Das Unternehmen König & Landl deckt sämtliche Bedürfnisse in den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung, Installationstechnik sowie Meß- und Prüftechnik ab. Dazu gehören auch Spezialgeräte – vor allem zur Inspektion und Reinigung von Kanälen, zum Schweißen von Pipelines, sowie für die Thermographie. Tief verankert in der Firmen-Philosophie ist die individuelle und persönliche Kundenbetreuung, das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauensverhältnis und die scheinbar jederzeit vorhandene Lösungs-Orientiertheit. So kam es auch dass sich das Auto-Leasing und -Customize-Geschäft zunehmend verbesserte und mehr Raum in der Firmenleistung einnahm. „Der österreichische Installateur“ sprach mit Geschäftsführer Stephan Hemberger über die Widrigkeiten und Highlights des letzten Jahres:
Wie gestaltete sich das Geschäftsjahr 2020 für König & Landl?
Hemberger: Nachdem wir schon seit 10 Jahren in Hollabrunn einen eigenen Standort haben, hatten wir zu Beginn 2020 einiges vor – immerhin ist das ja auch die Postleitzahl von Hollabrunn und das Unternehmen wenn auch in den 70-ern gegründet – seit 1985 für den Installateur am Markt. Also auch ein Jubiläumsjahr. Das erste Quartal war dann auch wirklich ein sehr guter Start in das Jahr, eben bis Mitte März Corona Einzug hielt. Die darauffolgenden drei Monate waren wir mit teilweise knapp 50 Prozent Umsatzeinbußen in Kurzarbeit und seit Mitte Juni wieder im Vollbetrieb da.
Hat sich also seit Mitte des Jahres die Lage stabilisiert gehabt?
Hemberger: Ganz und gar nicht! Es war mir aber ein Anliegen sowohl den Mitarbeitern als auch unseren Kunden gegenüber ein Zeichen von Stärke und Zuversicht zu setzen. Immerhin gehören wir als erfolgreiches Unternehmen jedenfalls zu den Starken in der Gesellschaft und wollten mit der Rückkehr in die Vollbeschäftigung auch einen Beitrag leisten, ein Gefühl von „Wir schaffen das!“ zu vermitteln. Im Team hat sich das jedenfalls positiv bemerkbar gemacht und wir konnten sogar neue Mitarbeiter gewinnen, die sich von dieser Einstellung im Unternehmen angezogen gefühlt haben. Ich glaube, jeder möchte gern in einem Umfeld arbeiten, in dem Zuversicht und eine positive Erwartung in die Zukunft vorherrschen. Das hat sich in der zweiten Jahreshälfte auch bemerkbar gemacht als die Nachfrage wieder stärker angezogen hat, waren wir schon vorbereitet und konnten unsere Kunden rasch wieder bedienen.
Gab es besondere Highlights im vergangenen Jahr?
Hemberger: Eine ganz besondere Freude für uns alle im Unternehmen ist die Auszeichnung des Bundesministeriums: Seit 22. Dezember 2020 dürfen wir das Staatswappen der Republik Österreich als ausgezeichnetes Unternehmen führen. Diese Auszeichnung ist für mich Ausdruck der guten Teamarbeit, die wir alle bei König & Landl seit Jahren gemeinsam geleistet haben. Gleichzeitig sehe ich das auch als Auszeichnung für unsere langjährigen Kunden – immerhin haben Sie uns die letzten Jahre vertraut, sind bei innovativen Produkten wie dem Flottenmanagement mitgegangen und haben so einen entscheidenden Beitrag zu unserem Erfolg geleistet. Ich möchte diese Auszeichnung also auch als Auszeichnung für die gesamte Installateurbranche sehen, die ja auch immer wieder großartiges leistet! Zu guter Letzt krönt es auch die Karriere von Herrn Gerhard Sezemsky, der die letzten 10 Jahre mit mir die Geschäftsleitung von König & Landl innehatte – er hat sich im Herbst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Seither führe ich gemeinsam mit meiner Schwägerin, Frau Mag. Caterina Kroupa die Geschäfte von König & Landl.
Wird es 2021 neu Produkte geben, die schon präsentiert werden können?
Hemberger: Es gibt jedenfalls sehr viele Geräte im Bereich der Akkutechnologie. Hier haben wir schon letztes Jahr Geräte mit knapp 10 PS Dauerleistung vorgestellt. Dieser Trend zur Akkutechnologie wird sich heuer fortsetzen. Im Bereich der Sanierung von Abwasserleitungen – Stichwort Fallstrangsanierung – haben wir neue Technologie aus Finnland ins Portfolio genommen, mit der ohne große Aufbrucharbeiten saniert werden kann und auch im Bereich des Flottenmanagements kommen ständig Erweiterungen dazu. Einen Großteil des Portfolios werden wir bei der Kommunalmesse im September 2021 in Tulln präsentieren können.
Und dann ist da ja noch der Bereich Digitalisierung. Nach gründlicher Recherche im letzten Jahr bereiten wir hier ein System zur digitalen Lager- und Werkzeugverwaltung für unsere Kunden vor. Das wird sicher sehr spannend werden und wir können hier in Kürze vermutlich auch schon etwas präsentieren, das den gesamten Prozess der Kundenbeziehung revolutionieren wird. Hier entwickeln wir uns in Richtung eines Softwarenbieters.
Was kann man sich darunter genau vorstellen?
Hemberger: Wir sehen, dass sich mit neuen Geräten mit integriertem Bluetooth und QR Codes auf Werkzeugen eine intelligente Lagerverwaltung realisieren lässt. Als Partner für unsere Kunden möchten wir hier vor allem die Produktivität steigern und die Abläufe optimieren. Lagerlisten, Ausgabescheine und die Frage: „Wo ist das Gerät gerade eben“ sollen damit der Vergangenheit angehören. Eine bessere Übersicht, weniger Verluste und damit einhergehend eine höhere Produktivität sind die logische Folge.
Ich habe gesehen, dass die Homepage auch in englischer Version angeboten wird – hat König & Landl viele internationale Kunden?
Hemberger: Wir agieren für einige unserer Partner als Hub für Südosteuropa. Mit dem Kanaltechnikzentrum Hollabrunn und der dort untergebrachten Werkstatt bedienen wir Partner in den angrenzenden Ländern wie Slowakei, Tschechien, Ungarn und Kroatien. Laufend kommen hier Kooperationen dazu, da wir ja auch in der Forschung zum Thema Kanaltechnik aktiv sind.
Welcher Firmenbereich entwickelt sich besser – Kanal oder Auto?
Hemberger: Beides gleich gut.
König & Landl bewirbt seine Partnerfirmen gut sichtbar auf der Firmen-Homepage – wie oft wechseln diese bzw. wie wichtig sind langjährige Partnerschaften zu Industriefirmen, die das Unternehmen beliefern?
Hemberger: Starke, langfristige Partnerschaften sind uns nicht nur auf der Kundenseite wichtig. Die Auswahl unserer Lieferanten hat daher auch einen sehr hohen Stellenwert. Mit dieser Auswahl leisten wir ja auch für unsere Kunden schon eine Vorsortierung und müssen uns daher auch auf die Qualität und Liefertreue unserer Lieferanten verlassen können. Eine Partnerschaft besteht für uns vor allem in einem vertrauensvollen, langjährigen Zusammenarbeiten. Es darf hart verhandelt werden, dann muss aber auch hart gearbeitet und zugepackt werden. Es gab in der Firmengeschichte nur selten den Fall, dass wir uns von einem Partner wieder getrennt haben.
Gibt es Interessenten, die versuchen sich direkt an diese Firmen zu wenden?
Hemberger: Natürlich, das kommt immer wieder vor. Viele glauben ja auch, dass beim Hersteller direkt einzukaufen für sie günstiger ist, kommen dann aber mit den Abnahmemengen nicht zurecht. Zumeist landen diese Anfragen dann sowieso wieder bei uns. Das wird dann von uns auch mit Feingefühl und ein wenig Augenzwinkern behandelt.
Abschließende Worte?
Hemberger: Die Herausforderung vom letzten Jahr hat mir gezeigt, dass wir alle eine Verpflichtung haben, diese anzunehmen und zu meistern. Generationen vor uns haben das Gemeinsame vor das Trennende gestellt. In diese Reihe möchten wir uns als Unternehmen und ich mich ganz persönlich einreihen!
Vielen Dank für das Gespräch!
Das aus Platzgründen leicht gekürzte Gespräch finden Sie auf Seite 54 der aktuellen Ausgabe 3/2021!