15 Länder und über 1.000 internationale Profis: Die Berufsweltmeisterschaft findet in diesem Jahr in einem noch nie da gewesenen Format statt. Erstmals gehen WorldSkills, in denen sich die besten Fachkräfte (keine Lehrlinge!) der Welt in 62 Bewerben miteinander messen, als „Special Edition“ rund um den Globus über die Bühne. Seit bereits Anfang Oktober finden dazu Bewerbe von den USA über Schweden bis nach Südkorea statt. Den WM-Schlusspunkt setzt nun Österreich: Im Messezentrum Salzburg finden von 23. bis 27. November die letzten sieben Bewerbe statt. Anlagenelektriker (mit Philipp Bruckner aus Oberösterreich), Betonbauer (mit den Niederösterreichern Jonas Schulner und Oliver Waily), Chemielabortechniker (mit Caroline Pahle aus Tirol), Elektrotechniker (mit dem Steirer Christoph Rumpler) und Land- und Baumaschinentechniker (mit Kilian Wallner aus Salzburg) sowie Speditionslogistiker (mit dem Vorarlberger Marko Nebrigic) und Hochbauer (mit Kilian Lupinski aus der Steiermark) kämpfen hierzulande vor 30.000 erwarteten Zuschauern um Edelmetall.
„Mischung aus Hahnenkamm-Rennen und Rock-Konzert“
Bei freiem Eintritt sei beim krönenden WM-Abschluss in der Mozartstadt eine Gänsehaut-Stimmung vorprogrammiert, betont Skills Austria-Präsident Josef Herk: „Die Heim-Weltmeisterschaft ist eine Mischung aus Hahnenkammrennen und Rock-Konzert. Ich bin überzeugt davon, dass unsere österreichischen Asse exzellente Leistungen abrufen und darf daher dazu einladen, unseren rot-weiß-roten Fachkräften vor Ort die Daumen zu drücken, sie anzufeuern und live dabei zu sein“ Die Bewerbe finden übrigens zeitgleich zur BIM, der Berufs-Informationsmesse, statt. Die Wettkämpfe selbst starten am Donnerstag, dem 24. November. Die Herausforderungen am letzten Bewerbstag, Samstag, dem 26. November, versprechen höchste Spannung. Am Sonntag erfolgt ab 16 Uhr die Medaillenverleihung – mit prominenten Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft. Wer live dabei sein möchte, wenn die Weltmeister gekürt werden, kann hier ein Ticket online erwerben.
„Die Stimmung bei WorldSkills kann man nicht beschreiben, man muss sie erlebt haben. Ich lade ganz besonders alle Jugendlichen ein: Lasst euch die Chance nicht entgehen, in Salzburg den Besten der Besten über die Schulter zu schauen“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. „Schon jetzt sind wir unheimlich stolz auf die Erfolge unserer Jungprofis; zweitbeste EU-Nation nach Frankreich, das ist eine fantastische Zwischenbilanz. Sieben Chancen auf Edelmetall gibt es jetzt noch. Auf geht’s, feuern wir unser Team Austria gemeinsam an!“, erklärt Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ.
EU-Vergleich: Österreich auf Platz zwei
Die bisherigen Ergebnisse bei dieser Berufsweltmeisterschaft (55 der insgesamt 62 Bewerbe sind ausgetragen) stimmen jedenfalls zuversichtlich: Österreich (mit fünf Gold- und je zwei Silber und Bronzemedaillen sowie 17 „Medallions for Excellence“ für ausgezeichnete Leistungen außerhalb der Medaillenränge) liegt im EU-Vergleich sensationell auf dem zweiten Platz. Nur Frankreich hat innerhalb der Europäischen Union mit sechs Mal Gold, vier Mal Silber, sechs Mal Bronze und 20 „Medallions for Excellence“ öfter angeschrieben.
Insgesamt führt China (16 Mal Gold, drei Mal Silber und drei Mal Bronze) den Medaillenspiegel vor Korea (elf Mal Gold, sieben Mal Silber und acht Mal Bronze) und Taiwan (fünf Mal Gold, zwölf Mal Silber und Sechs Mal Bronze) an. Österreich liegt insgesamt auf Platz sieben, vor Deutschland, Singapur und Großbritannien. 25 Nationen holten Gold, Silber oder Bronze, 38 sind es inklusive „Medallions for Excellence“.
Als Hintergrund: Bei WorldSkills wird die Platzierung in der Nationenwertung auf Basis von Punkten ermittelt. Für Gold gibt es vier Punkte, für Silber drei, für Bronze zwei und für die „Medallion for Excellence“ einen.
Steiermark vor Oberösterreich
Im österreichinternen Vergleich hat bei dieser Berufsweltmeisterschaft die Steiermark die Nase vorne: Die Goldmedaillen von Floristin Nicola Hochegger (in Helsinki), Maler Christoph Pessl (in Bozen) und Bronze durch Wolfgang Ramminger bei den Bautischlern (in Basel) befördern das Bundesland auf Platz eins im Bundesländervergleich.
Dahinter folgt Oberösterreich mit der Goldmedaille durch Fliesenleger Alexander Gfellner (in Bozen) sowie Silber durch Kälte- und Klimatechniker Patrick Danninger (in Nürnberg). Gold holte auch die oberösterreichische Steinmetzin Anna Karina Feldbauer sowie der Tiroler Florian Bliem. Silber eroberte Maschinenbautechniker Lukas Schwärzler aus Vorarlberg.
Außerdem erhielten die österreichischen Asse 17 „Medallions for Excellence“ bei dieser Weltmeisterschaft. Mit diesem Diplom werden jene Teilnehmer ausgezeichnet, die von den 800 zu erreichenden Maximalpunkten mindestens 700 oder mehr erreichen – und nicht in den Medaillenrängen liegen.