Übermäßig lange Besetzungszeiten und viele offene Arbeitsplätze sind einige der Anzeichen des momentan herrschenden Fachkräftemangels: Überall fehlt es an Fachkräften mit einer qualifizierten Berufsausbildung. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, dass ihre Stellenanzeigen ohne große Streuverluste von den passenden Bewerbern gefunden werden. Mit Google for Jobs gibt es nun in Österreich eine neue Plattform, die es geschickt zu bedienen gilt. Mit dem neuen Dienst will Google Stellensuchende und Unternehmen schneller zusammenbringen. Anstatt wie gewohnt auf verschiedenen Seiten von Unternehmen oder in Stellenbörsen nach passenden Stellenangeboten zu suchen, reicht nun die Jobsuche über Google: Anhand der eingegebenen Stellenbezeichnung werden auf der Suchergebnisseite alle relevanten Jobangebote in einer blau hervorgehobenen Box übersichtlich dargestellt. Google nutzt dazu die Daten der Stellenausschreibungen, die bereits digital vorliegen, etwa auf Seiten von Internet-Jobbörsen oder auf unternehmenseigenen Karriereseiten.
Weitreichende Konsequenzen
„Google for Jobs wird den Online-Stellenmarkt noch einmal ordentlich aufmischen“, sagt Tristan Niewöhner. Google-Nutzer werden die neue Jobsuche wahrscheinlich schnell annehmen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Online-Stellensuche auch in Österreich künftig immer mehr zu Google verlagern wird. Die Vergangenheit hat schon gezeigt, dass sich die Nutzer rasch an die neue Darstellung von Suchergebnissen gewöhnen, wie man beispielsweise bei der Hotelsuche über Google sieht. Mit der Jobsuche wird es ähnlich sein: Den Umweg über mehrere Jobbörsen werden dann nur noch wenige gehen. Zur gleichen Zeit verändert sich auch die AMS-Jobsuchmaschine (Arbeitsmarktservice Österreich) dahingehend, dass nun nicht mehr nur die Stellen angezeigt werden, die von Unternehmen an das Arbeitsmarktservice gemeldet wurden, sondern fast alle in Österreich ausgeschriebenen Stellen, die auf Websites von Unternehmen oder Institutionen und auf Karriereportalen zu finden sind. Doch obwohl das AMS die Anzahl der angezeigten Stellen damit mehr als verdoppelt, liegt die online Sichtbarkeit immer noch deutlich unter der von Google for Jobs. Umso wichtiger wird es also für Unternehmen, ihre Stellen bei Google sichtbar zu platzieren. Allerdings wird durch diese neue Box der Platz für organisch generierte Ergebnisse auf der ersten Google-Seite viel kleiner. Nach drei bis vier Anzeigen kommt die Google for Jobs-Box, und dann bleibt vielleicht noch Platz für ein bis zwei organisch erzeugte Ergebnisse. Je nach Auflösung und Gerät (z. B. Smartphone) sind diese Plätze auf den ersten Blick nicht mehr zu sehen.
Die Plätze der Wahl für die Stellenanzeigen
Da Google for Jobs keine neue Jobbörse im herkömmlichen Sinn ist, kann man also keinen Platz für seine Stellenanzeige buchen und sich damit einen Platz in der Box sichern. Google gibt allerdings Kriterien vor, die die Stellenanzeige erfüllen muss, um in der Box zu erscheinen. Tristan Niewöhner empfiehlt den Unternehmen, alle relevanten Kriterien zu erfüllen, um ihre Stellenanzeigen beim Suchmaschinengiganten zu positionieren. Dafür muss man die Stellenanzeigen so aufbereiten, dass Google sie „lesen“ und verarbeiten kann. „Hier geht es um Basics wie die Optimierung der eigenen Seiten für die mobile Suche, sprechende URLs, eine klare Unterteilung der Inhalte in Titel, Headline, Text oder auch die Ladezeit, um nur einige Beispiele zu nennen“, so Niewöhner. Ein wesentlich entscheidender Faktor ist darüber hinaus die Aufbereitung der Stellenausschreibungen anhand festgelegter Standards: „Hier kann ich nur dazu raten, sich einmal mit dem Thema „Strukturierte Daten“ auseinanderzusetzen. Google hat mit anderen Global Playern schon vor Jahren die Seite www.schema.org ins Leben gerufen, auf der dargestellt wird, wie Jobangebote (und andere Inhalte) für Suchmaschinen bestmöglich aufbereitet werden können. Bei allen Vorteilen sollten Arbeitgeber beachten, dass nicht alle Jobportale mit Google for Jobs kooperieren. Deswegen werden es nicht alle Jobbörsen in die Google for Jobs-Box schaffen. karriere.at beispielsweise sperrt den Crawler erst einmal aus. In Deutschland gibt es schon jetzt jeden Monat 70 Millionen Suchanfragen zum Thema „Jobs“, und mehr als 70% der Jobsuchenden starten ihre Jobsuche bei Google. In Österreich werden sich die Zahlen in naher Zukunft ähnlich anpassen. Umso wichtiger ist es daher für Unternehmen, ihre Stellen bei Google sichtbar zu platzieren. Wer das ABC der Suchmaschinenoptimierung und die Anforderungen von Google an die Darstellung von Jobangeboten berücksichtigt, hat also gute Chancen, seine Stellen – noch kostenlos – in der Google for Job-Box unterzubringen.
Nähere Informationen: www.persomatch.de