Die Energiepreise für fossile Energie steigen seit Monaten in lichte Höhen und heizen die Inflation an. Im Jänner 2022 lag diese das erste Mal seit 40 Jahren bei über fünf Prozent. Die Folge ist ein Sinken der Kaufkraft, die Menschen können sich die immer teurer werdenden Waren nicht mehr leisten. Am deutlichsten ist die Steigerung beim Heizen zu spüren. Die ersten Energieversorger haben begonnen, die explodierenden Marktpreise an die Haushalte weiterzugeben.
Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einer Erdgasheizung kann das monatliche Mehrkosten von fast 30 Euro bedeuten. „Die Preiserhöhung bei fossiler Energie bedeutet für viele Haushalte, ein Mal weniger einkaufen zu gehen in den Supermarkt, weil man das Geld fürs Heizen braucht“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar. Österreich importiert jedes Jahr Erdgas im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro, wie die Statistik Austria errechnete. Zwei Drittel davon gehen nach Russland, das die Erdgasversorgung immer wieder als außenpolitisches Druckmittel einsetzt. Für Ölheizungen zahlen wir eine Milliarde Euro pro Jahr ins Ausland, die Hälfte davon nach Kasachstan und in den Irak. „Die Preise werden heuer nochmal deutlich steigen, wir müssen raus aus der teuren und klimaschädlichen fossilen Energie“, so Hackstock. Ab Juli 2022 kommt zur Preissteigerung noch die beschlossene CO2-Abgabe von 30 Euro je Tonne hinzu, was den Preis beim Endkunden um gute zehn Prozent erhöht. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass wir den raschen Umstieg auf erneuerbare Wärme brauchen, um der Preisfalle der fossilen Energie zu entgehen. Das dient auch dem Klimaschutz, denn eine fossile Heizung stößt so viele Treibhausgase aus wie ein Jahr Auto zu fahren.
Die Regierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, beim Wohnen drei Millionen Tonnen CO2 bis 2030 einzusparen. Im Vorjahr wurde dafür ein 750 Millionen Euro schweres Investitionspaket beschlossen, das den Tausch von Ölheizungen, die thermische Sanierung von Gebäuden und die Umstellung der Fernwärme auf erneuerbare Energie unterstützen soll.
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch auf Seite 44 der aktuellen Ausgabe 3/2022!