Die Bad Reichenhaller Solequelle gehört seit Jahrhunderten zu den bekanntesten Salzproduktionsstätten und ist die älteste Binnensaline Europas. Die neue „Alte Saline“ verdankt ihren Ursprung König Ludwig I. von Bayern. Dieser ließ das prachtvolle Backsteingebäude nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahre 1834 neu erbauen. Das heute unter Denkmalschutz stehende Industriebauwerk und das Salzmuseum führen Besucher durch mehrere Ausstellungsräume, unterirdischen Quellenbau und Solegrotten. Auf dem Areal befindet sich jetzt auch ein hochmoderner Veranstaltungsort für private und öffentliche Festlichkeiten jeglicher Art – das sogenannte Magazin 3. Der Gebäudeteil wurde nach aktuellen Standards revitalisiert; ein nicht gerade einfaches Unterfangen, wie Hermann Walter vom Ingenieurbüro Schoberth & Partner mbB aus Bad Reichenhall berichtet: „Das alte Lager birgt viele Herausforderungen. Die Wände sind mit Salz durchtränkt. Würde man einen Nagel in die Wand schlagen, würde dieser wieder herausrosten.“ Die ursprüngliche Substanz und der Charakter des Gebäudes sollten erhalten bleiben und trotzdem nach ökologisch und energetisch neuesten Erkenntnissen modernisiert werden. Eine optimale Raumausnutzung war dabei ein primäres Ziel. Zudem war neben der Heizung auch eine leistungsfähige Kühlung gewünscht. „Das ein Meter dicke Bruchsteinmauerwerk ermöglicht im Sommer zwar, dass die Temperaturen innerhalb der Gemäuer lange angenehm kühl bleiben – doch ist der Innenraum einmal aufgeheizt, wird es meist unerträglich warm“, erzählt Hermann Walter. Es musste ein System genutzt werden, welches in puncto Wärme- und Kälteregulierung gleichermaßen zuverlässig arbeitet sowie schnell und unkompliziert in Bestandsobjekten zu integrieren ist. Die Thermosysteme der Firma PYD aus Bischofswiesen sind dafür perfekt geeignet. Aktuell ist als Wärmeerzeuger noch ein Gas-Brennwertkessel von Buderus im Einsatz. Mit einer Nennleistung von 400 kW und einer Abgastemperatur von 40 °C bei 50 °C Vorlauf- und 30 °C Rücklauftemperatur ist dieser für das Magazin 3 zuständig. In Zukunft ist jedoch geplant, auch weitere Gebäude hinzuzunehmen. Zudem soll das System mit einem BHKW nachgerüstet werden. Die gesamte Anlage wird smart gesteuert – Temperatur, Beleuchtung und Lüftung – über Tools von Loxone. Die Kühlung wiederum übernimmt der Grabenbach. „In dem unterirdisch laufenden Graben wurde eine Förderpumpe eingebaut, welche das Bachwasser zu einem Trennwärmetauscher pumpt. Hier kühlt das Bachwasser das Wasser des Heizsystems ab. Vom Trennwärmetauscher aus wird dann das gekühlte Wasser zu den jeweiligen Verbrauchern verteilt. Ein Verbraucher ist beispielsweise die Fußbodenheizung von PYD, ein weiterer ist das Kühlregister“, erklärt Planer Hermann Walter. Eine kleine Herausforderung beim Einbau entpuppte sich allerdings im 1,5 m dicken historischen Mauerwerk im Erdreich. Die benötigten Zugänge zu schaffen und dabei so wenig der geschichtsträchtigen Anlage zu zerstören wie möglich, bedurfte präziser Planung und schlanker Systeme. „Dennoch stellte die Installation kein Problem dar, da das Gebäude generalsaniert wurde“, erklärt Michael Halm, Geschäftsführer des ausführenden Installationsbetriebs Halm GmbH aus Bad Reichenhall.
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