Bei dem speziellen Veranstaltungsformat präsentieren Industrieunternehmen aktuelle technische Herausforderungen. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, mit den Unternehmen innerhalb von 4 Tagen erste Lösungen zu erarbeiten. Technologiepartner*innen, lokale Makerspaces und Expert*innen unterstützen die Teams mit Infrastruktur und tiefgreifendem Know-how. „Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie man mit Hilfe von geschickt aufgesetzten Open-Innovation-Prozessen das Entstehen zukunftsweisender Lösungen beschleunigen kann. Wir sollten in Zukunft auch im industriellen Umfeld noch stärker auf Instrumente dieser Art setzen, wenn wir mittel- und langfristig konkurrenzfähig bleiben wollen“, erklärt Sandra Stromberger von Industry Meets Makers.
Von Batteriemanagement und KI bis zur smarten Pflanzenpflege
Die von Unternehmen eingereichten Themen widmeten sich dieses Jahr einem breiten Spektrum unternehmerischer Fragen, wie unter anderem nachhaltigen Batteriemanagementsystemen; Bildverarbeitung, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in der Glasverarbeitung; einem Business-Service-Zentrum der Stadt Amstetten; der Datennutzung bei Photovoltaik-Systemen; der smarten Pflanzenpflege bei der Landesgartenschau Schärding „INNsGRÜN 2025“; dem Augmented-Reality-Storytelling zu Werken des Belvederes; der Entwicklung von Lernplätzen für den Clean Tech Club für Kinder und Jugendliche und dem Recycling von Elektroschrott.
In der kurzen Zeit sind wieder äußerst beeindruckende Ergebnisse entstanden. So haben z.B. Schülergruppen der Andorf Technology School aus Passau mehrere smarte Hochbeet-Modelle mit innovativen Servicefunktionen entwickelt, mit deren Hilfe sich Pflanzen automatisiert pflegen lassen. Vertreter des Startups Protovation und des Open Land Labs aus dem Südburgenland haben für den Clean Tech Club-Energy Trailer der FH Wiener Neustadt ein Kelvin-Generator-Modell entworfen und auf experimenteller Basis vorgeführt, wie eine Pflanzenbrennstoffzelle funktioniert.
Student*innen der FH Salzburg und der FH St. Pölten sowie 50 Schüler*innen der HAK Liezen haben mit der Unterstützung des Startups Meshmakers aus Salzburg Open-Source-Apps entwickelt, mit denen sich hauseigene Solaranlagen autonom auslesen und steuern lassen. Das Startup bee produced hat gemeinsam mit einem KI-Studenten aufgezeigt, wie man mit Hilfe von maschinellem Lernen Microchips in Elektronikgeräten identifizieren kann, um sie im Anschluss effektiv recyceln zu können. Student*innen der FH St. Pölten haben mit der AR-App Artivive eine kreative Geschichte rund um das historische Gemälde „Samsons Rache“ gestaltet und das Startup AITAU hat mit einem Studenten der Universität Passau vorgeführt, welches Potenzial im Bereich der Modellierung und Auswertung synthetischer Daten liegt.
Überlebenswichtige Innovation
„Das Future Tech Bootcamp ermöglicht es, aktuelle Herausforderungen der Industrie mit frischen Denkansätzen zu verbinden. Auch in diesem Jahr wieder haben Unternehmen gemeinsam mit den Teilnehmer*innen des Bootcamps innovative Lösungen für Problemstellungen in Unternehmen erarbeitet. Oft war dabei auch kreatives Out-of-the-Box-Denken gefragt, das im Arbeitsalltag leider oft zu kurz kommt“, sagt IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer.
Er betont außerdem, wie wichtig Veranstaltungen wie das Future Tech Bootcamp sind, bei denen der Innovationsgeist gefördert wird: "Ohne Innovation, sowohl in Bezug auf Prozesse als auch auf Produkte, ist für Unternehmen ein Überleben auf dem europäischen und globalen Markt mittlerweile unmöglich. Innovation ist daher einer der grundlegenden Erfolgsfaktoren für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Niederösterreich."
Innovation Café und Sommerfest
Neben dem Industry Meets Makers Bootcamp fanden mehrere Events und Veranstaltungen statt, unter anderem ein Innovation Café in Kooperation mit dem E.I.N.S Open Innovation Hub, dem WTZ Ost und dem Digital Makers Hub zum Thema "Creative Industries & Digital Media".
„Das Café war eine Gelegenheit, Forscher*innen und ihre neuesten Erkenntnisse in den Vordergrund zu stellen und sie in einem entspannten Rahmen mit Vertreter*innen von Unternehmen zu verbinden, die diese Erkenntnisse für ihren täglichen Geschäfts- und Wirtschaftserfolg hilfreich finden“, sagt Thomas Moser, Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies an der FH St. Pölten, das das Future Tech Bootcamp und das Innovation Café begleitet und unterstützt hat. Zum Abschluss des Bootcamps fand das #IMM2023-Sommerfest an der FH St. Pölten statt.
Creative Media Summer School
Zeitgleich mit dem Future Tech Bootcamp fand für Studierende der FH St. Pölten die Creative Media Summer School statt. Studierende hatten die Möglichkeit, im Rahmen von Workshops und Diskussionen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben und zu vertiefen. International renommierte Referent*innen und Workshopleiter*innen sorgen für eine hochwertige Ausbildung.
„Der Schwerpunkt der Creative Media Summer School liegt auf künstlerischer Praxis, kreativen Prozessen, technischer Ausführung und theoretischer Reflexion zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit Medien und digitalen Technologien“, sagt Franz Fidler, Leiter des Departments Medien und Digitale Technologien der FH St. Pölten.