Wissenschaftler der Universität Patras, Griechenland, haben den mit £10.000 (rund 11.000€) dotierten Preis für ihr Forschungsprojekt zur Nutzung von Regenwasser, um die Fassaden in von Hitze geprägten Städten abzukühlen, gewonnen. Der diesjährige Gewinner wurde im Rahmen der digitalen WAFVirtual verkündet. Das Siegerprojekt ist ein hängendes modulares Leichtbausystem für die Verdunstungskühlung mit gespeichertem Regenwasser. Die Konstruktion, die an bestehenden Gebäudefassaden nachgerüstet werden kann, wird nun mit den zuständigen Planern entwickelt. Regenwasser wird in einem Tank aufgelesen und innerhalb des Systems verwendet, indem ein Teil davon auf das Gebäude gesprüht und zugleich so viel Wasser wie möglich zurückgehalten wird. Während der Wintermonate sammeln isolierte Tanks das Regenwasser, sodass es während der Sommermonate für zahlreiche Kühlzwecke verwendet werden kann. Dieses wird dann gefiltert und an verschiedene Gebäudeeinrichtungen, wie beispielsweise Kühlsysteme, Bewässerungsanlagen, Pflanzen oder sogar Teiche, die mit einer durch Solarzellen betriebenen Pumpe ausgestattet sind, verteilt.
Die Wissenschaftler Katherine A. Liapi und Kyra Papanikolau von der Universität Patras sagen, dass die neue Konstruktion, die als Prototyp dienen wird, „Kunst, Technologie, Architektur und Mathematik miteinander verbindet“. Um die Abkühlstrategie weiter zu unterstützen, wird es künftig zudem auch möglich sein, eine Bepflanzung zu integrieren.
„Was mir am Gewinnerbeitrag besonders gefällt, ist, dass dieses Projekt Umwelt- und Produktdesign clever verbindet und im Kern die Nachhaltigkeit in dicht besiedelten urbanen Umgebungen fördert“, erklärte Patrick Speck, Leader LIXIL Global Design, EMENA und Teil der Experten-Jury. Paul Finch, WAF Programmdirektor und ebenfalls Teil der Fachjury fügte hinzu: „Wir als Jury haben entschieden, dass dieses Projekt den Gewinn verdient hat, weil es die knappe Ressource Wasser kreativ einsetzt und Nachhaltigkeit durch eine optisch beeindruckende Fassade fördert.“
2018 jährte sich das Bestehen der WAF zum zehnten Mal. Zu diesem Anlass wurden in einem Manifest die wichtigsten Herausforderungen, denen sich Architekten in den nächsten zehn Jahren stellen müssen, festgehalten. Hervorgehoben wurden insgesamt zehn Themen: Klima, Energie und Kohlenstoff, Wasser; Altern und Gesundheit; Wiederverwertung; Smarte Stadttechnologien; Bautechnologie; kulturelle Identität; Ethik und Werte; Macht und Gerechtigkeit, ebenso wie die virtuelle Welt. GROHE übernahm das Sponsoring für die Kategorie „Wasser“ der WAF Research Awards. Architekten, Planer oder Institutionen können sich um den Preis bewerben, um die im WAFX Manifest verankerten Fragestellungen in Bezug auf Wasser zu untersuchen.
Diese Auszeichnung wird von GROHE gesponsort und ist fester Bestandteil des jährlich stattfindenden Festivals.
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