Interessant zu wissen: Seinen Ursprung hatte die Innovation eigentlich im Schiffbau. „Seit 1930 machte sich unsere Metallgießerei einen Namen als Hersteller von Gussteilen für den Schiffbau“, weiß Marketingleiter Stefan Pohl aus der Firmenchronik zu berichten. Aus Bronze stellte man unter anderem Schiffsschrauben her, die selbst bei aggressivem Meerwasser korrosionsbeständig waren. Mit der hier gewonnenen Expertise entstand dann in den 1960er Jahren ein Sortiment von korrosionsbeständigen Schiffsarmaturen, das in Hamburg anlässlich einer Messe der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Diese Spezialventile und -schieber aus Bronze erregten die Aufmerksamkeit des Hochbauamtes in Bremen. Dort kämpfte man seit geraumer Zeit mit immensen Schäden durch Entzinkungskorrosion an Bauteilen der Trinkwasserinstallation. „Die verbauten herkömmlichen Absperrventile müssen im 2-Jahres-Rhythmus ausgetauscht werden“, hieß es damals. Ursache für die Probleme in Bremen war die Qualität des Wassers, das vornehmlich aus der Weser gewonnen wurde. Diese war damals noch stark mit Industrieabwässern belastet. Um ihr Wasser trinkbar zu machen, waren umfangreiche Aufbereitungsmaßnahmen notwendig. Diese wiederum ließen das Trinkwasser korrosiv gegenüber Metallen wirken – das Wasser wurde aggressiv. „Damals stellte man uns die Frage, ob Kemper aus seiner korrosionsbeständigen Legierung nicht auch ein Absperrventil für die Trinkwasserinstallation produzieren könne“, so Stefan Pohl. Das war die Geburtsstunde der ersten Weser-Absperrventile, die komplett aus Rotguss gefertigt wurden und erstmals in Bremen erfolgreich zum Einsatz kamen. Gleichzeitig wurde der Problemverursacher „Weser“ zum Namensgeber für die nun seit 50 Jahren erfolgreiche Armaturenbaureihe.
Um die Trinkwasserqualität sicherzustellen, müssen alle Wasserversorger ihr „Rohwassers“ mit unterschiedlichen Maßnahmen – je nach Herkunft und Beschaffenheit – aufbereiten. Dabei verändern sich sowohl die chemischen, biologischen als auch die physikalischen Parameter des Wassers. In der Folge kann das Trinkwasser für Metalle aggressiv werden und Korrosion verursachen. Jede Anpassung der Aufbereitungsmaßnahmen verändert auch die Parameter des Trinkwassers – eine sichere Vorhersage zum Korrosionspotenzial ihres Trinkwassers über Jahre hinweg ist daher für die Versorger kaum möglich. Daraus entstehen Gewährleistungsrisiken für Planer und Ausführende, denen man mit dem Einsatz von korrosionsbeständigen Installationsmaterialien entgegenwirkt. Die Einsatzgebiete für Kemper-Weser-Ventile sind so in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich gewachsen.
Bewährt seit einem halben Jahrhundert
Das Weser-Ventil von Kemper feiert seinen 50. Geburtstag.
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