Insgesamt rund 300 Teilnehmende begrüßte Rene Kaltenbacher, Vertriebsleiter ACO Österreich, bei den Fachseminaren in Linz, Wien und Graz. Kaltenbacher: „Das große Interesse und die intensiven Diskussionen zeigen uns, dass das Thema bei Architekt*innen, Planenden und Bauträgern ganz oben auf der Prioritätenliste steht.“ Im ersten Vortrag erläuterte DI Dr. Irene Zluwa, MA, von GRÜNSTATTGRAU, wie Regenwassermanagement am Puls der Zeit in heutigen Städten funktionieren kann. Dabei zeigte sie nicht nur sämtliche wasserrechtlichen und normative Grundlagen zur Reinigung von Oberflächenwasser auf, sondern ging auch auf den deutlichen Anstieg der Starkregenereignisse in Österreich und hier vor allem im Osten, ein. Erfreuliche Zahlen: 75 % der österreichischen Städte arbeiten bereits an Klimawandelanpassungsstrategien! Umgesetzt werden derzeit Stadtbäume, bauliche Maßnahmen zu Regenwasserrückhaltung, Dachbegrünungen, Urban Gardening-Initiativen, Entsiegelung im öffentlichen Raum, Regenwasserretention und Nutzung zur Bewässerung, Bewusstseinsbildung und Fassadenbegrünung. DI Roman Fritthum von OPTIGRÜN stellte anschließend Retentionsdächer als wesentlichen Teil klimaresilienter Architektur für Städtebau und Raumplanung vor. Die Vorteile des Gründachs reichen vom Schutz der Dachabdichtung über Verbesserung des Mikroklimas über zahlreiche weitere Punkte inklusive Soft Skills wie Wohnzufriedenheit bis hin zur Ertragssteigerung bei Solaranlagen. Die gegenwärtig wichtigsten Beweggründe für Dachbegrünungen: Hitzeinseln, die Überlastung des Kanalsystems durch Starkregenereignisse, Biodiversitätsverlust sowie Trockenheit und Dürre.
Regenwassermanagement: richtig geplant und professionell umgesetzt
ACO, als führender Experte für Entwässerungslösungen, betrachtet den gesamten Zyklus des Regenwassermanagements und sieht seine wesentlichen Aufgaben im Zuge einer geordneten Wasserwirtschaft in den Aufgaben des kontrollierten Sammelns, der Reinigung sowie der Versickerung und kontrollierten Ableitung. Die ACO Experten Mag. (FH) Christopher Peiritsch, Stefan Wiltsche und Markus Spörk zeigten auf, wie diese Prozesse in städtischen Bereichen, wo natürliche Versickerungsprozesse limitiert sind, durch technische Mittel nachgebildet werden können.
Neu: platzsparender, ÖNORM-zertifizierter technischer Filter
Der ACO WaterCycle schützt die urbane Infrastruktur und sorgt dafür, dass Verkehrswege auch bei starkem Regen nutzbar bleiben. Er gewährleistet eine wirksame Ableitung oder temporäre Speicherung von Regenwasser, erhöht die Sicherheit bei extremen Wetterbedingungen und unterstützt die nachhaltige Rückführung des gereinigten Wassers in den natürlichen Kreislauf. Vom Nahversorger bis zu Serverfarm unterstrichen die zahlreichen präsentierten Referenzen die hohe Wirksamkeit und Vielfältigkeit dieses Systems. In Bereichen, wo Regenwasser gereinigt werden muss, bevor es versickert oder in Gewässer geleitet wird, bieten traditionelle Lösungen wie Grünmulden nicht immer eine praktikable Antwort, vor allem wegen ihres hohen Platzbedarfs. Hier setzt das innovative ACO Stormclean TF-System an, bei dem "TF" für technischer Filter steht. Mit einer geringen Filterfläche kann eine große Oberfläche, wie beispielsweise Parkplätze, effektiv entwässert werden. Der Filter reinigt das Wasser von partikular gebundenen Schadstoffen (PAK), Schwermetallen und Leichtflüssigkeiten (Öl, Benzin, etc.) in einem unterirdischen, glasfaserverstärkten Kunststofftank, zertifiziert nach ÖNORM B 2506-3. Ein wesentlicher Vorteil dieses Systems ist die effiziente Raumnutzung, die die Installation unter nutzbaren Flächen wie Parkplätzen ermöglicht.
Rinnen: Eine passt immer!
Aus den in der ÖNORM EN 1433 vorgegebenen Bauformen haben sich unterschiedlichste ACO Produkte entwickelt: Multiline® Sealin, PowerDrain® Performance, Monoblock RD®, ACO Pfuhler Betonschlitzrinne, Randsteinentwässerung KerbDrain® - mit ihnen können sich Planer*innen darauf verlassen, dass sie funktional und optisch die perfekte Rinne für ihr Projekt bekommen.
Das Schwammstadt-Prinzip für Bäume: Durchdachte Regenwassernutzung
Das Schwammstadt-Prinzip sichert das Überleben von Stadtbäumen im Straßenraum. Das in Skandinavien entwickelte Prinzip ermöglicht die gesunde Entwicklung großkroniger Bäume in Städten und schafft zugleich unterirdischen Retentionsraum für Niederschlagswässer. Die Niederschläge werden dafür direkt zu den Baumwurzeln geleitet. Im Idealfall wird der Baum so ohne zusätzliche manuelle Bewässerung auch über längere Trockenperioden mit Feuchtigkeit versorgt. Als Experte für Regenwassermanagement und Partner des Arbeitskreises Schwammstadt hat ACO dafür eine ebenso effektive wie leicht umsetzbare technische Lösung entwickelt, mit der belastetes Niederschlagswasser gereinigt und in unbedenklichem Zustand an den Boden abgegeben werden kann: Der Einlaufschacht ACO Combipoint wurde um zusätzliche Schwammstadtbauteile erweitert und kann nun projektspezifisch für die unterschiedlichen Schwammstadtlösungen eingesetzt werden.
Alle müssen dranbleiben
Das Seminar machte deutlich, dass ein effektives Regenwassermanagement eine Schlüsselkomponente der nachhaltigen Stadtentwicklung ist. Durch die Kombination von technischen Innovationen, interdisziplinärer Zusammenarbeit und einem starken Fokus auf Bewusstseinsbildung können Städte nicht nur ihre Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels stärken, sondern auch zu lebenswerteren, gesünderen und grüneren Orten werden.
Für die Zukunft ist es entscheidend, dass die erarbeiteten Konzepte und Strategien nicht nur diskutiert, sondern auch konkret umgesetzt werden. Dies erfordert das Engagement aller sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung Beteiligten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Vision einer nachhaltigen, wasserbewussten Stadt verwirklichen.