Sanierungsrate auf 2 Prozent (ab 2025 bereits 3 Prozent), mit mindestens 80 Prozent Energieeffizienzsteigerung (sogenannte "Deep renovation")
- Neubau Bauordnung: Passivhaus-Standard als Baseline für sämtliche Bauten. Zusatzförderung für Passivhaus Plus oder Plusenergiegebäude. Damit würden auch Gasheizungen in Neubauten obsolet werden.
- Ergibt in Summe eine Energieeinsparung von 20 Prozent im Jahr 2030 und 52 Prozent im Jahr 2050 bzw. nur noch 125 Petajoule Endenergieverbrauch, der dann zur Gänze mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann
Daher muss die Devise lauten "Wenn schon sanieren, dann aber richtig!" Es gibt in Österreich zahlreiche Beispiele, bei denen dank umfassender Sanierung 80 - 95 Prozent des Heizwärmebedarfs eingespart wurde. Egal ob Wohnbauten, betriebliche oder öffentliche Gebäude. Alle Sanierungen wurden sozial verträglich und kostenoptimal umgesetzt. Die Passivhaus Austria und ihre Mitglieder fordern die österreichische Bundesregierung daher auf, konkrete und weitreichende Schritte in der Klima- und Energiepolitik zu setzen.