Doppelter Grund zur Freude im österreichischen Team bei den derzeit stattfindenden WorldSkills, die heuer erstmals in 15 Ländern stattfinden: Bei den WM-Bewerben in Bozen krönen sich der steirische Maler Christoph Pessl und der oberösterreichische Fliesenleger Alexander Gfellner im jeweiligen Beruf zum Weltmeister.
Steirer ist bester Maler der Welt
Pessl, der als Europameister zur WM nach Bozen angereist ist, erklärt in einer ersten Stellungnahme: „Dass ich nun nach der EM im Vorjahr auch Gold bei der Berufsweltmeisterschaft holen konnte, ist unfassbar für mich! Die Freude ist riesengroß! Ich habe zwischendurch leider auch Fehler eingebaut, aber mir ist es gelungen, diese wieder relativ rasch auszubügeln. Ein großes Dankeschön geht vor allem an meinen Trainer Michael Tobisch, mit dem ich in den letzten Wochen und Monaten intensiv trainiert habe – und der mir immer zur Seite gestanden ist.“
Pessl hatte während der Weltmeisterschaft umfangreiche Aufgaben zu bewältigen – etwa die kurzfristige Konzeption und Umsetzung eines speziellen Designs, das Lackieren einer dreifärbigen Tür sowie spezielle Tapezieraufgaben. Seine „Skills“ musste der Angerer, der beim Malerbetrieb Adolf Almer in Weiz arbeitet, auch im Bereich „Freie Technik“ sowie beim Speedbewerb unter Beweis stellen. Dabei zeichnete er innerhalb weniger Minuten ein kurz davor bekanntgegebenes Motiv.
Der Vizeweltmeistertitel bei den Malern geht nach Frankreich, Platz drei erobert Taiwan.
Oberösterreicher ist bester Fliesenleger der Welt
Weltmeister darf sich ab sofort auch Alexander Gfellner nennen: Der Fliesenleger aus Eschenau im Hausruckkreis krönt sich mit einer außergewöhnlichen Performance beim Bewerb in Bozen ebenfalls zum Weltmeister. Der 22-jährige Weltmeister ist überglücklich: „Es ist ein cooles Gefühl, Fliesenleger-Weltmeister zu sein. Die letzten paar Tage waren richtig lässig, aber auch sehr, sehr anstrengend. Uns wurde in den vier Wettbewerbstagen wirklich alles abverlangt!“
Gfellner, der bei Andreas Kaimberger in Peuerbach arbeitet, hat ein starkes Nervenkostüm und umfassende Fähigkeiten bewiesen: So hat er etwa das Wahrzeichen von Bozen, ein Duschgefälle mit kleiner Mauer und die Miniatur eines im Hang befindlichen Gebäudes verfliest. „Es war ein richtig cooles Projekt. Dankeschön an meinen Trainer Andreas Stiegler für seine Unterstützung und das erfolgreiche Training“, sagt der Fliesenleger-Weltmeister Gfellner, den vor allem am letzten Wettbewerbstag 40 mitgereiste Fans aus der Heimat anfeuerten.
Platz zwei bei den Fliesenlegern erobert Deutschland, Bronze geht nach Italien.
Oberösterreich bleibt an der Spitze
Oberösterreich hält – inklusive Gfellners Weltmeistertitel – bei 19 Gold-, 14 Silber- und 17 Bronzemedaillen bei Berufsweltmeisterschaften. Nur Vorarlberg ist im Österreich-Vergleich bis dato bei WorldSkills erfolgreicher gewesen. Für die Oberösterreicher ist es die zweite Goldmedaille bei dieser WM – bei den Steinmetzen setzte sich Anna Karina Feldbauer durch.
Steiermark holt 37. Medaille bei Berufsweltmeisterschaften
Im internen Österreich-Vergleich liegt die Steiermark auf Rang drei: Für Pessls Heimatbundesland ist es die insgesamt 37. Medaille bei WorldSkills (13 Mal Gold, elf Silber- und 13 Bronzemedaillen). Bei der laufenden Berufs-WM ist es – nach Gold durch Floristin Nicola Hochegger – Weltmeistertitel Nummer zwei.
Starke Österreich-Bilanz
Bei dieser WM hält Österreich damit – nach 53 von 62 WM-Bewerben – bei fünf Gold- und je zwei Silber- und Bronzemedaillen sowie 17 „Medallions for Excellence“ (Details dazu weiter unten). In der Berufs-WM-Geschichte durfte Rot-weiß-rot bis dato insgesamt über 86 Gold-, 68 Silber- und 73 Bronzemedaillen jubeln.