###Verlagshomepage derinstallateur.at news###

Statt Krankjammern und Kaputtsparen: PV Austria präsentiert Zukunftsagenda für forcierten Photovoltaik-Ausbau

© Thomas Unterberger
DI Vera Immitzer, Geschäftsführerin und DI Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von Photovoltaic Austria
© Thomas Unterberger

Eine Zukunftsagenda für mehr Wachstum, Wohlstand und Nachhaltigkeit in Österreich durch einen forcierten Photovoltaik-Ausbau präsentierte heute, Dienstag, der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) im Rahmen eines Pressegesprächs. Behauptungen, speziell der PV- Ausbau würde somit die Stromrechnungen ab 1. Jänner 2025 in die Höhe treiben, wies PV Austria in diesem Zusammenhang zurück.

von: Redaktion

Netzkosten sind nur ein geringer Teil der Rechnung, deren Anstieg den notwendigen Investitionen für das neue Energiesystem und der Blockade eines modernen E- Wirtschaftsgesetzes geschuldet ist. Die Mehrwertsteuersenkung für kleinere PV- Anlagen müsse auch über 2025 hinaus fortgesetzt werden, so der Branchenverband.

Die Sorge vor dem Gaslieferstopp durch die Ukraine zeigt, wie unsicher und verletzlich die österreichische Energieversorgung eigentlich ist“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von Photovoltaic Austria. „Wir müssen raus aus diesen Abhängigkeiten. Die Menschen und die Wirtschaft brauchen auf Perspektive auch wieder stabile Strompreise. Die einzige Chance dafür ist der Ausbau erneuerbarer Energie. Dafür benötigen wir einen klaren und stabilen Kurs. Dieser Kurs muss über Legislaturperioden hinweg halten und darf nicht davon abhängig sein, welche Partei gerade in der Regierung ist, oder auf der Oppositionsbank sitzt.“ Immerhin schafft die PV-Branche mit dem Jahressoll von 2 Gigawatt mindestens 3,3 Milliarden Euro Umsatz, 1,6 Milliarden Euro an heimischer Wertschöpfung und rund 10.000 Arbeitsplätze in Österreich.

Österreich fördert fossile Energie jedes Jahr mit 5,7 Milliarden Euro“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von Photovoltaic Austria. „Davon fließt praktisch jeder Euro ins Ausland. Jetzt so zu tun, als würden die 200 Millionen Euro an Steuerkürzung für kleine PV-Analgen das Land an den Bettelstab bringen, ist lächerlich. Wenn die Rahmenbedingungen und die Förderungen stimmen, ist Photovoltaik der schnellste und sicherste Weg in die Energiewende und auch der einzige, den die Bürger*innen selbst gehen können. Ein Förderstopp wäre jetzt Gift für den PV-Ausbau. Was wir brauchen sind klare Förderverhältnisse und zielgerichtete Förderungen.“

Höhere Stromrechnungen ab 1. Jänner 2025: Mehr an Steuern und Abgaben als für den Netzausbau

Ab 1.1.2025 werden die Stromrechnungen für Unternehmen und Haushalte deutlich steigen. Ein Blick auf die (dann höheren) Stromrechnungen zeigt, dass für den bezogenen Strom und für Steuern und Abgaben deutlich mehr zu zahlen ist als für den Netzausbau.

Bisweilen hört man ja, dass die Erneuerbaren Schuld sind an den höheren Stromrechnungen“, sagt Immitzer. „Diesen Schuh ziehen wir uns aber wirklich nicht an. Erstens würden die Netzkosten weniger steigen, wenn nicht manche das E- Wirtschaftsgesetz blockiert hätten. Zweitens müssen die Netze ohnehin ausgebaut werden – die Hälfte der Kosten sind Regelinvestitionen. Und drittens macht die Steigerung der Netzentgelte für einen typischen Haushalt 70 Euro im Jahr aus – das ist weniger als eine Tankfüllung und das muss der Netzausbau, als Rückgrat für den Wirtschaftsstandort, wert sein.“

Fünf-Punkte-Zukunftsagenda für mehr Wachstum, Wohlstand und Nachhaltigkeit

# 1 Klares Bekenntnis zu einem neuen Energiesystem für mehr Planungssicherheit und einen modernen Rechtsrahmen:

  • Verbindlicher Ausbauplan für Erneuerbare von zwei Gigawattpeak (GWp) pro Jahr
  • Langfristige Senkung der Mehrwertsteuer für PV-Systeme (unter 35 kWp) und Stromspeicher
  • Planbarkeit bei Gesetzen und Förderungen von zumindest zwei Jahren im Voraus

# 2 Optimierte Netze und Netzausbau, um den Wirtschaftsstandort sicher mit leistbarem Strom zu versorgen:

  • Der Beschluss eines modernen Elektrizitätswirtschafts-Gesetzes (ElWG)
  • Der flexible Netzzugang mit dynamischer Einspeisung macht es möglich, dass
  • bei geringer Netzauslastung mehr eingespeist wird
  • Die technologie-spezifische Ausweisung von freien Einspeisekapazitäten
  • Bündelung von unterschiedlichen erneuerbaren Erzeugungs- und Speicheranlagen an einem Netzanschluss
  • Bereitstellung eines Infrastrukturfonds für den Netzausbau und solidarische Kostenteilung durch eine bundesweite Umlage

# 3 Raum für Sonnenstrom durch aktive Energieraumplanung

  • Energieraumplanung durch die Bundesländer mit Festlegung von Beschleunigungsgebieten für PV-Projekte
  • Verankerung der Energiewende als überragendes öffentliches Interesse
  • Transparente Flächenausweisung mit jährlicher Evaluierung der
  • Flächennutzung
  • Ökologisierung des Finanzausgleichs

# 4 Start der Flexibilitätsrevolution

  • Gezielte Anreize für den Ausbau von Stromspeichern durch Förderungen für Private und Unternehmen
  • Beseitigung der Doppelbelastung von Stromspeichern
  • Mehr Angebot an dynamischen Stromtarifen und Schaffung flexibler Netztarife
  • Rechtliche Klarheit für die Nutzung von Smart Meter-Daten durch Netzbetreiber
  • Einrichtung einer österreichischen Flexibilitätsplattform und Aggregatorlösungen

# 5 Weg mit dem Genehmigungs-Wirrwarr

  • Vereinheitlichung von Gesetzen und beschleunigte Verfahren
  • Umsetzung der PV-Verpflichtungen gemäß EU-Gebäuderichtlinie
  • PV-Verpflichtung für neuerrichtete Parkplätze ab zehn Stellplätzen
  • PV-Tauglichkeits-Check für öffentliche Gebäude

Mehr Informationen unter pvaustria.at


Das könnte Sie auch interessieren

Alle Fotos: © my-PV

Das erste solarelektrische Firmengebäude Österreichs erhielt nun auch den Oö. Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2024. Der…

Weiterlesen
© ÖkoFEN

Maßgeschneiderte Speicherlösungen mit Zugang zu Regelenergiemarkt für Gewerbe und Industrie. Egal ob Privathaushalt oder Unternehmen – geeignete…

Weiterlesen
© LZH Group

Die Landzinshaus GmbH, kurz LZH Group, setzt mit der Gründung der LZH Energy einen weiteren Schritt, um nachhaltiges Bauen und leistbares Wohnen bei…

Weiterlesen
Alle Fotos: © EVN / Matejschek

Biomasseheizwerk Guntramsdorf erweitert Kapazität zur Versorgung von 6.000 zusätzlichen Haushalten: Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2016 ist das…

Weiterlesen
 © GC-GRUPPE ÖSTERREICH

24 Highlights: Öffnen, gewinnen und profitieren mit dem GC-Adventkalender! Die schönste Zeit des Jahres wird begleitet vom sensationellsten…

Weiterlesen
© Meltem Wärmerückgewinnung GmbH & Co. KG, Alling

Nicht nur die Haustechnik benötigt ab und zu eine Verjüngungskur – auch der digitale Auftritt profitiert von einer regelmäßigen Überarbeitung und…

Weiterlesen
© Martin Lusser

Weider Wärmepumpen aus Hard, Vorarlberg, ist gemeinsam mit Drexel und Weiss aus Lauterach, Vorarlberg, und Niklas Bruckner für den Staatspreis…

Weiterlesen
Alle Fotos: © SoliTek

Eine neue Solaranlage wurde im 3. Wiener Gemeindebezirk, am Landstraßer Gürtel, fertiggestellt, die Energieproduktion mit Schallschutz kombiniert.…

Weiterlesen
© BRANCHENRADAR

BRANCHENRADAR: Die neuinstallierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen wächst 2024 deutlich langsamer als im Jahr davor. Dennoch hält der Boom an,…

Weiterlesen
© Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Laut dem Umweltbundesamt ist der Betrieb von Gebäuden in Deutschland für 35 Prozent des Energieverbrauchs und 30 Prozent der CO₂-Emissionen…

Weiterlesen

Abonnement und Mediadaten

Sie wollen die führende österreichische Fachzeitschrift kennen lernen?
Sie wollen sich über Erscheinungstermine, Schwerpunkte und Werbemöglichkeiten informieren?

Hier sind Sie richtig.  

AbonnEment

Mediadaten

Termine

Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik kompakt und aktuell

Datum: 25.02.2025 bis 27.02.2025
Ort: Wien

Die WEBUILD Energiesparmesse Wels 2025

Datum: 05.03.2025 bis 09.03.2025
Ort: Messe Wels

Mehr Termine

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs