Fronius ist seit jeher ein Familienunternehmen, ich bin also mit und teils sogar in der Firma groß geworden. Mein Background ist allerdings kein technischer. Ich habe Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien studiert und war nach meinem Abschluss in der Finanzbuchhaltung von Fronius tätig. Wirklich geplant war das nicht, ich wollte immer unabhängig bleiben und meinen eigenen Weg gehen. 1997 wechselte ich deshalb zur KPMG Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, kehrte aber 2001 zu Fronius zurück. Hier leitete ich den Bereich Rechnungswesen, bevor ich 2008 als CFO in die Geschäftsleitung aufgenommen wurde. Seit 2012 führe ich nun das Unternehmen als CEO in dritter Generation. Blicke ich zurück, so hat mich meine Mutter sehr stark geprägt. Sie hat nie in ein klassisches Rollenbild gepasst und mir stets mitgegeben, dass es um die Sache und nicht um das Geschlecht einer Führungskraft geht.
Überholte Muster
Wir machen uns dafür stark, mehr Frauen für unser Unternehmen und somit allgemein für technische Berufe zu begeistern. Der Grundstein für höhere Frauenquoten wird schon in der Kindheit und Jugend gelegt. Wir müssen uns von traditionellen Rollenbildern verabschieden, mehr Aufklärungsarbeit leisten, Frauen in ihren Fähigkeiten und Potenzialen bestärken und sie gezielt fernab klassischer Berufe fördern. Das können wir aber nicht als Unternehmen leisten, sondern nur gemeinsam als Gesellschaft. Es ist wirtschaftlich gesehen ein Desaster, wenn wir weiterhin die Hälfte der Bevölkerung aufgrund veralteter Muster aus bestimmten beruflichen Positionen ausklammern. Wichtig ist, dass wir den Sinn von technischen Berufen vermitteln, um Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel zu finden. Junge Menschen brauchen einen Sinn, damit sie einen Beruf wählen bzw. eine Ausbildung machen.
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