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Steirische Installateure wissen wie's geht

© Joachim Gründler
Center of Excellence in Graz
© Joachim Gründler

Eröffnung des neuen WIFI-Ausbildungszentrums für Installations- und Gebäudetechnik in Graz mit Themenschwerpunkt Wärmepumpen.

von: Redaktion

Ein großes Branchentreffen der steirischen Installateure fand Mitte September im Rahmen der Eröffnung des neuen WIFI-Ausbildungszentrums für Energie- und Umwelttechnik im Center of Excellence in Graz statt. Rund 120 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren dabei, als der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk die „exzellenten“ und österreichweit einzigartigen Ausbildungsplätze unter den Klängen von „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit“ von den Toten Hosen eröffnete und seine besondere Freude zum Ausdruck brachte, dass Aus- und Weiterbildung in der Steiermark auch in Zukunft auf höchstem Niveau angeboten werden kann.

Ein zukunftsorientiertes Projekt

WIFI-Institutsleiter Martin Neubauer informierte über das Gesamtprojekt der Werkstättenneubauten am WIFI-Gelände in Graz und brachte mit beeindruckenden Zahlen, Daten und Fakten zu dem Bauprojekt die Besucher ins Staunen. Anton Berger, LIM Stmk., bedankte sich in seiner Begrüßung bei „Mastermind“ Thomas Fleischhacker, der als Bereichsleiter für Energie- und Umwelttechnik im WIFI Steiermark für die zukunftsorientierte Ausgestaltung der perfekten Ausbildungsräumlichkeiten verantwortlich zeichnet. Sein Dank gilt auch allen Lieferantenpartnern und Installationsbetrieben, die zusätzlich ihr Know-how, aber auch Einrichtungen, Installationen, Messgeräte etc. zur Verfügung gestellt haben. Anton Berger: „Jetzt liegt es an unseren steirischen Installateuren, diese optimalen Ausbildungseinrichtungen auch zu nutzen – für ihre Lehrlinge in der LAP-Vorbereitung und bei der Absolvierung der LAP, für weiterführende und auffrischende Ausbildungen von Monteuren und Technikern, für die Vorbereitung der Meister- und Befähigungsprüfungen sowie für viele sonstige weiterführende und spezielle Ausbildungen zu aktuellen Themen und neuen Technologien.”

Die technologische Entwicklung in der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik ist sehr dynamisch und alle – unabhängig von ihren bisher absolvierten Ausbildungen, die teilweise schon viele Jahre zurückliegen – sind laufend gefordert, ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten – daher sollen auch alle gemeinsam dieses neue, top ausgestattete Center of Excellence für ihre persönliche Weiterentwicklung nutzen.

Wissen schafft Vorsprung

WIFI-Bereichsleiter Thomas Fleischhacker informierte in seinem Referat über die Konzeption der über 1000 m² großen Ausbildungsfläche für die Installations- und Gebäudetechnik. Der Bereich der Haustechnik wurde insgesamt massiv vergrößert. Damit zeigt sich auch die Wichtigkeit der Branche in der Transformation des Energiesystems. Auf Anregung von Vertriebsleiter Michael Engelbogen vom Großhändler ODÖRFER wurde am Eröffnungsabend zusätzlich der Fokus auf das Thema Wärmepumpe gelegt. Die neue F-Gase-Verordnung ist in aller Munde und schafft bei vielen Installateuren Unsicherheit, insbesondere wenn es darum geht, welche Kältemaschinen jetzt unter welchen Bedingungen und mit welchen Zukunftsaussichten ohne Risiko für den Installateur verbaut werden können. Gleichzeitig ist auch das Thema Förderungen im Wärmepumpenbereich sehr wichtig. Für diese Themenbereiche hat ODÖRFER den Präsidenten des Verbandes Wärmepumpe Austria, Richard Freimüller, nach Graz gebracht bzw. mit DI Rita Ovari eine Expertin vom Land Steiermark organisiert. Nach den spannenden Vorträgen und den Erkundungstouren durch das Gebäude traf sich die steirische Installateurbranche dann bei einem kleinen Abendessen zu einem geselligen Austausch – was bis dahin an offenen Fragen noch nicht geklärt war, konnte jedenfalls bei Netzwerkgesprächen weiter detailliert erörtert werden.

Das Center of Excellence

Das Center of Excellence im WIFI Steiermark markiert einen bedeutenden Schritt in der Anpassung der Aus- und Weiterbildung an die Anforderungen der Zukunft, die insbesondere durch die Digitalisierung und den technologischen Wandel in den Bereichen Klima und Energie vorangetrieben werden, erklärt DI (FH) Ing. Thomas Fleischhacker, WIFI-Bereichsleiter für Energie- und Umwelttechnik sowie Kältetechnik in der Steiermark.

Mit diesem Vorzeigeprojekt wurde nicht nur auf den akuten Fachkräftemangel reagiert, sondern auch eine langfristige Strategie zur Qualifizierung von Arbeitskräften in den Bereichen Installations- und Gebäudetechnik sowie Klima- und Kältetechnik entwickelt. Thomas Fleischhacker, der für das Ausbildungszentrum Installations- und Gebäudetechnik sowie Kältetechnik verantwortlich ist, unterstreicht die Bedeutung dieser Einrichtung angesichts der Herausforderungen der Energiewende. Das Center of Excellence legt besonderen Wert darauf, den Auszubildenden nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern sie direkt in die Praxis einzubinden. Die modernsten Technologien und Anlagen, die im Zentrum zum Einsatz kommen, ermöglichen es den Lernenden, sich intensiv mit den neuesten Entwicklungen in der Gebäudetechnik auseinanderzusetzen und diese selbstständig anzuwenden.

Fachwissen und Praxis

Statt sich nur auf theoretische Konzepte zu verlassen, arbeiten die Auszubildenden an realen Projekten, die ihnen ein tiefes Verständnis für die technischen und handwerklichen Anforderungen ihres zukünftigen Berufs vermitteln. Das Center of Excellence der WKO Steiermark ist ein modernes Ausbildungszentrum, das auf einem 5.800 m² großen Grundstück errichtet wurde und eine Bruttogeschossfläche von 14.200 m² aufweist. Das Gebäude ist energieeffizient konzipiert und nutzt innovative Heiz- und Kühlsysteme, darunter zwei Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 380 kW, die durch Fernwärme unterstützt werden, sowie Wärmepumpen für die Kühlung, die in Kombination mit einer Kältemaschine und 50 Erdwärmesonden mit jeweils 120 m Tiefe arbeitet. Zusätzlich ist eine Photovoltaikanlage mit ca. 25 kWp auf dem Dach installiert, die mit einem Stromspeicher mit einer Kapazität von ca. 35 kWh zur Eigenstromversorgung beiträgt.

Drehscheibe für Innovationen

Das Gebäude selbst ist in verschiedene Ebenen aufgeteilt, die jeweils für unterschiedliche Ausbildungsbereiche genutzt werden. Während die oberste und fünfte Etage der Installations- und Gebäudetechnik vorbehalten ist, befinden sich auf der vierten Ebene Ausbildungsflächen für Kälte-, Klima- und Elektrotechnik. Die dritte Ebene konzentriert sich auf die Elektrotechnik, und im Tiefgeschoss ist die Schweißtechnik untergebracht.

Besonders hervorzuheben ist, dass das Center of Excellence laut Thomas Fleischhacker nicht nur für Aus- und Weiterbildung, sondern auch als Drehscheibe für Innovation und Zusammenarbeit fungiert. Es soll ein Ort sein, an dem Lehrlinge, Fachkräfte und Experten aus der Installations- und Gebäudetechnik zusammenkommen, um Ausbildungsinhalte kontinuierlich weiterzuentwickeln und innovative Ausbildungsformate zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung neuer Berufsprofile wie dem Digitalen HKLS-Konstrukteur, der auf die Anforderungen der digitalisierten Arbeitswelt abgestimmt ist.

Lesen Sie diesen Artikel ab Seite 36 der aktuellen Ausgabe 10/2024 (ab 17.10.)!


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