Meine Interessen waren schon immer breit gefächert, und ich kann nicht sagen, dass eine bestimmte Person mich dazu inspiriert hat, Technikerin zu werden. Es war vielmehr die wachsende Erkenntnis der Bedeutung nachhaltiger Energiekonzepte, die mich in diese Richtung führte. Die Energiewende ist ein spannendes Thema, das dringender Aufmerksamkeit bedarf, und ich wollte Teil dieser Entwicklung sein.
Außerdem habe ich schon immer gern meinem Vater bei technischen Bastelprojekten geholfen. Mein Interesse galt und gilt schon lange vor allem der erneuerbaren Energie, durch meine Ausbildung an der HTL ist dieses Interesse natürlich gewachsen. Heute arbeite ich beim Büro für Erneuerbare Energie Riebenbauer, wo ich viel aus der Praxis lernen kann. Bestandsobjekte thermisch zu sanieren und sie klimafit zu machen, ist mir persönlich ein großes Anliegen. Wir müssen in Zukunft viel mehr darauf achten, dass der Bestand auch energieeffizient genutzt wird.
Mehr Frauenpower in der SHK-Branche
Leider ist der Frauenanteil in der Branche immer noch recht niedrig. An der HTL Pinkafeld machten Frauen nur 17 Prozent der Schülerschaft aus. Der Trend ist jedoch positiv, da immer mehr junge Frauen sich in dieses Feld wagen, und ich hoffe, dass ich selbst hier mit gutem Beispiel vorangehe. Besonders stören mich Klischees und Vorurteile, die Frauen in der Technik entgegengebracht werden. Wir sind nicht besser oder schlechter für den Beruf geeignet als Männer.
Aus meiner Sicht wären Infoveranstaltungen und Mentoring-Programme, speziell für Schülerinnen, wichtig, um die Vielfältigkeit der Branche hervorzuheben. Es ist ein weites Feld: Elektronik, Planung, HKLS, Montage, Architektur bieten verschiedenste Möglichkeiten. Weibliche Vorbilder und ein praxisnaher Zugang zu den Themen können die Hemmschwelle senken und Barrieren abbauen. Auch Mädchen sollten ermutigt werden, technische Praktika zu absolvieren.
Diversität bringt neue Perspektiven
Bestimmt würde ein höherer Frauenanteil vielfältigere Ansichten und Denkweisen fördern. Mehr Vielfalt in einem Team bringt immer neue Perspektiven und Ideen. In der SHK-Branche würde dies vielleicht bedeuten, dass Frauen grundlegend mehr Respekt zuteil wird und gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe gefördert wird, egal welchem Geschlecht man angehört. Es kommt natürlich immer auch auf die Menschen an, die einen im Berufsleben begleiten. Man muss sich die richtigen Arbeitgeber:innen suchen. Ich möchte nicht eingestellt werden, weil ich eine Frau bin, sondern weil mir die Arbeit zugetraut wird und ich gut ins Team passen könnte. Wenn man im Beruf nur mit Klischees und Vorurteilen konfrontiert ist, ist das äußerst unerfreulich.
Zukunft gestalten statt Klischees bedienen
Ich finde die Frage, was das Tolle als Frau in der SHK-Branche sei, etwas klischeebehaftet – als ob es etwas grundsätzlich anderes wäre, als Frau in der SHK-Branche zu arbeiten. Das Beste daran ist für mich, in einem Bereich tätig zu sein, der hochrelevant für die Zukunft ist – insbesondere im Bereich erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit.
Es macht Spaß, innovative Lösungen für die Energiewende mitzuentwickeln, und dabei ist das Geschlecht eigentlich zweitrangig. Klar, es gibt Momente, wo ich als Frau vielleicht auffalle, aber das gibt mir nur zusätzlichen Antrieb, in dieser Branche engagiert voranzugehen und den Wandel aktiv mitzugestalten.
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