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Kupferrecycling eine Kreislaufwirtschaft zwischen...

Alle Fotos: © Wieland Möllersdorf Ges.m.b.H.
Alle Fotos: © Wieland Möllersdorf Ges.m.b.H.

... der Berufsschule für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Wien & Wieland Möllersdorf Ges.m.b.H.: Ein Best Practice Beispiel für die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Berufsschulen und Wirtschaft.

von: Redaktion

Kooperationen stärken im Kampf gegen den Klimawandel

Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft dienen nicht nur dazu, Theorie und der Praxis zu verbinden. In Partnerschaften wie diesen können Schulen globalen Herausforderungen der Ressourcenknappheit lokal mit Alternativen begegnen. Damit bietet die Schule den Auszubildenden Handlungsstrategien an und ermächtigt sie, ins Handeln zu kommen, anstatt dem Klimawandel tatenlos zuzusehen.

Die Kooperation zwischen der Berufsschule für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Wien (BS-SHT) und der Firma Wieland Moellersdorf Ges.m.b.H im Bereich des Kupferrecyclings ist in dieser Hinsicht ein Vorzeigeprojekt besonderer Art, das zum nachhaltigen Einsatz von Ressourcen einlädt. Durch diese Zusammenarbeit wird effizient Kupfer aus Altmaterialien zurückgewonnen. So werden Ressourcen geschont und die Idee des Recyclings tatsächlich gelebt.

Die Wiederverwertung von Kupfer ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Es verringert den Energiebedarf zur Gewinnung von neuem Kupfer und reduziert somit die Treibhausgasemissionen. Zudem kann rezykliertes Kupfer mehrfach verwendet werden, was die Lebensdauer des Materials verlängert, und seine Wirtschaftlichkeit steigert.

Kupfer und seine Qualitäten

Kupfer zählt zu den am häufigsten rezyklierten Metallen weltweit und spielt eine entscheidende Rolle in der Kreislauf-wirtschaft. Es findet in verschiedenen Sektoren wie Elektronik, Bauwesen, hier vor allem in der Installations-, Gebäude-, Heizungs-, Kälte- und Wärmepumpentechnik und der Automobilindustrie Anwendung. Kuppeln denkmalgeschützter Gebäude, wie die der Karlskirche in Wien wurden im 18. Jahrhundert aus Kupfer gefertigt.

Energiebedarf zur Primärkupfer-erzeugung aus sulfidischen Erzen

Für die Herstellung einer Tonne Primärkupfer aus sulfidischen Erzen werden etwa 100 GJ benötigt, wobei 70 GJ für Bergbau, Mahlung und Flotation, 20 GJ für Transport und Schmelzprozesse und 10 GJ für die elektrolytische Reinigung aufgewendet werden. Kupfererz wird vor Ort gemahlen und über Flotation angereichert, bevor es durch Schmelz- und Konverterprozesse zu Blisterkupfer (mit einem Kupfergehalt von 98%) weiter-verarbeitet wird. Autogene Schmelzverfahren, die Röst- und Schmelzprozesse vereinen, verbrauchen weniger Energie als traditionelle Badschmelzverfahren und tragen zur Hälfte der weltweiten Primärkupferproduktion bei.

Sekundärkupfererzeugung

Für die Sekundärkupfererzeugung wird nur 10 bis 30 % des Energiebedarfs der Primärkupfererzeugung benötigt, also 10 bis 30 GJ pro Tonne. In Deutschland werden etwa 40 % des benötigten Kupfers durch Recycling gewonnen, wobei die Recyclingquote bei 80 % liegt, jedoch durch die Sammelquote limitiert wird. Ein modernes Verfahren im Recycling ist der kombinierte Schmelz- und Konverterprozess in einem Isa-Ofen, der verschiedene Rückstände wie Galvanikschlämme und Katalysatoren zu Schwarzkupfer aufschmelzt.

Jährlicher Bedarf an Kupfer in Österreich

In Österreich werden jährlich etwa 150.000 Tonnen Kupfer verwendet. Davon stammen rund 60.000 Tonnen aus recyceltem Material. Das Recycling spielt eine bedeutende Rolle im österreichischen Kupfermarkt, insbesondere im Kontext von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung (Mordor Intelligence).

Ein entscheidender Vorteil des Kupfer-Recyclings liegt darin, dass Kupfer auch nach mehreren Recyclingprozessen keine Qualitätsminderung erfährt. Produkte aus rezykliertem Kupfer weisen die gleiche Qualität auf wie Produkte aus Primärkupfer. Die Recyclingrate für Kupfer in Deutschland belief sich im Jahr 2021 auf etwa 40 Prozent, was über dem globalen Durchschnitt liegt.

Eine "echte Recyclingrate" berücksichtigt die Lebensdauer von Produkten und die Menge des wiederverwendeten Kupfers im Verhältnis zur Gesamtproduktion vor Nutzung. Durch das Rezyklieren von Kupfer können beträchtliche Energiemengen eingespart und CO2-Emissionen reduziert werden. Bereits 50 % des in Europa verwendeten Kupfers stammen aus dem Recycling.

Die Kupferindustrie engagiert sich für Nachhaltigkeit und investiert in Umweltschutzmaßnahmen. Durch die Recyclingaktivitäten der Kupferunternehmen wird die Umweltbelastung verringert und die Ressourcen für zukünftige Generationen gesichert. Kupfer ist ein Schlüsselmetall in der Kreislaufwirtschaft und spielt eine wichtige Rolle bei der Rückgewinnung anderer Metalle. Die Zukunft des Kupfer-Recyclings sieht daher vielversprechend aus, da die Nachfrage nach dem Metall kontinuierlich steigt. Mit effizienten Recyclingsystemen kann dieser Nachfrage auch Rechnung getragen werden.

Die Kooperationsschleife

Die BS-SHT und Wieland Moellersdorf Ges.m.b.H. zeigen vor, wie aus einer Idee eine partnerschaftliche Initiative für das Recycling von verwendeten Kupferrohren funktionieren kann: Kupferrohre, die in den Werkstätten zur Ausbildung der Installations- und Gebäudetechniker sowie für die Ausbildung zum Heizungstechniker verwendet werden, werden in verschiedenen Dimensionen (15 x 1,0 sowohl in Stangen- als auch in Ringform, 18 x 1,0 in Stangenform) geliefert.

Geliefert werden cuprolife® Kupferrohre von Wieland. Es handelt sich um ein Installationsrohr aus 100 % recyceltem Kupfer, das den Recyclingkreislauf schließt und einen neuen Standard setzt. Unnötiger Ressourcenverbrauch wird in Zukunft vermieden und Bauwerke werden für viele Generationen nutzbar. Der Rezyklatanteil* von 100 % wurde nicht nur vom TÜV SÜD verifiziert, sondern wird darüber hinaus von Wieland kontinuierlich in der Produktion sichergestellt. *Massenbilanzansatz, basierend auf ISO 14021, vom TÜV SÜD verifiziert. Weitere Informationen zum Produkt: wieland-cuprolife.com.

Die Lieferungen erfolgen bedarfsorientiert und werden für das Schuljahr 2024/25 beinahe drei Tonnen betragen. Das verarbeitete Kupfer wird nach der Verarbeitung durch die Lehrlinge in den Werkstätten für die Abholung in der BS-SHT gesammelt und von Wieland Moellersdorf Ges.m.b.H. für das Recycling von der BS-SHT zu ihren Betrieben gebracht.

Vorteile für beide Partner

Der Berufsschule für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bekommt Kupferrohre, welche im Massenäquivalent abgerechnet werden. Kein Massenverlust, während und nach der Verwendung, keine Kosten auf das Rohrmaterial! Wieland Moellersdorf Ges.m.b.H. nimmt die Chance des Product-Placements und des Seed-Marketings war. Lehrlinge arbeiten schon mit diesen Materialien und werden sich im späteren Berufsleben eher für diese Marke entscheiden!

Über die Realisierung dieses Projektes wird an Berufsschulen vorgelebt, wie verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen für alle Beteiligten eine WIN-WIN Situation herbeiführt: sowohl die BS-SHT, die Wieland-Moellersdorf Ges.m.b.H. Den größten Nutzen jedoch hat die Umwelt: Sie profitiert langfristig von dieser nachhaltigen Partnerschaft!

Lesen Sie diesen Artikel auf Seite 59 der aktuellen Ausgabe 10/2024 (ab 17.10.)!


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