Hundert Jahre (erfolgreicher) Strukturwandel machten Viessmann 2017 nicht nur zu einem der wichtigsten Heiztechnik-Anbieter – neben Kühlungs- und Lüftungslösungen entwickelte sich das Unternehmen über die letzten Jahre zu einem Komplettanbieter. Wie wir im hessischen Allendorf hautnah erfahren konnten, ist die Reise jedoch längst nicht zu Ende und eine Richtung ist ebenfalls absehbar: in Zukunft wird Viessmann die Weiterentwicklung zu einem der relevantesten Energie-Lösungsanbieter vollziehen. Ob das weiter 100 Jahre dauert bleibt abzuwarten.
Schlag auf Schlag
Nach einer kurzen Begrüßung durch Markus Stratmann, dem Vertriebsleiter für Westeuropa, ging es direkt zum Einstiegs-Vortrag von Albrecht von Truchseß – zu Unternehmensgeschichte, aktuellen Herausforderungen und einem Ausblick in die Zukunft. Von Truchseß, der Head of Corporate Communication, postulierte unter anderem, dass wir uns aktuell bereits beim Übergang von der vierten in die fünfte Industrielle Revolution befänden – von der Digitalisierung hin zu Künstlicher Intelligenz und "Machine Learning". Große Entwicklungsschritte, die mit zunehmender Geschwindigkeit passieren also. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang allerdings nicht nur die rasch fortschreitende Digitalisierung – auch der Fachkräftemangel und der gleichzeitig unschätzbar wichtige Partner Handwerk waren Thema. Gerade jetzt im Herbst sind die Auftragsbücher derart gefüllt, dass für mehr als das Kerngeschäft kaum Zeit, geschweige denn Energie, bleibt um sich mit etwas anderem als dem abarbeiten von Anfragen zu widmen. Der Trend, das bestätigte auch Österreich-Geschäftsführer Ing. Peter Huber, gehe dahin, dass Installateure die Wartung der Geräte gerne Viessmann-Serviceleuten überließen, was durch die enorme Komplexität der Anlagen absolut nachvollziehbar erscheint. Allerdings würde die Installateursbranche vermutlich besser daran tun – so meine persönliche Sicht – diese wertvollen Auftrags- und Einnahmequellen nicht aus der Hand zu geben. Außerdem waren die Exportländer Russland und China Thema des Vortrags – in Russland wurden in diesem Jahr eine Fertigungsstätten eröffnet. In China produziert Viessmann schon seit mehreren Jahren – ein Markt mit starken Zuwächsen und Zukunftsaussichten. In beiden Ländern wird das vor Ort produzierte Angebot gut angenommen.
Eindrucksvoll
Neben interessanten Vorträgen gab es allerdings auch viel zusehen! Zum Beispiel das Viessmann-Infocenter samt historischer Ausstellung unter Fachkundiger Führung von DI Gerhard Schäfer, MBA, dem Fachreferenten Technik der Viessmann-Akademie. Außerdem besuchten wir die Allendorfer Fertigung (die heute über 4.000 Menschen Arbeit bietet) sowie das Logistik- und Service-Center.
Neben einem Impuls-Vortrag von Volker Clement, dem Leiter des technischen Innendienstes und spannenden Informationen über das Service-Center-Tool "INA", welches hilft Kundenanfragen sehr schnell abzuwickeln, durften wir auch einen Blick in die Social-Media-Abteilung werfen. Weiters besichtigten wir die Heizzentrale mit über 13 MW Leistung, das lernende chaotische Lagersystem sowie – abschließend – die Unternehmenseigene Biogas-Anlage.
So ging sich dieser mit Informationen und Eindrücken gefüllte Tag zu Ende und die Fachjournalisten-Gruppe flog, vom Unternehmenseigenen Flughafen in Allendorf zurück zum General Aviation Center Vienna – erschöpft aber mit vielen neuen Erkenntnisse.