Die Menschen wollen Strom selbst erzeugen

29.04.2021 | Heizung, News, TOP Heizung

Vor zwei Jahren startete der Vorarlberger Photovoltaik-Marktführer Hansesun die ­Expansion über die Landesgrenzen hinweg. Inzwischen ist das Unternehmen in Tirol, Deutschland, der Schweiz und in Liechtenstein vertreten.

Geschäftsführerin Susanne Glatzel im Gespräch über Expansion, Nach­haltigkeit und den Spieltrieb der Kunden.

Hansesun hat sich schnell zum größten Photovoltaik-Anbieter Vorarlbergs ent­wickelt. Jetzt sind Sie bereits im ganzen Bodensee-Raum und in Tirol vertreten. Wie kam es zu der Entwicklung?
Susanne Glatzel: Wir haben 2014 als Österreich-Tochter des Bremer Unter­nehmens Hansesun begonnen. In der Branchenkrise 2015 in Deutschland haben wir die Anteile und die Markenrechte übernommen. Ab da sind wir durchgestartet. Zwei Jahre nach der Gründung waren wir Marktführer in Vorarlberg und begannen erste Projekte in Deutschland und der Schweiz. Heute ­haben wir über 1.300 Photovoltaik-Anlagen installiert, die 20 GWh Strom pro Jahr liefern.

Zwei Drittel Ihrer Anlagen sind mit Stromspeichern ausgestattet. Sie bezeichnen sich als österreichweiter Marktführer für Stromspeicher. Weshalb befürworten Sie diese Kombination?
Glatzel: Unser erster großer Erfolg war die „Photovoltaik-Aktion Vorderland“.
In den Gemeinden rund um unseren ­Firmensitz in Röthis haben wir gemeinsam mit der Raiff­eisenbank ein attraktives Paket angeboten mit dem Ergebnis: 100 Anlagen in 100 Tagen. Da haben wir ge­sehen: Die Menschen wollen den selbst ­erzeugten Strom auch selbst verbrauchen.
Die Nachbarn stehen am Gartenzaun und vergleichen am Handy die aktuelle Leistung ihrer Anlage oder diskutieren, wann der optimale Zeitpunkt ist, die Waschmaschine einzuschalten und das Elektroauto zu laden. So entsteht ein spielerischer Wettbewerb. Der Kauf eines Stromspeichers ist also nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Und er entspricht unserer Philosophie: Wir ­wollen einen Beitrag für eine enkeltaugliche Welt leisten.

Woher nehmen Sie den Mut zur Erweiterung? Selbstverständlich ist das ja nicht.
Glatzel: Wir sind sehr stark über Empfehlungen gewachsen – zufriedene Kunden haben uns ihren Nachbarn und Verwandten empfohlen. Unser Kernteam war praktisch von Beginn dabei: Klaus Frehner als gewerberechtlicher Geschäftsführer, Franz Rein in der Abwicklung der Projekte, Andreas ­Müller im Verkauf und ich als Verantwortliche für das Kaufmännische. Jeder hat viel Know-how in seinem Bereich, das hat das rasche Wachstum erst möglich gemacht.

Und der Schritt über die Landesgrenzen?
Glatzel: Sehr rasch bekamen wir auch ­Anfragen aus dem Ausland. Mit unserem deutschen Partner haben wir von Beginn an zusammengearbeitet. Er montierte unsere Anlagen auch in Vorarlberg, bis wir ein eigenes Montageteam auslasten konnten. Heute ist er an Hansesun Deutschland beteiligt. Die Schweiz schottet sich massiv gegenüber Handwerkern aus Vorarlberg ab. Deshalb haben wir dort aktiv einen Partner gesucht. Hat man den richtigen Partner, ist ein ­gemeinsames Unternehmen der logische nächste Schritt.
Wichtig sind die eigenständigen Unternehmen auch, weil sich die Rahmenbe­dingungen sehr unterscheiden: Baubewilligungen, Netzzugang bei den Energiever­sorgern, Förderungen. Um effizient zu ­arbeiten, brauchen wir das Know-how aus dem jeweiligen Land.

Sie sind auch an der elementa Haustechnik GmbH beteiligt. Was war für diese Entscheidung ausschlaggebend?
Glatzel: Damit die Haustechnik bestens funktioniert, braucht es ein Gesamtkonzept: PV-Anlage, modulierende Wärmepumpe und eine Steuerung, die Heizung, Warm­wasser, Haushaltsstrom, die Ladestation fürs Elektroauto etc. gut integriert. Mit unserem eigenen Installateurbetrieb können wir die Planung und auch die Abwicklung opti­mieren. Mit dem Wärmepumpen-Experten Alexander Halbritter als Geschäftsführer haben wir hier einen sehr kompetenten Partner. Wir arbeiten aber selbstverständlich mit allen Installateuren zusammen.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 36 der aktuellen Ausgabe 5/2021!

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