Seit sieben Jahren ist Roland Kerschbaum als Vertriebsleiter bei Pana-sonic für den österreichischen Markt zuständig. Als gelernter Installateur und Betriebswirt kennt er die Probleme und Anforderungen der Fachhandwerker, Planer und Endkunden aus eigener Erfahrung.
Herr Kerschbaum, wie beurteilen Sie den Markt für Klima- und Lüftungsgeräte in Österreich bzw. Europa?
Roland Kerschbaum: Die Veränderung des Klimas mit immer längeren Hitzeperioden – auch in Mitteleuropa – ist ein Fakt und jeder hat sich mittlerweile an den Komfort einer Klimaanlage gewöhnt. Diese Entwicklungen und auch der Trend zum Homeoffice, der durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde, setzen immense Wachstumsimpulse für den Markt der Klima- und Lüftungstechnik. Dabei geht es neben Komfort, Leistungsfähigkeit und Gesundheit, natürlich auch um arbeitsrechtliche Belange. Auch das Thema Energieeffizienz von Gebäuden wird zukünftig im Zuge der Klimadiskussion immer stärker in den Fokus rücken. All das sind Gründe, warum dieser Markt auch in Zukunft wachsen wird – auch oder gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten.
Was sind Ihre wichtigsten Absatzmärkte: öffentlicher Wohnbau, Private, Kommunen, Gewerbe, Industrie ...?
Kerschbaum: Eine gesunde Mischung aus allem. Speziell während der Pandemie war dank unserer einzigartigen nanoe-X-Funktion, welche u. a. auch Covid-19-Viren im Raum und auf Oberflächen denaturiert, die Nachfrage sehr groß. Besonders Risikogruppen und auch Verantwortliche für Risikogruppen hatten großes Interesse an Panasonic-Klimasystemen. Nicht zu vergessen: Viele mussten plötzlich ihr Homeoffice einrichten – in Räumen, die thermisch nicht unbedingt für Büroarbeit geeignet waren. Aus diesem Grund ergab sich seit Beginn der Pandemie eine verstärkte Nachfrage für Etherea-Klimasysteme für Einfamilienhäuser und Wohnungen.
Welche Rolle spielt das Fachhandwerk?
Kerschbaum: Im Segment der Kleinanlagen ist der Fachhandwerker unser „in Stein gemeißelter“-Partner. Das gilt sowohl für Klimasysteme als auch für Luft/Wasser-Wärmepumpen. Wir unterstützen weder den Vertrieb über Discounter noch über Online-Portale. Denn moderne Systeme können so viel mehr als kühlen oder heizen. Um das richtige Produkt für den jeweiligen Fall zu wählen, bedarf es einer Beratung, die nur Fachleute leisten können.
Wie sieht es mit der Montage und Servicierung Ihrer Produkte aus?
Kerschbaum: Die Montage von Panasonic Heiz- und -Klimasystemen erfolgt ausnahmslos über das Fachhandwerk, ebenso wie die Servicierung. Bei komplexen Herausforderungen vor Ort unterstützen wir Kältebauer und Heizungsfachleute mit einem Team von Panasonic-Spezialisten, die übrigens auch die praxisnahe Weiterbildung der Handwerker in unserem Trainingszentrum in Biedermannsdorf bei Wien übernehmen.
Bildet Panasonic auch Lehrlinge aus?
Kerschbaum: Derzeit haben wir in Österreich noch nicht die Infrastruktur, um selbst Lehrlinge ausbilden zu können. Unsere Partner jedoch tun dies sehr erfolgreich. Dennoch gibt es in einigen Bereichen bei weitem nicht genug Nachwuchs. Ich habe selbst mein Berufsleben als Lehrling begonnen und bedaure es zutiefst, dass diese Aus-bildungsform lange Zeit nicht die Anerkennung genossen hat, die sie verdient. Die Ausbildung von Lehrlingen an den aktuellen Geräteserien als auch der Austausch mit der Industrie über Trends und bevorstehende Änderungen ist eine Voraussetzung für hochqualifizierte Fachkräfte in der Zukunft.
Mit welchen technischen Neuerungen ist bei Klima- und Lüftungsgeräten zu rechnen?
Kerschbaum: „Easy Installation“ für das Handwerk ist für uns ein wichtiges Stichwort. Bei allen Panasonic-Neuentwicklungen achten unsere Ingenieure darauf, dass -Installation und Inbetriebnahme so einfach wie möglich sind. Schon heute lassen sich mit den Panasonic-Reglern sehr einfach komplexe Anforderungen erfüllen. Bei -unseren Geräten wird darauf geachtet, dass alle Anschlüsse zugänglich sind, ohne dass sich unsere Kunden „verrenken“ müssen. VRF-Klimasysteme werden zukünftig auch mit dem modernen Kältemittel R32 arbeiten. Panasonic hat mit dem neuen ECOi--MiniVRF-System schon den ersten Schritt in diese Richtung unternommen.
Besten Dank für das Gespräch!
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 50 der aktuellen Ausgabe 3/2021!