Die FH Technikum Wien startete im Mai 2019 die webbasierte – und bis dato einzigartige – Crowdfunding-Kampagne „One of 1000“, mit der zusätzliche technische Studienplätze finanziert werden. Grund dafür war, dass im Herbst 2018 über 1.000 qualifizierte BewerberInnen aufgrund fehlender öffentlich finanzierter Studienplätze abgewiesen werden mussten – heuer waren es sogar über 1.500. Dass nicht ausreichend Interessenten für technische Studiengänge vorhanden wären, um mehr Plätze zu rechtfertigen, erweist sich also als Mythos. Damit hat sich die Situation noch verschärft. Vom Bund wurde von vorneherein für Herbst 2019 kein einziger weiterer öffentlich finanzierter Studienplatz zugesagt. Die gute Nachricht: Nun können zumindest acht weitere StudentInnen durch die alternative Finanzierung ein Studium an der FH Technikum Wien starten. „Verglichen mit der Anzahl der interessierten, potentiellen Studierenden ist es zwar ein Tropfen auf dem heißen Stein, dennoch sind wir sehr stolz und dankbar, so tolle Unterstützung für unsere Kampagne erhalten zu haben“, freut sich Gabriele Költringer, Geschäftsführerin der FH Technikum Wien über die erfolgreiche Kampagne. Vor allem Unternehmen, die unter enormem Fachkäfte-Mangel leiden, spendeten für zusätzliche Studienplätze. Folgende Unternehmen haben gespendet: Siemens, Schrack-Seconet, Kapsch-Group, Iteratec, Signon Österreich, Axians ICT Austria, Kloeckner Metals, Sawczynski & Partner, Gebauer & Griller, Electro-Terminal, Liebherr, ZKW, Team Communication Technology. Auch der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie unterstützte. Lothar Roitner, Geschäftsführer des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) betont: „Die FH Technikum Wien wurde vor 25 Jahren als Netzwerkpartner des FEEI gegründet, um dem Fachkräftemangel in der Industrie entgegenzuwirken. Diese Problematik beschäftigt unsere Branche bis heute und sie spitzt sich weiter zu: Es werden mehr Fachkräfte als je zuvor in den Zukunftsfeldern der Elektro- und Elektronikindustrie gesucht. Treiber dafür ist die Digitalisierung, doch ohne ausgebildete Arbeitskräfte wird Österreich hier auf der Strecke bleiben. Für uns war es daher selbstverständlich, die FH Technikum Wien im Rahmen ihrer digitalen Crowdfunding-Kampagne zu unterstützen.“ Aber auch viele Einzelspender und vor allem Alumni der FH Technikum Wien spendeten großzügig. „Sie wissen, welche Türen sich für sie durch das Studium an der FH Technikum Wien geöffnet haben und wollen jungen Menschen die gleichen Chancen ermöglichen“, erklärt Költringer.
Spenden weiterhin möglich
„Das war nur der Anfang“, sagt Költringer. Die erste intensive Kampagnenphase ist damit beendet, das Portal bleibt aber für weitere Spenden offen. Aktuell laufen noch die Kampagnen für die Studiengänge Informatik, Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik sowie Informations- und Kommunikationssysteme. Die Studiengänge wurden aufgrund der Nachfrage von (potentiellen) Studierenden und Unternehmen ausgewählt. Auch wenn die Kampagne nun zu Ende geht, bleibt die Spendenplattform offen. „Wer spenden möchte, kann diese auch weiterhin auf unserer Crowdfunding-Plattform www.technikum-crowd.at tun“, so Költringer. In diesem Sinn hat die Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung aufgerufen, bei ihrem Ball Digital 2019 am 22. November im Kursalon Hübner für Studienplätze zu spenden.
Crowdfunding ermöglicht FH-Studium
Im Herbst 2019 dürfen dank der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne für zusätzliche Studienplätze acht weitere Studenten ihr Studium an der FH Technikum Wien aufnehmen. Unternehmen und Einzelspender steuerten insgesamt gut 150.000 Euro für den dringend benötigten Technik-Nachwuchs im Land bei.
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