Mit dem Vorarlberger LIM sprach der „Gelbe“ über ebenso wichtige wie wirksame Förderungen, das oft kostenintensive Engagement gegen den Lehrlingsmangel sowie das „Jahr der Heizungen“.
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Wie beurteilt die Innung das aktuelle Jahr 2024?
Strele: In vielerlei Hinsicht spannend. Das Jahr ist geprägt von den massiven Preis- und Lohnkostensteigerungen der letzten beiden Jahre, einem ständigen Facharbeitermangel an allen Ecken und Enden, vollen Fördertöpfen und einem breiten Förderangebot für unser Kundensegment. Für letzteres sind wir sehr dankbar – vor allem hinsichtlich des massiv eingebrochenen Wohnbaus und dem Bewußtsein, daß es in diesem Auftragsbereich nicht so schnell besser wird. Nichts desto trotz: Ich sehe eine gute Auslastung unserer Betriebe und höre derzeit kaum Klagen über eine zu geringe Beschäftigungslage. Generell sehen wir dem kommenden Jahr 2025 mit Zuversicht sowie einem gewissen Respekt entgegen.
Was sind die größten Herausforderungen?
Strele: Für viele Betriebe sind die fehlenden Wohnbauaufträge problematisch. Diese zu kompensieren, unsere Lehrlingsausbildung weiterhin auf hohem Niveau zu halten und nicht den vielfältigen entgegengesetzten Bestrebungen (Anm.: Reduzierung der Anforderungen sowie Ausbildungsinhalte und –zeiten) nachzugeben – all das sind große Herausforderungen. Zudem muss sich der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern, die „voll“ im Berufsleben stehen, gewidmet werden.
Worauf darf sich die Branche noch freuen?
Strele: Auf eine hoffentlich weiterhin gute Auftragslage in den kommenden Jahren. Dazu benötigen wir weiterhin Förderungen. Ich hoffe außerdem darauf, dass wir Installateure auch weiterhin ein zentrales Element der Transformation des Wärmeversorgungsmarktes im Privat- sowie im Gewerbebereich sind. Ich möchte daran glauben, dass unsere Lehrlingszahlen – entgegen dem Trend – sich doch bald auf einem hohen Niveau einpendeln werden. Die ständigen Neuerungen, technischen Verbesserungen und Innovationen, gestalten unseren Beruf anspruchsvoll – u. a. das macht ihn auch so spannend!
Die wichtigsten Förderungen für das Bundesland?
Strele: Die Energieförderungen des Landes, die Wärmepumpenförderung der VKW, die Bundesförderungen „Raus aus Öl und Gas“ und „Sauber Heizen für alle“, die Photovoltaik-Förderungen von Bund und Land sowie die Förderung „Hydraulischer Abgleich im Wohnbau“ und nicht zuletzt der Handwerkerbonus sind allesamt wichtig und greifen.
Welche sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten neuen Normen/Gesetze/Richtlinien, die in Kraft getreten sind bzw. demnächst kommen werden?
Strele: Prägend sind bzw. werden vor allem folgende Richtlinien sein: die „F-Gase-Verordnung“, die „Vorarlberger Luftreinhalteverordnung“, die „Schallimmissionen für Luftwärmepumpen“, die „Hygienerelevante Planung, Ausführung, Betrieb, Überwachung und Sanierung von zentralen Trinkwasser-Erwärmungsanlagen“ sowie zur „Verhütung von Schäden durch Korrosion und Steinbildung im System“. Diese Normen begleiten uns tagtäglich und bereits seit mehreren Jahren intensiv. Darüber hinaus gilt es, eine Vielzahl anderer Normen, Richtlinien und Gesetze im Auge zu behalten und zu beachten.
Welche sind die prägnantesten Änderungen bei den KV-Abschlüssen 2024?
Strele: Die wichtigste Veränderung ist wohl der nach 2023 wiederholt hohe Abschluss über die Anhebung der Löhne und Gehälter sowie die bereits fixierte Erhöhung für 2025.
Es wird nächstes Jahr wieder innerhalb der Bundesinnung gewählt. Welchem Bundesland bzw. welchem Kollegen rechnen Sie die größten Chancen zu? Gibt es eine Wunschkandidatin oder sind Sie personell zufrieden?
Strele: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben ein tolles Team im Vorstand und einen engagierten sowie bestens geeigneten BIM; ich gehe davon aus, dass es zu keinen großartigen Änderungen kommen wird, kann und möchte den Wahlen allerdings keinesfalls vorgreifen.
Welche Messe haben Sie vor dieses Jahr zu besuchen bzw. auf welchen Messen waren Sie?
Strele: Messen standen heuer leider keine in meinem Terminkalender; einen Großteil der Informationen erhalte ich mittlerweile online oder die guten alten Fachzeitschriften – vornehmlich aus dem „Gelben“!
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Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 9/2024 (ab 06.09.)!