Meine berufliche Laufbahn startete ganz anders, als ich es zunächst geplant hatte. Denn nach meinem Abitur wollte ich eigentlich Modedesign oder Architektur studieren – am liebsten in Mailand! Mein Vater war jedoch der Meinung, ich solle erstmal etwas „Vernünftiges“ lernen. Und das war Ende der 80er-Jahre dann eine kauf- männische Ausbildung, gepaart mit einem Studium der Betriebswirtschaft. Sehr vernünftig, und letztlich wurde es dann auch zu meiner Leidenschaft.
Heute bin ich meinem Vater sehr dankbar, weil ich mich mit dieser Ausbildung sehr breit aufstellen konnte. Alles, was ich für meine heutige Tätigkeit benötige, hat mir dann das Leben beigebracht.
Positive Einflussnahme
Durch meinen Vater bin ich auch früh mit dem technischen Bereich in Berührung gekommen – als Unternehmer eines Import- und Exportbetriebs, dessen Produktsortiment technisch ausgerichtet war und Werkzeuge, Eisenwaren sowie Sanitärartikel umfasste, bin ich mit Technik großgeworden. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich mit technischen Produkten arbeite – früher wie heute, und ich habe selbst nie hinterfragt, inwieweit diese mich besonders angezogen haben. Mein Vater hatte darüber hinaus aber auch großen Einfluss auf meinen Werdegang. Durch ihn lernte ich früh den Reiz des internationalen Geschäftes kennen, denn er war für sein Unternehmen auf der ganzen Welt unterwegs. Mein Vater war in vielerlei Hinsicht mein Vorbild.
Frauen müssen es sich nur zutrauen!
Dass mein eigener selbstverständlicher Zugang zur Technik von Kindheit an offenbar nicht die Regel ist, wird mir immer wieder vor Augen geführt, wenn ich an einschlägigen Veranstaltungen teilnehme: Insbesondere in der Beschlagbranche begegnen mir höchstens eine Handvoll Frauen, was ich absolut erschreckend finde. Es gibt viel zu wenig Frauen in unserem Beruf, obwohl Frauen, wenn es um technisches Know-how geht, Männern schließlich in nichts nachstehen. Sie müssen es sich nur zutrauen.
Erfolg dank guter Mischung
Um den Anteil zu erhöhen und mehr Mädchen bzw. Frauen für Technik zu begeistern, sind sicherlich nicht nur Vorbilder, wie ich sie hatte, nötig. Es in erster Linie eine gesellschaftliche Aufgabe, hier aktiv zu werden. Und je früher diese wahrgenommen wird, umso besser – also bereits in der Schule, aber auch in der großen weiten Welt der sozialen Netzwerke.
Ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen hat immer einen positiven Effekt auf ein Unternehmen – das gilt natürlich nicht nur für meine Branche, sondern gene- rell. Frauen und Männer haben, denke ich, unterschiedliche Kompetenzen, Ideen und teilweise auch Emotionen. Und es ist genau die Mischung und der daraus resultierende Austausch, die am Ende den Erfolg ausmachen. Ansonsten bin ich aber der Überzeugung, dass sich Frauen und Männer im beruflichen Kontext, was beispielsweise die Arbeitsweise betrifft, nicht unterscheiden; hier ist es eher die jeweilige Persönlichkeit, die den Ausschlag gibt. Bei HEWI spielt es jedenfalls keine Rolle, welches Geschlecht jemand hat, um in ihrem oder seinem Beruf voranzukommen. Die Karrierechancen hängen auch nicht davon ab, wie alt oder jung man ist – es gibt keinerlei Präferenzen bei HEWI. Allein die Leistung zählt.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 10 in der aktuellen Ausgabe 1-2/2024 (ab 15.02.)!