Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und die Österreichische Energieagentur (AEA) präsentierten kürzlich erste Einblicke in die Studie „Klima- und Energiestrategien der Länder 2023“. Die Studie zeigt deutlich angepasste Zielsetzungen und eine positive Entwicklung im PV-Bereich. Der Statusbericht macht jedoch auch deutlich, dass die Lücke zur unabhängigen und nachhaltigen Stromversorgung tatsächlich größer klafft, als die Ziele der Bundesländer vermuten lassen. Nachbesserungen der Bundesländer seien angezeigt: bei Zielsetzung und Wirksamkeit der Maßnahmen. „Wir können heuer ein wesentlich positiveres Bild von den Klima- und Energiezielen der Bundesländer zeichnen als noch vor zwei Jahren. Die Abweichungen von den Bundeszielen sind kleiner geworden. Jetzt gilt es die Ziele in den Bundesländern wirksam umzusetzen”, so Günter Pauritsch, Leiter Energiewirtschaft und Infrastruktur in der AEA.
Bei den Treibhausgasen wurden die Ziele der Bundesländer zur Verringerung von Emissionen seit 2021 um insgesamt 40% nachgebessert. Bei den Zielen für den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung besteht jetzt österreichweit noch eine Lücke von 3,6 TWh, im Jahr 2021 haben immerhin noch 16,3 TWh gefehlt. Beim Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch wurden Ziele der Länder demnach beinahe zur Gänze (94%) an die Bundesziele angeglichen. Bei den Vorhaben zur Einsparung von Energie explodierte jedoch der Zielanpassungsbedarf regelrecht. Wegen des im Entwurf des Energie-Effizienz-Reformgesetzes 2023 vorgesehenen Ziels liegt dieser nun bei 31,8 TWh.
„Wir freuen uns, dass sich die Bundesländer inzwischen deutlich höhere Ziele setzen. Allerdings befinden wir uns seit über einem Jahr in einer veritablen Energiekrise und die Bundesziele sind noch immer nicht vollständig abgedeckt. Wir brauchen eine viel größere Dynamik! Die Länder dürfen dabei nicht einzelne Technologien herauspicken und favorisieren, sondern müssen entsprechend ihrer Potentiale alle realisieren. Denn nur im Zusammenspiel aller Technologien kann die Energiewende erfolgreich sein“, erklärt Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ. Die Zielsetzungen seien nur der erste und leichteste Schritt. Doch müssten diese Ziele durch effektive Maßnahmen unterlegt und erreicht werden.
Ziele mit Leben füllen durch wirksame Maßnahme
Für das Erreichen der Ziele bei Klima und Energie sei die Zusammenarbeit auf allen Ebenen unabdingbar, betonen Österreichische Energieagentur und die Erneuerbaren-Vertreter, denn die Bundesländer müssten ihre vorhandenen Potentiale gemeinsam so mobilisieren, dass das gesamtösterreichische Ziel erreicht werden könne. „Es braucht einen solidarischen Weitblick. Nur mit entschlossenem, raschem und vereintem Handeln werden wir in Österreich unsere Energieversorgung leistbar und sicher machen und zugleich der Klimakrise etwas entgegensetzen”, hält Prechtl-Grundnig abschließend fest.
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Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) ist die gemeinsame Stimme aller Unternehmen und Organisationen für die nachhaltige Energieversorgung Österreichs.
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