„Nach einem hervorragenden Start ins Jahr 2022 wurde unser Geschäft von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs beeinträchtigt“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. „Trotz der damit verbundenen Lieferengpässe und Nachfragerückgänge ist es uns gelungen, in den für uns wichtigen Branchen stärker als der Markt zu wachsen und den stark gestiegenen Personalbedarf in unseren Engineering-Bereichen zu decken.“ Die Zahl der Beschäftigten bei Bosch in Österreich ist 2022 um gut 10 Prozent auf rund 3 100 gestiegen. Der Personalaufbau erfolgte zum überwiegenden Teil im Bereich Forschung und Entwicklung.
„Ins Jahr 2023 sind wir in allen Unternehmensbereichen erfreulich gut gestartet“, so Weinwurm, der erneut mit einem anspruchsvollen Umfeld rechnet. Die Preisentwicklung für Energie und Rohstoffe sei schwer abschätzbar, und die Inflation erweise sich weiterhin als ein großer Unsicherheitsfaktor. Zudem geht Bosch nur von einem leichten Wachstum der österreichischen Wirtschaft von etwa einem halben Prozent für 2023 aus. Trotz der mäßigen Konjunkturaussichten strebt Bosch in Österreich für das Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Bereich an. „Mit unserer breiten Aufstellung und unserer enormen Innovationskraft wollen wir in unserem Kerngeschäft in traditionellen Märkten wachsen, neue Märkte erschließen und mit modernsten Wasserstoff-Lösungen weiterhin Wachstum in Österreich generieren“, betont Weinwurm.
Wasserstoff-Technik und Brennstoffzellen-Antrieb
Bosch bietet Technik für den Wasserstoffeinsatz in unterschiedlichen Sektoren und für den weltweiten Einsatz. Das Bosch Engineering Center in Linz entwickelt erfolgreich innovative Lösungen entlang der Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff, beispielsweise Elektrolyse-Stacks. Ein Linzer Expertenteam treibt im internationalen Entwicklungsverbund der Bosch-Gruppe die Industrialisierung der Stacks für Elektrolyseure voran – die Markteinführung der Elektrolyse-Stacks soll 2025 erfolgen.
Am Standort Hallein arbeitet Bosch an einer neuen Generation von Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe wie beispielsweise Wasserstoff und will bis 2026 bis zu 50 Millionen Euro in Technologien zur Nutzung künftiger alternativer Kraftstoffe investieren. Und in Wien entwickelt Bosch Software- und Hardware-Lösungen für alle Antriebsarten im PKW – auch für Brennstoffzellen-Antriebe, für Fahrzeuge auf der Straße und in der allgemeinen Luftfahrt.
Neben den genannten Wasserstoff-Themen setzt Bosch in Österreich zahlreiche weitere Engineering-Projekte im Bereich der Mobilitätstechnik um. So werden vernetzte Mobilitätslösungen entwickelt sowie Datenanalyse-Services, die mithilfe künstlicher Intelligenz eine schnellere Produktentwicklung ermöglichen. Zudem wird die Hard- und Software-Entwicklung für neue Elektronikarchitekturen im modernen Fahrzeug vorangetrieben. Darüber hinaus wird an sogenannten „SoC“ (Systems on Chip) für Automobil-Radar-Systeme gearbeitet. Das sind hochintegrierte, nur wenige Quadratmillimeter große Siliziumchips, die beispielsweise zur Ansteuerung von Aktoren in Echtzeit im modernen Fahrzeug Anwendung finden. Jüngstes Projekt am Standort ist die Software- und Hardwareentwicklung von sogenannten Charger-Convertern – einer effizienten kombinierten Systemlösung aus On-Board-Ladegerät zum Laden der Hochvoltbatterie in Elektrofahrzeugen und einem Hochvolt-DC/DC-Wandler, der die von der Hochvoltbatterie erzeugte Spannung umwandelt und das 12-Volt-Bordnetz mit Energie versorgt.