Wettkämpfe sind stets eine aufreibende Sache: Für die TeilnehmerInnen, die sich ja oft tatsächlich „aufreiben“ – sei es nun handwerklich beim Schrauben, Meißeln, Hämmern, Drechseln etc. –, für Sportler (man denke nur an unschöne Knie-Verletzungen auf altem Kunstrasen beim Fußballspielen seinerzeit) oder die Nerven der ZuschauerInnen, die schließlich auch einiges aushalten müssen.
Die ebenso spannenden, wie (auch) für Österreich erfolgreichen Berufsweltmeisterschaften liegen bereits hinter uns. Olympia-Stimmung brodelte auf bei den 47. WorldSkills in Lyon, Frankreich, welche von 10. bis 15. September 2024 stattfanden. Ebendort hat Österreich mit drei Mal Gold, einmal Silber und drei Mal Bronze, sowie 22 Medallions for Excellence den sechsten Rang in der Nationenwertung erreicht. Eine dieser Excellence-Medaillen ging an René Steinkellner (Fa. Forstenlechner/OÖ) in der Katagorie „Plumbing and Heating“; ebenfalls als „exzellent“ ausgezeichnet wurde Simon Warschenhofer in der Kategorie „Kälte- und Klimatechnik“. Herzliche Gratulation an dieser Stelle an die beiden jungen Herren aus Oberösterreich, sowie natürlich an alle AthletInnen (Anm.: die im Titel erwähnten „jeunes qualifies“, also „jungen FachhandwerkerInnen“), die in Lyon dabei waren – ob nun erfolgreich oder nicht, denn allein schon der Umstand, es dorthin geschafft zu haben, ist eine Auszeichnung.
Schön ist vor allem, dass all diese Aufeinandertreffen (Austrian-, Europe- und eben auch WorldSkills) zwar ambitioniert, aber doch friedlich ausgetragen werden. „Erzrivalen recken Holzköpfe“, wusste schon Raymond Walden, Kosmopolit, Pazifist und Autor – es gibt also keinen Hooliganism (Anm.: Rowdytum) im Fachhandwerk und das ist schön so.
Auch friedlich vereint war Österreich am Wochenende des Unwetters – was heißt Österreich? Man half einander, so gut man konnte – und das europaweit. Auch mal eine schöne Abwechslung eigentlich, oder? Während also unzählige helfende Hände vereint gegen Sturmböen-gepeitschte Hochwasser-Wellen kämpften, frug sich so manche(r) vielleicht, wie denn das weiter gehen solle, mit Klimawandel-Skepsis und Bodenversiegelung. Nun dies werden wir nach Erscheinen dieser aktuellen Ausgabe und den damit auch hinter uns liegenden Nationalratswahlen eventuell schon etwas besser einschätzen können.
Bis dahin gilt es zu hoffen, dass ein Gros (um im Französischen zu bleiben) der Menschen sich der Bilder des Katastrophen-Wochenendes um den 14./15. September möglichst gut und lange erinnere (in Bezug auf Zusammenhalt ebenso wie auf Ökologie). „Rien ne va plus“ heißt es schließlich nur im Casino, genauer gesagt an den Roulette-Tischen. Bei uns im „Gelben“ geht es stetig weiter und auch der Menschheit drücke ich die Daumen – im Namen des gesamten Teams. Nun aber gute Lektüre mit der vorliegenden Ausgabe 9/2024 – die nächste Ausgabe wartet bereits darauf produziert zu werden!
MARTIN PECHAL
Chefredakteur