Um die EU-Kimaziele zu erreichen, müssen fossile Brennstoffe kontinulierlich durch erneuerbare ersetzt werden. Der Umstieg von Öl auf Gas erfolgt in Österreich bereits seit Jahren. Im aktuellen österreichischen Regierungsprogramm ist der Einsatz von Ölheizungen im Neubau bereits verboten und soll ab 2025 auch für den Tausch bei Bestandanlagen nicht mehr zulässig sein. Selbst für den Einsatz von Gasheizungen sind Restriktionen zu erwarten. Die Wärmepumpe stellt das heute am meisten eingesetzte Heizsystem dar und ist seit langem Stand der Technik.
Wärmepumpe liegt im Trend
2019 wurden in Österreich 67 Prozent aller Neubauten mit Wärmepumpen-Heizungen ausgerüstet. Der Anteil dieser zukunftsweisenden Heiztechnik ist bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit 79 Prozent bereits sehr hoch. Bei Wohngebäuden mit drei bis zehn Wohneinheiten liegt der Anteil bei 30 Prozent. Im großvolumigen Wohnbau mit über zehn Wohneinheiten wurden lediglich drei Prozent der Gebäude mit Wärmepumpen ausgerüstet. Das liegt unter anderem daran, dass bisher die dafür benötigten leistungsstarken Wärmepumpen nicht am Markt verfügbar waren.
Wärmequelle Luft
Interessant ist die Betrachtung der Entwicklung der jeweiligen Umgebungswärme-Wärmequelle: Während vor Jahrzehnten hauptsächlich Erdwärme als Wärmequelle für Wärmepumpen einsetzt wurde, liegt heute der Anteil bei den im Jahr 2019 eingesetzten bei 79 Prozent Wärmequelle Luft. Für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäusern sind Luft/WasserWärmepumpen kleinerer Leistung von mehreren Anbietern auf dem Markt. Ochsner bietet bereits seit langem hocheffiziente Split-Geräte für Leistungen bis zu 100 KW.
Mit der Wärmepumpe Type Albatros hat Ochsner nun eine Heizanlage entwickelt, welche die Wärmequelle Luft auch für großvolumige Bauten einsetzbar macht. Diese hat bei einer Luft-Außentemperatur von 2 °C eine Heizleistung von 384 kW bei einer Heiz-wasser-Vorlauftemperatur von 45 °C und bei einer solchen von 82 °C sogar 412 kW.
Hohe Vorlauftemperaturen
Es ist beachtlich, dass mit der Wärmequelle Luft nunmehr Vorlauftemperaturen bis 82 °C erreicht werden können. Selbst bei –20 °C Luft-Außentemperatur sind noch 72 °C erzielbar. Dies wird durch den Einsatz neuer Verdichter sowie hochentwickelter Wärmepumpen-Anlagentechnik erreicht. Diese Heizanlagen besitzen eine witterungsgeführte Regelung bzw. können wärme- oder kältegeführt betrieben werden. Der Heizbetrieb ist ebenso vorgesehen wie der Kühlbetrieb. Als Kältemittel wird das zukunftsfähige R1234yf mit einem GWP (Treibhauspoten-zial) von nur vier verwendet. Die Wärmepumpe Albatros hat ein Gewicht von 9,6 t und misst L x B x H 8 x 2,4 x 2,7 m.
Wärmepumpe Albatros
Die Abtausteuerung über Heißgas- und Kältekreisumkehr erfolgt bedarfsorientiert mit hoher Effizienz und Verlässlichkeit. Die zehn Hochleistungslüfter haben eine -Gesamtleistung von 150.000 m3 pro Stunde Volumenstrom und sind ebenfalls mit einer speziellen elektronischen, bedarfsabhängigen Steuerung ausgerüstet. Der reversible Kältekreis ist mit einer entsprechenden Ölkühlung ausgestattet, um die genannten Betriebsdaten zu erreichen. Ein Silent-Modus erlaubt es, auf Vorgaben bezüglich Schall-emission Rücksicht zu nehmen. DI Karl Ochsner: „Der Einsatz dieser technologischen Weltneuheit wird nicht nur im großvolumigen Bau seinen Platz finden, sondern auch für die Versorgung von Nah und Fernwärmenetzen. Mit dieser Entwicklung haben wir unsere Technologie-Führerschaft einmal mehr unter Beweis gestellt.“ Seit Jahren produziert Ochsner auch Wärmepumpen für große Leistungen. Diese werden für das wirtschaftliche und emissionsfreie Beheizen und Kühlen von großvolumigen Bauten eingesetzt. Während Wärmepumpen für den Einsatz im privaten Wohnbau und Gewerbe heute bereits zum Standard der Heiztechnik gehören und fossile Brennstoffe weitgehend abgelöst haben, steht die breite Markteinführung von Großwärmepumpen noch in den Anfängen. Weiters eröffnen sich durch die Entwicklung der Hochtemperatur-Wärmepumpe neue Einsatzgebiete in der Industrie und der Kraftwerkstechnik.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 32 der aktuellen Ausgabe 10/2020!