Österreich ist jenes Land, in dem die meisten thermischen Flachkollektoren der Welt gebaut werden. Die Wertschöpfung bei Solarwärmeanlagen erfolgt zu drei Viertel in Österreich, die Branche sichert so über 1200 wertvolle Vollzeitarbeitsplätze. Umso verwunderlicher ist es, dass die Förderbedingungen im Heimmarkt Österreich für die Errichtung von thermischen Solaranlagen nicht unbedingt rosig sind. Während in Deutschland der Umstieg von Öl auf erneuerbare Hybridsysteme mit einer thermischen Solaranlage mit bis zu 55 Prozent (inkl. MwSt., max. 33.000 Euro) gefördert werden, wird in Österreich die Errichtung einer Solaranlage lediglich vom Bund mit 700 € belohnt. Begründet wird dies damit, dass keine weitere CO2-Einsparung mehr mit einer Solaranlage gegenüber der Wärmepumpe oder Pelletskessel erreicht werden kann.
Aus Sicht des Verbandes Austria Solar ist das eine sehr kurzsichtige Denkweise. Die Energie aus Sonne ist die unabhängigste, klimaneutralste Energieform, die es gibt. Es macht Sinn, wenn die Sonne scheint, keine Pellets zu verbrennen oder Strom für die Wärmepumpe zu verbrauchen. Aus diesem Grund hat Deutschland auch Hybridsysteme derart wichtig in den Fokus gerückt.
Thermische Solaroffensive beim Heizen sichert über 1000 Arbeitsplätze
In Deutschland hat der Kombi-Bonus zu einem Boom am Markt geführt, dieses Erfolgsmodell sollte auch nach Österreich übertragen werden. „Wir fordern seit langem die Aktion „Raus aus Öl“ um einen thermischen Solarbonus wie in Deutschland zu erweitern, doch die Politik zögert“, so Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. Dabei wäre eine thermische Solaroffensive eine ausgezeichnete Konjunkturbelebungsmaßnahme. Der Solarbonus bei der Förderaktion „Raus aus Öl“ wäre ein wichtiger Schritt, um den Wirtschaftsmotor in Österreich mit Klimaschutzmaßnahmen wieder in Gang zu bringen.
Information
austriasolar.at
Wo bleibt Österreich?
Deutschland zeigt vor, wie die Wärmewende funktionieren kann. Während dort thermische Solaranlagen gefragt wie nie zuvor sind, gibt es in Österreich nicht die entsprechenden Rahmenbedingungen.
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