11/2021

Frauenpower im SHK-Handwerk

Quelle: Philipp Lipiarski
Sanda Schaefers Erfahrung nach arbeiten gemischtgeschlechtliche Teams am produktivsten.
Quelle: Philipp Lipiarski

Hier dreht sich alles um die Damen der Branche: Dieses Mal erzählt uns Sanda Schaefer, Leiterin Marketing & Kommunikation bei Herz Armaturen, ihre ­Geschichte.

von: Sanda Schaefer, Herz Armaturen

In meiner Kindheit habe ich mich zwar für Technik interessiert, wollte jedoch nie einen technischen Beruf ausüben. Als junge Frau wurde ich durch Rollenklischees in spezielle berufliche Bereiche gedrängt. Nach Abschluss der Vienna Business School Mödling habe ich auf Wunsch meiner Mutter meine Karriere bei der Raiffeisenbank gestartet. Ich habe schnell gemerkt, dass mich diese Branche nicht erfüllt, und später den Sprung in einen technischen Bereich gewagt. Eine technische Berufslaufbahn bedeutet sichere Anstellungschancen, gute Verdienstmöglichkeiten und beste Aufstiegschancen. Ich habe diesen Schritt nie bereut.

Erfolg durch Heterogenität im Team
In der Branche gibt es definitiv nicht genug Frauen. Noch immer werden technische Berufe von Männern dominiert. Egal ob im Handwerk, in der Produktion oder im Management. Leider hat die Gebäudetechnik einen sehr rauen Ruf – was nun so gar nicht den Tatsachen entspricht. Die Gebäudetechnik ist mittlerweile hoch entwickelt und absolut innovativ. Es ist erwiesen und wissenschaftlich belegt, dass heterogene Arbeitsgruppen besser funktionieren. Man kann voneinander lernen, einander ergänzen. Als Frau kann man sich gerade in männerlastigen Teams sehr gut einbringen. Gemischtgeschlechtliche Teams sind produktiver als reine Männer- oder Frauenteams. Verschiedene Ansichten und Fähigkeiten können ineinanderspielen, somit werden einseitige Entscheidungen vermieden. Typische „weibliche“ Berufsfelder sind häufig mit niedriger Entlohnung verbunden, es bestehen geringere Weiterbildungs- und Aufstiegschancen. Über diese Aspekte sollten junge Frauen sehr gründlich nachdenken, bevor sie einen typischen Frauenberuf ergreifen. Genau hier gilt es, entgegenzuwirken und jungen ­Frauen und Mädchen Mut zu machen. Denn spezielle Talente, die es für technische ­Berufe braucht, können weder Männern noch Frauen zugeschrieben werden. Das Geschlecht entscheidet nicht über individuelle Interessen. Um Frauen und Mädchen für MINT-Berufe zu begeistern, sollte man bereits im Kindergarten ansetzen und die veraltete Denkweise von „typischen“ Jungs- und „typischen“ Mädchenaktivitäten endlich aufbrechen und beiseiteräumen.

Große Herausforderungen
Auch wenn Männer die Elternzeit in Anspruch nehmen können, sieht die Realität oft anders aus. Die Frau hat noch immer eine eklatante Ausfallszeit, wenn sie sich für ­Kinder und Familie entscheidet. Auch nach einer universitären Ausbildung machen Frauen nicht die gleichen Karrieresprünge wie ihre männlichen Kollegen. Die berühmte gläserne Decke ist nach wie vor vorhanden, da muss man sich in Österreich nur einmal die Zusammenstellung von Aufsichtsratsgremien ansehen. Vorständinnen in österreichischen Unternehmen sind noch immer eine exotische Randerscheinung. Die Tatsache, dass trotz herausragender Qualifikationen deutlich weniger Frauen in Spitzenpositionen sind, spiegelt sich auch in den Gehältern wider. Die Einführung einer Frauenquote in Führungspositionen ist nur ein Schritt zu mehr Chancengleichheit. Der wichtigste Fortschritt muss in einer neuen Denkweise in den Unternehmen selbst liegen. Starke Frauen bilden eine starke Wirtschaft. Das Interessanteste an meiner Arbeit ist, dass jeder Tag anders ist und ich ihn so gestalten kann, wie ich möchte. Wir sind ein heterogenes Team, das gemeinsam an einem Strang zieht. Vor wenigen Wochen hat Herz das 125-jährige Jubiläum im Naturhistorischen Museum gefeiert. Das Kundenfeedback war überragend. Das zeigt mir, dass wir es richtig machen. Spannend wird es aber vor allem 2022, ich habe mir viel vorgenommen.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch auf Seite 8 der aktuellen Ausgabe 11/2021!

 


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