In der EU ist seit 2005 das EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) in Kraft. Bis zu einer gewissen Obergrenze, die mit den EU-Klimazielen in Übereinstimmung steht, werden von der EU jährlich CO2-Zertifikate an die Industrie vergeben. Diese Zertifikate können frei gehandelt werden und repräsentieren eine gewisse Menge an CO2-Emissionen. Sollte ein Unternehmen mehr CO2 ausstoßen, als dieses Zertifikate besitzt, drohen hohe Strafen. Das EU-ETS umfasst den Energie- und Industriesektor mit einer Feuerungswärmeleistung über 50 MW sowie seit 2012 zusätzlich den Flugverkehrssektor und deckt damit ca. 45 % der EU-weiten Treibhausgas-Emissionen ab. Seit dessen Einführung konnten im Vergleich zu einem „business-as-usual“-Szenario etwa 7,3% der Emissionen eingespart werden. Ab 2027 wird das EU-ETS außerdem auf den Verkehrs- und Gebäudesektor ausgeweitet. Das Emissionshandelssystem kommt beispielweise auch als Pilotprojekt in einigen Provinzen Chinas mit Erfolg zum Einsatz und hat dort zu einer durchschnittlichen Emissionsreduktion von 13,1% beigetragen.
Ein anderer Ansatz Treibhausgasen einen Preis zu geben, ist das Modell der CO2-Steuer. Diese kommt beispielsweise in Finnland oder Schweden zum Einsatz. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit einer CO2-Bepreisung unabhängig davon ist, ob die Umsetzung über Steuern oder Zertifikatshandel erfolgt.
Von zentraler Bedeutung ist die CO2-Bepreisung insbesondere in Wirtschaftsbereichen, in denen Emissionen vergleichsweise einfach eingespart werden können, bisher aber der nötige wirtschaftliche Anstoß gefehlt hat. Zusätzlich hat eine CO2-Bepreisung auch eine wichtige Signalwirkung, also dass über diese der Industrie und der Öffentlichkeit ein politisches Engagement für das Ziel des klimaneutralen Handelns gezeigt wird.
CO2-Bepreisung ist also als politische Maßnahme zur Emissionsreduktion äußerst wirksam. Doch damit nationale und internationale Klimaziele erreicht werden können, wie jenes der EU mit 63% THG-Reduktion bis 2030 in den vom EU-ETS betroffenen Sektoren, benötigt es einerseits die rasche Erhöhung des CO2-Preises und andererseits eine zielorientierte Erweiterung der Rahmenbedingungen, die den betroffenen Sektoren einen vereinfachten Umstieg auf klimaneutrale Alternativen möglich macht.
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