Das EU-Parlament stimmte heuer im Juni für ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 ab. Dann sollen nur mehr Fahrzeuge ohne Emissionen in der Europäischen Union zugelassen werden. Im Rahmen des sogenannten „Mobilitätsmasterplans 2030“ soll das Verbot in Österreich bereits fünf Jahre früher in Kraft treten.
Steigende Zahl an E-Neuzulassungen
Über 13 Prozent bzw. rund 14.500 Fahrzeuge der heimischen Neuwagen-Zulassungen waren in der ersten Jahreshälfte 2022 vollelektrisch. Mit einem Anstieg von fast zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr zählt Österreich zu den aufstrebenden Märkten, betreffend den Absatz von reinelektrischen Fahrzeugen – kurz BEV, Battery Electric Vehicle. Durch Lieferkettenprobleme, Lockdowns in China und wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Kriegs hat sich das Wachstum der weltweiten Neuzulassungen von reinelektrischen Fahrzeugen im zweiten Quartal 2022 verlangsamt. Zu den reinelektrischen Top-Fahrzeugmodellen am europäischen Markt zählten im ersten Halbjahr 2022 der FIAT 500 electric, Tesla Model 3 und Renault ZOE.
Konstant steigende Nachfrage
Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich: „In Europa werden in diesem Jahr nur knapp 1,5 Millionen BEV produziert. Bei maximaler Kapazität und ohne Engpässe könnten es mehr als doppelt so viele sein. Derzeit beobachten wir bereits erste Anzeichen für eine Entspannung der Lieferengpässe und erwarten mehr Produktionskapazitäten für Elektroautos mit einem stärkeren Wachstum im zweiten Halbjahr. Für Österreich erwarten wir mittel- und langfristig eine konstant steigende Nachfrage nach Elektroautos.“
Europa arbeitet an Autonomie
Um in Zukunft weitgehend autonom zu agieren, setzen die europäischen Hersteller von Elektrofahrzeugen auf milliardenschwere Investitionen in unabhängige europäische Lieferketten, vor allem bei Batterien. Johannes Schneider, Partner bei Strategy& Österreich: „Aktuell kommen über 60 Prozent der Komponenten zur Batterieerzeugung aus China. Keiner der Top-20-Batterieproduzenten stammt aus Europa. Das Rennen zur Erschließung der europäischen Lieferkette ist in vollem Gange und es entsteht ein lokales europäisches Geschäftspotenzial mit Urmaterialien.“ Laut einer Umfrage von Strategy& zeigen sich Flottenbetreiber offen für die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugantriebe, sehen allerdings in zu geringen Reichweiten sowie der fehlenden Infrastruktur für Batterie und Wasserstoff und den damit verbundenen hohen Kosten Gründe gegen die Anschaffung von emissionsfreien Lkw. Von den Erstausrüstern erwarten Flottenbetreiber eine Verbesserung ihrer Angebote an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen.
Anpassung an Kundenbedürfnisse
Zu einer erfolgreichen Durchsetzung der Elektrifizierung wünschen sich Endkunden ein konsequentes, an die Bedürfnisse angepasstes Fahrzeugangebot sowie darauf abgestimmte Dienstleistungen. Diese und weitere Trends in der Kfz-Technik zeigten sich auch auf der Automechanika vom 13. bis 17. September 2022 in Frankfurt in der neuen Sonderschau „Innovation4Mobility“. Themen waren z. B. alternative Antriebe, Wasserstoff, Solartechnik, E-Commerce, die Vernetzung von Fahrzeugen und moderne, nachhaltige Batterietechnologie.
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