Österreich plant einen weiteren wichtigen Schritt zum Erreichen der Energie- und Klimaziele und möchte unter Regie des IWO Teil der europäischen eFuel Alliance werden. Diese forciert die Weiterentwicklung von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen, um dadurch Alternativen zu fossilen Energieträgern aufzuzeigen. Mag. Jürgen Roth, Fachverbandsobmann Energiehandel der Wirtschaftskammer und Vorstandsvorsitzender von IWO Österreich, unterstreicht die Bedeutung der Kooperation: „Technische Innovation im Bereich der synthetischen Brenn- und Kraftstoffe ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Deswegen bündeln wir in einer gemeinsamen Allianz unser Know-how und schaffen dadurch gleichermaßen Vorteile für Umwelt, Wirtschaft und Verbraucher.“
CO2-Emissionen kostengünstig senken
Ole von Beust, ehemaliger Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und aktueller Geschäftsführer der eFuel Alliance, sieht in CO2-neutralen, flüssigen Energieträgern gleich mehrere Vorteile: „Synthetische Brenn- und Kraftstoffe werden zum einen durch erneuerbaren Strom hergestellt und setzen insgesamt deutlich weniger Kohlenstoffdioxid frei als fossile Treibstoffe. Zum anderen sind sie auch ökonomisch rentabel, da sie problemlos zum Antrieb von Fahrzeugen, Schiffen oder in der Luftfahrt eingesetzt werden können.“ Eine mögliche eFuel Alliance Österreich begrüßt von Beust ausdrücklich: „Ein österreichischer Partner wäre eine enorme Verstärkung für uns, der den Einsatz von erneuerbaren Energien in Europa maßgeblich beschleunigen würde.“
Technologischer Fortschritt erspart Umrüstungen
In Österreich steht der Einsatz von eFuels bereits kurz bevor. Grund dafür ist das Projekt „Innovation Flüssige Energie“ zwischen IWO Österreich und der AVL List GmbH. Gemeinsam wird an der Errichtung der modernsten Power-to-Liquid-Anlage Europas zur Herstellung von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen gearbeitet: „Durch den bisher unerreichten Wirkungsgrad wird es in Zukunft möglich sein, die Anlage wirtschaftlicher zu führen und die Produktion von Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien synthetischen Brenn- und Kraftstoffen zu steigern. Dadurch wird der CO2-Ausstoß massiv reduziert, ohne dabei aber auf bewährte Technik wie Autos oder herkömmliche Ölheizungen verzichten zu müssen“, so Jürgen Roth.
Große Partner, große Erwartungen
Laut Jürgen Rechberger, Leiter des Global Fuel Cell Competence Teams der AVL, wurde in den letzten Monaten unter anderem eine umfangreiche Analyse zu möglichen Standorten durchgeführt, ein detaillierter Kostenplan erstellt und umfassende technische Details für den Anlagenaufbau definiert. Die Errichtung soll bereits 2022 abgeschlossen sein. Ein namhafter Unterstützer des Projektes ist, neben der OMV, diversen Landesenergieversorgern und der Kirchdorfer Gruppe, die VERBUND AG. Deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender Michael Strugl sieht großes Potenzial in dem ehrgeizigen Vorhaben: „Als größter Stromanbieter des Landes setzen wir uns bereits seit Jahren für erneuerbare Energien ein. In der geplanten Power-to-Liquid-Analge sehen wir eine riesige Chance, Österreich mithilfe von Grünstrom und grünem Wasserstoff im wahrsten Sinne des Wortes ‚nachhaltig‘ zu verändern.“