Als Tochter eines selbständigen Installateurmeisters wurde mir die SHK-Branche praktisch in die Wiege gelegt. Schon nach der dritten Klasse Mittelschule nutzte ich die Ferien, um meinen Vater bei der Arbeit zu begleiten und einen Einblick in seinen Berufsalltag zu gewinnen. Diese erste Erfahrung hinterließen einen bleibenden Eindruck, die mich in meinem Wunsch bestärkte, einen Beruf zu ergreifen, der mehr als nur Büroarbeit bot.
Der Weg in die Branche
Nach der Pflichtschulzeit entschied ich mich zunächst für die HTL Mödling mit Schwerpunkt Gebäudetechnik. Bereits dort zeigte sich die typische Geschlechterverteilung der Branche – wir waren nur drei Mädchen in der Klasse. Trotz der anspruchsvollen Umstellung meisterte ich das Jahr erfolgreich, doch der praktische Aspekt kam mir zu kurz. Die Werkstattarbeit in wechselnden Gruppen ließ kaum Raum für die Fertigstellung kompletter Projekte, was durch die Corona-Situation noch verschärft wurde.
Entscheidung für die Lehre
Die Entscheidung, eine Lehre im elterlichen Betrieb zu beginnen, eröffnete mir vielfältige Möglichkeiten. Der Familienbetrieb bot mir die Chance, in allen Bereichen tätig zu sein – von der praktischen Arbeit bis hin zur Badplanung und Fakturierung. Als Bonus erhielt ich aufgrund meiner guten Leistungen in der Berufsschule den L17-Führerschein vom Betrieb geschenkt.
Herausforderungen und Chancen
In der Berufsschule war ich in meinem Jahrgang das einzige Mädchen. Dank meiner Erfahrungen mit zwei älteren Brüdern hatte ich jedoch gelernt, mich durchzusetzen. Die tägliche Arbeit bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich – natürlich verfüge ich nicht über die gleiche körperliche Kraft wie meine männlichen Kollegen – etwa bei Arbeiten wie dem Stemmen. Dafür bin ich überzeugt, dass ich in vielen Bereichen präziser arbeite und besser organisiert bin, was das Werkzeug betrifft.
Besonderheiten der Branche
Die Vielfältigkeit des Berufs begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Besonders spannend finde ich die Badsanierungen, bei denen ich meine eigenen Ideen in die Planung einbringen kann. Die Dankbarkeit der Menschen in Notsituationen, wie bei einem Rohrbruch, gibt mir zusätzliche Motivation. Als Frau muss man sich in dieser „Männerwelt“ zwar täglich aufs Neue beweisen, aber gerade das macht uns zu etwas Besonderem. Ein interessanter Gedanke ist auch, dass mit einem höheren Frauenanteil in der Branche spezifische Lösungen entwickelt werden könnten – beispielsweise eigene Mobiltoiletten für Frauen auf Baustellen. Solche Maßnahmen könnten den Arbeitsalltag für Frauen erheblich erleichtern.
Mein Tipp für künftige Installateurinnen
Um mehr Frauen für diese Branche zu begeistern, halte ich es für wichtig, ...
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