Die kürzlich veröffentlichte Marktstatistik des Klimaministeriums zeigt für das Jahr 2023 einen eindeutigen Spitzenreiter im Solarzubau. Mit einer Kollektorfläche von 17.191 Quadratmetern wurden in Oberösterreich 20 Prozent mehr Solaranlagen installiert als im Jahr davor, der Anteil am Gesamtzubau in Österreich lag bei 38 Prozent. Nur Salzburg verzeichnete ebenfalls eine Steigerung um 11 Prozent, in allen anderen Bundesländern war die Marktentwicklung rückläufig.
Offensive für Solarwärme gefordert
Zur Erreichung der EU-Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren ist eine Verdoppelung von erneuerbarer Energie in der Wärmeversorgung Österreichs bis 2030 erforderlich. Dafür wird es auch Solarwärme brauchen, die derzeit weniger als zwei Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser und Raumwärme in Österreich deckt. Dabei ist das Energiepotenzial enorm, in nur 14 Stunden strahlt die Sonne so viel Energie auf Österreich, wie ganzjährig für Wärme in Haushalten und Betrieben gebraucht wird. Das kurzfristige Solarpotenzial bis 2030 liegt beim doppelten der derzeit installierten Wärmeleistung aller Kollektoren.
Die Aufgabe der nächsten zwei Jahre ist eine zügige Umsetzung der EU-Solarverpflichtung in den Bauordnungen der Bundesländer und attraktive Förderimpulse für Private, Betriebe und Fernwärme zur solaren Eigenversorgung, um die Energieunabhängigkeit zu erhöhen.
Solarwärme-Potenziale in den Bundesländern heben
Die Marktstatistik zeigt, dass nur Oberösterreich und Salzburg vermehrt auf Solarenergie zum Heizen setzen. Auch die Verdoppelung der Förderung in der Steiermark im Vorjahr hat zu einer Steigerung der Förderanträge geführt, die umgesetzten Anlagen werden allerdings zeitversetzt erst heuer in der Statistik aufscheinen. „Das Ziel ist ein Quadratmeter Solarfläche pro Einwohner in allen Bundesländern“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. Damit könnte Solarwärme die Hälfte des EU-Ziels beim Zubau erneuerbarer Wärme decken. Das Land Vorarlberg hat 83 Prozent dieses Ziels bereits erreicht, Tirol liegt bei 75 Prozent, Oberösterreich bei 73 Prozent. Die Nachzügler sind Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Dabei holen Solarheizungen pro Quadratmeter dreimal so viel Energie vom Dach wie Photovoltaik, aus derselben Fläche lässt sich die dreifache Energiemenge gewinnen. „Die Bundesländer sollten dringend konkrete Maßnahmen für die solare Wärmeversorgung setzen, um die Energieversorgung langfristig unabhängig und preisstabil zu machen“, so Hackstock.
Mehr Informationen unter solarwaerme.at.