Editorial 7-8a/2014

03.09.2014 | News

Über scharfen Senf, Witze und Urlaub. Noch was? Ah ja, Klimawandel.

Also die Sache mit dem Klimawandel … kennen Sie übrigens den? Treffen einander zwei Planeten, fragt der eine: „Und, wie gehts Dir so?“ Seufzt der andere und antwortet: „Schlecht. Ich hab Menschen.“ „Ah, das kenn ich“, tröstet ihn der Fragesteller. „Das hatte ich auch schon mal. Das geht vorüber.“

Grundsätzlich halte ich es für gescheiter, lieber mal zu schweigen, als zu jedem Thema ein Kolumne Senf auszupacken. Mir persönlich ist übrigens der scharfe Senf lieber als der süße, aber das ist Geschmackssache. Dem einen schmeckt dies, dem anderen das. Beim Essen ist‘s nicht so wie beim Wetter. Weil darüber, dass dieser angebliche Sommer heuer eine richtig große Sauerei war, dazu gibt es eigentlich keine zwei Meinungen. Außer Sie sind der Betreiber eines überdachten Einkaufszentrums, in das die Urlauber zum Zeitvertreib geflüchtet sind, um dem Dauerregen zu entkommen. Wo waren Sie eigentlich im Urlaub?

Witze zu erzählen, das ist eine Strategie, um über ein ungeliebtes Thema nicht reden zu müssen. Eine andere ist, vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen und abzulenken. Vorzugsweise auf unverfängliche Themen, über die jeder gerne redet: Essen, Wetter, Urlaub. Da steckt auch nicht so viel Konfliktstoff drinnen wie bei Fußball oder Politik oder Hanfabdichtungen. Manchmal helfen aber alle Ausflüchte nicht mehr, da muss der Chefredakteur ran. Wenn es z.B. (so wie hier und jetzt) um ein Heft geht, das zur Gänze von neuen Eintwicklungen in der Wärmetechnik handelt. Da ist die Rede von Energieeffizienz, von erneuerbaren Energien, von innovativen Technologien, von CO2-Einsparungen – und nicht zuletzt immer wieder vom Klimawandel. Also muss ich wohl, ob ich will oder nicht. Seufz.

Ja, offensichtlich ändert sich das Klima auf der Welt. Hat es immer getan. Nein, ich weiß nicht wirklich, wie groß der Anteil ist, den der Mensch daran hat. Ja, nahezu alle wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zeigen, dass wir Menschen mehr oder weniger große Mitverantwortung für die Zunahme von extremen Wetterereignissen rund um den Globus tragen. Weil wir gerade die in Jahrmillionen angelegten CO2-Vorräte in nur 150 Jahren in die Atmos-phäre blasen – ungeachtet der Tatsache, dass fossile Rohstoffe notgedrungen endlich sind. Ja, natürlich kann es sein, dass das keinerlei Einfluss auf die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur hat. Ich weiß es eben nicht. Aber wollen wir uns wirklich immer weiter darauf verlassen, dass eh schon nix passieren wird? So wie wir es ja in Wahrheit laufend tun, wenn wir einheizen, ins Auto steigen oder dauernd mit dem Handy spielen?

Reden wir lieber über was anderes. Oder ein Witz wäre jetzt gut. Kennen Sie den schon? Treffen einander zwei Planeten …
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