„Nach dem Aus für Ölkessel setzt die Regierung mit dem Gaskesselverbot und dem Konjunkturpaket zum Heizungstausch einen weiteren wichtigen Schritt zum Ausstieg aus klimaschädlichen fossilen Heizungen. Durch die gleichzeitige Anhebung der Fördersätze für Holz-, Pellets- und Hackgutheizungen sowie Nahwärmeanschlüsse auf 75 Prozent der Investitionssumme zeigt die Regierung, dass sie es mit der Energiewende im Raumwärmebereich ernst meint. Besonders zu begrüßen ist der 100-Prozent-Fördersatz für einkommensschwache Haushalte“, so Franz Titschenbacher Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Die heimische Biomassekessel-Industrie ist weltweit führend und liefert modernste Technik mit niedrigsten Emissionen. Rund 734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder Öfen) als primäres Heizsystem. Im Jahr 2022 wurden in Österreich mehr als 30.000 Biomasse-Kessel installiert. Für die Energiewende müssen diese Zahlen noch deutlich gesteigert werden. Fossile Heizsysteme sind in Österreich weiterhin stark vertreten: So dienen noch 878.000 Gas- und 521.000 Ölheizungen bei den Haushalten als Hauptheizsystem. Wie die Energiewende im Raumwärmebereich mit einem Mix aus Holzheizungen, Nahwärmeanlagen, Wärmepumpen und Gebäudedämmung technisch umgesetzt werden kann, hat die Technische Universität Wien in der Studie Wärmezukunft 2050 dargelegt. Sie kommt zum Ergebnis, dass in Summe nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Heizkosten fallen werden. Im vergangenen Jahr stieg das Außenhandelsbilanz-Defizit für fossile Brennstoffe auf einen Rekordwert von beinahe 20 Milliarden Euro.
Bioenergie in Österreich
Mehr als die Hälfte der verbrauchten erneuerbaren Energie in Österreich, Europa und weltweit stellt die Bioenergie bereit. Dank des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten und den Ausstieg aus Erdöl- und Erdgasheizungen bewerkstelligen. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt die sämtlicher abgeschalteter Kohlekraftwerke inklusive jener des AKW-Zwentendorf. Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im Wald bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten anfallen. Diese würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO2 freisetzen. Damit ist Bioenergie der günstigste nachhaltige Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Die Beheizung von Haushalten, KWK- Anlagen und die Energieversorgung der Holzindustrie benötigen die mit Abstand geringsten Förderhöhen. Für einen Kubikmeter verbautes Holz fallen sechs Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte generiert die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen in der Nebenprodukte-Verwertung. Die Nutzung von Bioenergie in KWK-Anlagen ist laut IPCC die Grundlage zur Erreichung negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle), die für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles notwendig sind und unterstützt gleichzeitig den Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald (Klimawandelanpassung, Waldpflege, Forstschutz).
Mehr Informationen unter biomasseverband.at.