Mit der steigenden Zahl an Holzbauten wächst auch die Zahl der Schimmelsanierungsfälle. Gerade bei den gefragten Holzriegelbauten im Fertigteilsektor stellen Wasserschäden häufig ein Problem dar, da Feuchtigkeit sich über einen längeren Zeitraum in den Wänden ausbreiten kann, ohne nach außen hin sichtbar zu werden. Dies stellt auch Sanierungsfirmen vor besondere Herausforderungen. Die Bau- und Sanierungsexperten Martin Zagler, Inhaber und Gründer der Brand- und Wasserschadensanierungsfirma SOLUTO, und Thomas Pirschtl, Sachverständiger im Bauwesen der IWZ, klären auf, weshalb das so ist.
Holz wird als Baustoff zunehmend beliebter. Waren es laut einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien 1998 noch 14 Prozent der bebauten Nutzfläche, die auf die Holzbauweise entfielen, so stieg deren Anteil auf 24 Prozent im Jahr 2018. Jedes vierte neu gebaute Haus ist somit ein Holzhaus. So beliebt die Holzbauweise auch aufgrund ihrer Vorzüge hinsichtlich Nachhaltigkeit (nachwachsender Rohstoff, CO2-Reduktion) sowie unter ökonomischen Gesichtspunkten (hoher Vorfertigungsgrad, verkürzte Bauzeit) ist, so hohe Anforderungen kann der Werkstoff im Schadensfall an den Schadenssanierer stellen.Wasserschäden bleiben häufig unbemerkt
Die häufigsten Schadensverursacher sind klassische Leitungsgebrechen, Fehler bei den Abdichtungen und Kondensatschäden durch mangelhafte Dampfsperrenanschlüsse sowie bauphysikalische Mängel. Gerade im Fertigteilbau verlaufen die Rohre und Leitungen in vorgefertigten Kanälen in Wandhohlräumen. Wenn dort ein Schaden eintritt, bleibt er meist über längere Zeit unbemerkt, da sich das Dämmmaterial zunächst mit dem austretenden Wasser vollsaugt, bevor dies auf die Wandverschalungen übertritt. „Ereignet sich in den Wandhohlräumen ein Wasserschaden, kann sich das Wasser extrem weit ausbreiten, und man hat vor allem an Gipskartonplatten nach einiger Zeit großflächig Schimmel.“, erklärt Martin Zagler, Inhaber und Gründer des Brand- und Wasserschadensanierungsexperten SOLUTO.