Das deutsche Industrieunternehmen Ziehl-Abegg hat seine Jahreszahlen für 2022 veröffentlicht. Mit einem Umsatz von 873 Mio. Euro hat das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr (716 Mio. Euro) um rund 22 Prozent zugelegt. Die Mitarbeiterzahl stieg global auf 5.100 (Vorjahr 4700) und in Deutschland auf 2800 (Vorjahr 2600). Trotz der Schließung des Standorts in Russland und einer insgesamt instabilen Lieferkette, welche die Produktionsplanung erschwerte, konnte Ziehl-Abegg seinen Erfolg fortsetzen und plant weitere Investitionen in neue Werke.
„Wir sind gut auf Spur“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Marc Wucherer. Das Umsatzwachstum ist einerseits auf die nicht vermeidbare notwendige Erhöhung der Verkaufspreise infolge stark gestiegener Einkaufspreise zurückzuführen; andererseits hat die zunehmende Nachfrage nach effizienten und langlebigen Elektromotoren und Ventilatoren den Umsatz getrieben. Investitionen in neue Produktionsstandorte machen das Unternehmen fit für die Zukunft: im Herbst 2022 startete der Neubau eines 50-Mio.-Euro-Werks in Lodz (Polen); zum Jahresstart 2023 wurde in den USA der Grundstein für ein neues Werk gelegt, in das rund 100 Mio. Euro investiert werden. „Wenn wir näher am Kunden produzieren, können wir schneller liefern und es entfällt ein langer Transport“, erklärt Firmenchef Wucherer den positiven Effekt eines globalen Produktionsnetzwerks auf den geringeren CO2-Fußabdruck der Produkte.
Trends wie Digitalisierung, Ausbau der Windkraft, Lebensmittelproduktion sowie Gebäudebelüftung, Heizung und Klimatechnik werden die Nachfrage nach Ziehl-Abegg-Produkten in den kommenden Jahren weiter steigern. Dazu wird das steigende Interesse nach Wärmepumpen, den Bedarf an leisen und effizienten Ventilatoren weiter anheizen. Infolgedessen prognostizieren Experten zweistellige Wachstumsraten für die Branche weltweit. Um das Wachstumspotenzial trotz des schwierigen Arbeitsmarkts in Deutschland auszuschöpfen, setzt Ziehl-Abegg auf Automatisierung in allen bestehenden Werken und einen Ausbau der internationalen Produktionskapazitäten. Marc Wucherer: „Mit unseren innovativen Lösungen und der kontinuierlichen Erweiterung unseres Produktportfolios sind wir bestens gerüstet, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und unsere Wettbewerbsposition weiter zu stärken.“
Ziehl-Abegg ist sich der demografischen Herausforderung und des Fachkräftemangels bewusst und investiert gezielt in den Nachwuchs, um auch langfristig erfolgreich am Markt bestehen zu können. „Die Möglichkeiten für jungen Menschen, mit einer dualen Ausbildung oder einem dualen Studium ins Berufsleben zu starten, werden im Jahr 2023 qualitativ und quantitativ weiter ausgebaut“, unterstreicht Wucherer.
Gut auf Spur
Investitionen in neue Werke sichern bei Ziehl-Abegg langfristig ein globales Wachstum.
- Wiener Prunkstück
- Große Pläne