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Der schöne Kachelofen bleibt

Alle Fotos: © Raab-Gruppe, Neuwied/Maisach
Feuerstätten wie diese, bestechen durch handwerklich soliden Aufbau und eine besonders hochwertige Ofenkeramik.
Alle Fotos: © Raab-Gruppe, Neuwied/Maisach

Hausbesitzer in Deutschland stehen vor einem großen Problem: Einzelraumfeuerstätten, die vor dem 22. März 2010 errichtet wurden, dürfen nur dann weiter genutzt werden, wenn sie bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Heimischen Kacheofen-Nutzern droht dieses Szenario nicht.

von: Martin Pechal

Nach den Erhebungen des Zentralinnungsverbands des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) aus dem Jahr 2022 betrifft dieses Bedrohungsszenario (Grenzwerte von 0,15 g/m3 Staub und 4 g/m3 Kohlenmonoxid)  etwa 1,7 Millionen Feuerstätten in Deutschland. Hinzu kommen etwa 1 Mio. Anlagen, bei denen das Austausch- bzw. Nachrüstdatum bereits abgelaufen ist. Damit werden die Betreiber in den nächsten Monaten vor die Frage gestellt, ob sie ihre Feuerstätte ersetzen, stilllegen oder beispielsweise mit einem Partikelabscheider nachrüsten, um den Anforderungen der 2. Stufe aus der 1. BundesImmissionsschutzVerordnung (BImSchV) zu entsprechen. Viele Hausbesitzer stecken jetzt in einer dieser Zwickmühle: Sie würden gern ihre bestehenden Wärmeerzeuger behalten, da sie das „Heizmöbel“ stilvoll in ihrem Wohnumfeld integriert haben. Für Feuerstätten, die qualitativ hochwertig und in einem guten Zustand sind, stellt deshalb eine Nachrüstung mit einem Staubabscheider eine sinnvolle Alternative dar, wie das folgende Beispiel zeigt:

Fallbeispiel

Das schmucke Einfamilienhaus von Gerd Schaub wurde 1951 nach den damals geltenden Baustandards in hochwertiger Massivbauweise erstellt. Etwa 168 m² Wohnfläche werden mit einem Gasbrennwertgerät sowie seinem geliebten Kachelofen beheizt, der seit dem Jahr 1997 über einen Heizeinsatz vom Typ WESO KE 2130 verfügt (heute Oranier). Die Feuerstätte liefert mit einer Nennheizleistung von 11 kW heimelige Wärme.

Als Ralf Ploeger, bevollmächtigter Schornsteinfegermeister in Schaubs Wohnort, Anfang des Jahres seine periodische Feuerstättenschau durchführte, informierte er den Hausbesitzer über die Situation zur aktuellen 1. BImSchV. Demnach ist der Kachelofen zum Jahreswechsel entweder stillzulegen, zu erneuern oder mit einer Sekundärmaßnahme zur Staubreduzierung zu versehen. In der Beratung wies er auch auf die letztgenannte Möglichkeit hin. „Am Markt sind seit etwa 15 Jahren ausgereifte Lösungen verfügbar, die einen regelkonformen und emissionsarmen Betrieb von Holzfeuerungsanlagen ermöglichen. Sie gelten als eine durchaus empfehlenswerte Alternative zum Einbau einer neuen oder zur Stilllegung der bestehenden Feuerstätte.“

Entscheidung für die Nachrüstung

In der Folge wählte der Betreiber einen elektrostatischen Partikelabscheider vom Typ Airjekt 1 in der Ausführung „Ceramic“. Er eignet sich in besonderer Weise für gemauerte Schornsteine mit oder ohne keramische Innenrohre. Mit diesem Gerät lässt sich die Nachrüstpflicht für hochwertige, fest eingebaute Kachelöfen oder Kamine erfüllen, die nicht ohne Weiteres getauscht werden sollen oder können. Der § 26 Absatz 4 der 1. BImSchV sieht für diese Öfen eine eigene Regelung vor. Grundsätzlich lassen sich mit einem solchen Gerät nahezu alle Festbrennstoff-Feuerstätten in emissionstechnischer Hinsicht optimieren. Der Abscheidegrad für Feinstaub liegt bei bis zu 90 Prozent; die elektrostatischen Partikelabscheider leisten daher einen wertvollen Beitrag zum aktiven Umweltschutz.

Rasche Montage, einfache Reinigung

Der Einbau in den Schornstein gestaltet sich sehr einfach, denn der Hersteller Kutzner + Weber stellt ein Montageset zur Verfügung, das aus Abscheider und Reinigungstür besteht. Diese Tür wird im Bestand gegen die vorhandene Revisionsöffnung ausgetauscht, die sich in der Regel unter Dach befindet. Alternativ kann sie in eine zu schaffende Öffnung in der Abgasstrecke eingesetzt werden. Bei Bedarf steht eine 250 mm messende Schachtverlängerung zur Verfügung. Zum Schluss ist die Elektrode mittig im Schornstein zu platzieren und schon kann es losgehen. Ein integrierter Temperaturfühler aktiviert den Airjekt 1 Ceramic bei Erreichen der Einschalttemperatur. Die maximale Betriebstemperatur beträgt 400 °C. Der Airjekt 1 Ceramic ist damit problemlos für den Dauerbetrieb geeignet. Eine Elektrofachkraft ist zur Montage nicht erforderlich, da beim Airjekt 1 lediglich der Stecker in die 230-Volt-Steckdose gesteckt werden muss.

Auch hinsichtlich der Betriebskosten kann der Partikelabscheider überzeugen. Im Stand-by-Modus liegt die elektrische Leistungsaufnahme bei lediglich 2 Watt. Die Reinigungsintervalle richten sich danach, wie häufig die Feuerstätte im Betrieb ist. Die Kehrung des Schornsteins erfolgt bei Gerd Schaub vom Dachboden aus. Schornsteinfegermeister Ralf Ploeger schaltet den Partikelabscheider zunächst aus und entnimmt dann den Keramikisolator samt Elektrode aus der speziellen Revisionsöffnung – das funktioniert rasch und einfach. Ploeger stellt fest: „Das System lässt sich problemlos reinigen. Der Schornsteinauftrieb, der für den sicheren Betrieb der Feuerstätte unerlässlich ist, wird im Prinzip so gut wie nicht beeinträchtigt.“

Hausbesitzer ist begeistert

Auch Hausherr Gerd Schaub ist vom elektrostatischen Partikelabscheider begeistert. Der Rundfunk- und Fernsehtechnikermeister kennt das Reinigungsprinzip aus seiner beruflichen Zeit und äußert sich dazu wie folgt: „Das Problem mit den Feinstaubpartikeln in der Atmosphäre ist zwar nicht neu, doch erst seit einigen Jahren ist man sich der globalen Auswirkungen bewusst. Daher bin ich froh, dass mit dem KW Airjekt 1 eine hervorragende Lösung gefunden werden konnte. Jetzt kann ich meinen Kachelofen guten Gewissens weiterbetreiben.“


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