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Größte Neugestaltung im Technischen Museum Wien seit 25 Jahren

© Technisches Museum Wien / Ricardo Herrgott
Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museums Wien
© Technisches Museum Wien / Ricardo Herrgott

Mit der größten Neugestaltung seit 25 Jahren beginnt die zweite Direktionsperiode des Generaldirektors Peter Aufreiter im Technischen Museum Wien mit Österreichischer Mediathek. Die von ihm bisher umgesetzte inhaltliche Neuausrichtung hin zu technologischer Innovation, Nachhaltigkeit und Wissenschaftsvermittlung wird in der zukunftsweisenden neuen Dauerausstellung „Materialwelten“ ab April 2025 in der prominent gelegenen Westhalle fortgeführt.

von: Redaktion

Wissenschaftsvermittlung als zentrales Anliegen

Auf 3.000 m² wird der gesamte Bereich, der vormals der Schwerindustrie gewidmet war, nach Maßstäben moderner Ausstellungskonzeption umgebaut. Dafür mussten zahlreiche Objekte – das schwerste mit einem Gewicht von 40 Tonnen – umgelagert werden, um Platz für 440 Exponate zu schaffen, von denen 300 erstmals im Technischen Museum Wien zu sehen sein werden. In der neuen Dauerausstellung spürt das Museum der Vielfalt und dem Potenzial der Materialien unserer Gegenwart nach. Von Holz bis Silizium, von Stahl bis zu Kohlenstoff vermitteln Objekte, Medien und Interaktiva auf 13 Themeninseln sinnlich, spielerisch und hochaktuell die Eigenschaften dieser Materialien, zeigen Abbau und Gewinnung, Produktionsweisen und Nutzung und stellen Fragen nach deren Entsorgung und Möglichkeiten des Recyclings. Die Ausstellung holt mit dieser umfassend aufbereiteten Materialkunde auch österreichische Unternehmen und deren Innovationsgeist vor den Vorhang. Insgesamt 45 Medienstationen kontextualisieren die gezeigten Objekte und vermitteln vertiefendes Wissen. Eine zusätzliche Plattform eröffnet den BesucherInnen neue Perspektiven auf die Mittelhalle und die Lokomotive 12.10.

Wissenschaft im Zentrum

Mit der neuen Dauerausstellung intensivieren sich die Aktivitäten rund um das zentrale Anliegen Peter Aufreiters: der Wissenschaftskommunikation. Im Laufe des Jahres 2025 werden die bestehenden Vermittlungsformate, die in den letzten Jahren durch Outreach-Maßnahmen immer weiter professionalisiert wurden, gebündelt und sukzessive erweitert. Als Bundesmuseum im Bereich Technik und Wissenschaft, das jährlich eine halbe Million BesucherInnen anzieht und ein Vermittlungsteam von über vierzig Personen umfasst, ist das Haus prädestiniert dafür, innovative Technologien und österreichische Forschung der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser Anspruch, der bereits der Gründungsidee des Museums zugrunde liegt, wird in der zweiten Direktionsperiode durch die in Vorbereitung befindliche neue Dauerausstellung „Wissenschaft im Wandel“ Anfang 2026 seinen gegenwärtigen Höhepunkt finden. Wissenschaftskommunikation durchdringt als wesentliche Säule sämtliche Bereiche des Museums. Um die umfassenden Veränderungen des Hauses auch im Markenauftritt sichtbar zu machen, präsentiert sich das Museum mit der Eröffnung der „Materialwelten“ in einem neuen Corporate Design.

Sonderausstellung „More than Recycling“ ab Juni 2025

Wiederverwendbarkeit und innovative technologische Lösungen bestimmen das Thema der ersten Sonderausstellung des Jahres 2025. Wann und warum trennen wir uns von Dingen? Und was passiert mit ihnen, wenn wir ihnen keinen Wert mehr beimessen? Die Sonderausstellung „More than Recycling“ (Arbeitstitel) beginnt am vermeintlichen Ende einer Nutzung und erkundet gemeinsam mit den BesucherInnen, wie wir von einer Wegwerfkultur hin zu einem ressourcenschonenden Umgang mit Produkten kommen: Angefangen bei Ernährung über Kleidung bis hin zu Wohnen, Elektronik und Unterhaltung zeigt die Ausstellung innovative Ansätze der Kreislaufwirtschaft, fordert spielerisch dazu auf, eigenes Wissen zu testen und bleibt dabei nah am Menschen und der Wechselwirkung zur Wirtschaft. Konsequenterweise ist die Ausstellung dabei selbst ein „Recyclingprodukt“ und verwertet die Architekturelemente der vorangegangenen Sonderausstellung an diesem Platz auf kreative und nachhaltige Weise.

Sonderausstellung „Höchste Eisenbahn“ ab Herbst 2025

Nach dem prominenten Auftritt der Lokomotive 12.10 im diesjährigen Neujahrskonzert feiert das Technische Museum Wien mit der Sonderausstellung „Höchste Eisenbahn“ (Arbeitstitel) das 200-jährige Bestehen jenes Verkehrsmittels, dessen Faszination bis heute ungebrochen ist: Ab Herbst 2025 zeichnet sie anhand beeindruckender Eisenbahnmodelle aus der umfangreichen Sammlung des Museums die Erfolgsgeschichte dieser Schienenfahrzeuge nach, stellt Aktualitätsbezüge her und wirft einen Blick in die Zukunft. In fünf verschiedenen Ausstellungskapiteln erfahren BesucherInnen, warum die Zeitmessung eine Erfindung der Eisenbahner war und wie dieses heute nicht mehr wegzudenkende Transportmittel Menschen, Gesellschaft, aber auch unsere Sprache beeinflusst hat. „Höchste Eisenbahn“ (Arbeitstitel) ist eine Ausstellung, die von der Demokratisierung des Reisens erzählt, die Komplexität hinter der Infrastruktur vermittelt und zusätzlich zu den einzigartigen Modellen mit einer Medieninstallation und weiteren Interaktiva unterhält.

Internationale Zusammenarbeit

Das Wirkungsziel der internationalen Zusammenarbeit wird in der #Alliance4Science weiterhin umgesetzt. Mit den beiden Technikmuseen Parque de las Ciencias in Granada und der DASA in Dortmund werden gemeinsam drei neue Sonderausstellungen erstellt, die ab 2026 durch die Partner-Museen touren. Dadurch bringt das Technische Museum Wien nicht nur internationale Perspektiven aus anderen europäischen Institutionen ein, es erhöht auch die Nachhaltigkeit der Museumsarbeit, da eine Ausstellung dadurch dreifach verwendet werden kann – ganz gemäß der Zertifizierung des Museums mit dem Umweltzeichen.

Forschung am Technischen Museum Wien und in der Österreichischen Mediathek

Das seit 2022 bestehende Forschungsinstitut des Technischen Museums Wien, aus dem unter anderem auch die digitale Sammlung „Software Collection“ hervorging, finalisiert 2025 das dreijährige Projekt zu kolonialen Infrastrukturen, dessen Forschungsergebnisse sukzessive in einer Online-Ausstellung öffentlich zugänglich gemacht werden. Das Forschungsinstitut und die Österreichische Mediathek nutzen bei der Aufarbeitung historischer Bestände und Archivalien die KI-gestützten Programme whisperX und Transkribus.

Wissenschaft als Motor für gesellschaftliche Veränderungen zu zeigen und dabei Berührungspunkte zwischen Forschenden und interessierten BesucherInnen zu schaffen, macht das Technische Museum Wien in einer Zeit, in der sich wissenschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen immer schneller vollziehen, zu einem Ankerpunkt zwischen Gegenwart und Zukunft.

2024 zweitstärkstes Jahr der Museumsgeschichte

Mit knapp 470.000 BesucherInnen, von denen über 66.000 Personen die Vermittlungsangebote genutzt haben, war 2024 das zweitstärkste Jahr in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Technischen Museums Wien. Der Erfolg ist nicht zuletzt auf die höchst erfolgreiche Jubiläumsausstellung „100 Jahre Radio. Als Österreich auf Sendung ging“ in Kooperation mit dem ORF zurückzuführen. Diese ist ein Anziehungspunkt für zahlreiche interessierte BesucherInnen und ist noch bis Ende August 2025 zu sehen.

Mehr Informationen unter technischesmuseum.at


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