Anders als bei Luft/Wasser-Wärmepumpen, die als Wärmeträgermedium Wasser nutzen, handelt es sich bei Split- Klimaanlagen um Direktverdampfer, d. h. durch Verdampfung eines Kältemittels im Wärmetauscher des Innengeräts wird der Raumluft direkt die Wärme entzogen. Der Kompressor im Außengerät saugt das verdampfte Kältemittel (Heißgas) an, verdichtet es und bringt es so auf ein höheres Temperaturniveau. Der Ventilator im Außengerät zieht die kältere Umgebungsluft über den Außenwärmetauscher mit dem Heißgas. So wird die Wärme nach außen abgegeben. Dabei übernimmt der Wärmetauscher im Außengerät die Funktion des Verflüssigers (Kondensators), denn dort wird das verdampfte Kältmittel wieder verflüssigt. Wichtig zu wissen ist, dass das Kältmittel hier noch unter hohem Druck steht. Das Expansionsventil reduziert diesen Druck und reguliert die Menge an Kältemitteln, die wieder in den Kältekreislauf eingebracht wird und beim Verdampfer im Innengerät ankommt. Neben der Reduzierung des Kältemitteldrucks übernimmt das Expansionsventil eine wichtige Aufgabe bei der Regelung von Split-Klimaanlagen.
Im Vergleich zu Single-Split-Geräten (ein Außengerät mit einem Innengerät) bieten Multisplit-Anlagen den Vorteil, dass mehrere Innengeräte an einem Außengerät angeschlossen werden können. Das reduziert den Platzbedarf für die Außengeräte, und auch der Energiebedarf kann im Vergleich zu mehreren Single-Split-Systemen um bis 30 Prozent reduziert werden. Multisplit-Systeme eignen sich als kostengünstige Lösung ideal für Ein- und Mehr- familienhäuser, für kleinere Läden oder Arztpraxen. Im Gegensatz zu den „Monolösungen mit mehreren Innengeräten“ können bei einer Multisplitanlage Innengeräte mit verschiedener Leistung oder Bauart betrieben werden. Voraussetzung ist, dass die Summe der Innengeräte-Leistung die Leistung des Außengeräts nicht übersteigt.
Intelligente Steuerung
Bei Panasonic sind die PACi-Innengeräte sogar mit dem intelligenten ECONAVI-System ausgestattet, das Temperaturen, Personen und Aktivitäten erkennt und so die Kälteleistung entsprechend anpassen kann. Aber wie bereits beschrieben, wird dann das ganze System angepasst. Es kann also nur eine Regelzone angesteuert werden.
PACi-Außengerät
Das Gleiche gilt natürlich auch für die Steuerung mit einer Fernbedienung. Wenn Ein- stellungen vorgenommen werden, wirken sich diese über das Außengerät gleichzeitig und in gleicher Weise auf alle Einzelgeräte aus. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass in ein solches System nur Innengeräte mit identischer Leistung eingebunden werden können. Dabei sind die entsprechenden Vorgaben der Hersteller zu beachten, welche Außengeräte mit welchen Innengeräten kombiniert werden dürfen. Mit einem PACi- Außengerät können bis zu vier Innengeräte betrieben werden. Betreiber und Nutzer der Klimasysteme werden zudem von intelligenten Sensoren unterstützt, die wichtige Daten zur Optimierung des Raumklimas und zur Minimierung des Energieverbrauchs liefern. Das Econavi- System von Panasonic beispielsweise kann neben den Temperaturen auch erkennen, wie viele Personen sich im Raum befinden, ob diese sich bewegen oder sitzen und ob die Sonne in den Raum einstrahlt. Aus all diesen Daten regelt das System einzelne Innengeräte vorausschauend für den optimalen Komfort und möglichst niedrigen Energieverbrauch. Das System kann sogar erfassen, wo im Raum gekühlt werden soll, also wo sich eine Person aufhält. Ist niemand im Zimmer, schaltet Econavi automatisch ab.
Luftführung
Wenn Klimaanlagen als unangenehm, zugig oder zu kalt beschrieben werden, liegt das häufig an einer falschen Auswahl der Innengeräte oder der Installation am falschen Platz. Bei der Planung muss deshalb unbedingt auf die optimale Luftführung geachtet werden. Personen sollten nicht direkt von einem Ausblasgerät mit Kaltluft angestrahlt werden. Wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt, Personen in der Strömung des Klimageräts zu platzieren, dann bestenfalls noch in der wärmeren Rückluft. Um die Luftführung optimal zu gestalten, kann auf verschiedene Bauarten von Innengeräten zurückgegriffen werden. So lässt sich für nahezu jede Raumform und Nutzungsart eine komfortable Luftführung realisieren. Vierwege-Kassetten-Geräte eignen sich beispielsweise optimal für quadratische Räume. Deckenunterbaugeräte zeichnen sich durch eine breite Luftführung in horizontaler und vertikaler Richtung aus. Wandgeräte sind dagegen äußerst kompakt und können sehr zielgerichtet eingesetzt werden.
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