Wir helfen, wo Corona Armut hinterlässt

02.12.2021 | News

Vielleicht haben auch Sie das Aufatmen im Sommer gespürt: Endlich raus. In den Gastgarten. Endlich ins Kino. Endlich feiern, Freunde und Familie umarmen. Schluss mit Home-Schooling. Schluss mit Kurzarbeit. Endlich wieder nach vorne schauen.
Doch die Krise ist nicht vorbei ...

Ein ungewisser Winter steht vor der Tür und Corona hat Spuren hinterlassen. Viele haben eine belastende Zeit hinter sich, vielleicht einen Angehörigen verloren, mussten zurückstecken. Viele hat Corona aber auch in die Armut getrieben oder diese noch weiter verschärft. Dank der großen Solidarität zahlreicher Spendern im Jahr 2020 konnten wir tausenden Menschen über die Runden helfen. Doch gerade jetzt, wo private Reserven oft aufgebraucht sind und staatliche Unterstützungen auslaufen, werden die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie noch sicht- und spürbarer. Auch in dieser Zeit ist die Caritas für Menschen in Not da. Wir helfen weiterhin dann, wenn man nicht mehr weiterweiß. Dort, wo sonst niemand hilft oder helfen kann. Wir helfen dort, wo Corona Armut hinterlässt.

„Bestehende“ Armut bekämpfen, „neue“ Armut verhindern
Dieses „dort“ betrifft nun nicht nur jene armutsbetroffenen Menschen in Österreich, denen wir in den letzten Jahren in Notlagen oft geholfen haben: AlleinerzieherInnen, einkommensschwache Familien mit mehreren Kindern, MindestpensionistInnen, langzeitarbeitslosen Menschen, Menschen ohne Wohnung oder Menschen mit Migrationshintergrund. Die Krise ist für diese Menschen besonders schwer. Denn, wenn man ohnehin jeden Euro umdrehen muss, gibt es keinen Spielraum für unerwartete, zusätzliche Ausgaben wie zum Beispiel für Laptops oder Schreibtische im Home-Schooling und -Office oder für ungeplante Arztrechnungen und Medikamente. Doch seit Corona hat die Armut auch ein neues Gesicht, nämlich jenes von EinzelunternehmerInnen und jungen Menschen, die von Einkommensverlusten betroffen waren und sind, Kulturschaffende, GastronomInnen, LeiharbeiterInnen, die ohne finanziellen Puffer oder soziales Umfeld durch die Krise schlitterten. Auch Menschen, die früher angestellt waren und in der unerwarteten Arbeitslosigkeit nur noch die Hälfte ihres bisherigen Einkommens erhalten, kommen mit ihren hohen Ausgaben (zum Beispiel Kreditschulden, Mieten, Lebenserhaltungskosten) nicht mehr nach und rutschen plötzlich in die Armut (Quelle). Das alles sind Menschen, sind Familien die keine existentiellen Nöte kannten und die jetzt nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. In unseren Caritas Sozialberatungsstellen haben 2020 36 Prozent der Hilfesuchenden noch nie zuvor Hilfe der Caritas in Anspruch genommen. Armut ist plötzlich ein Begriff, der das nähere Umfeld betreffen kann. 
Die Not, die Armut mit sich bringt, ist in diesen Fällen auf den ersten Blick gar nicht sichtbar und dennoch ist sie in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Als Caritas nehmen wir unsere Verantwortung während der Krise ernst: Die alte Armut weiterhin bekämpfen und neue Armut verhindern!

Besonders wichtig: Hilfe bei Lebensunterhalt und Wohnen
Armut bedeutet auch, dass es kein Geld für Kinokarten, Essen gehen, Schulausflüge gibt. Wer sich plötzlich schwer tut, Rechnungen zu begleichen, kann auch keine Freund*innen zum Essen einladen. Denn das Einkommen reicht nicht einmal für Lebensmittel für sich und die Familie. Armut ist deshalb so tückisch, weil sie oft nicht gleich ersichtlich ist, dennoch die betroffenen Menschen sozial ausschließt und weitreichende Auswirkungen auf die Lebensrealität hat. Viele wenden sich jedoch erst an die Caritas, wenn die Not wirklich existentiell wird. Menschen suchen Hilfe, weil sie die Kosten des Alltags nicht mehr bezahlen können: Mieten, Energiekosten und Lebensmittel. Wenn die Mietrückstände zu groß werden und Delogierung droht. Die verstärkte Wohnungsnot spiegelt sich auch in den Sozialberatungsstellen der Caritas wieder: 45 Prozent der Menschen, die sich an die Caritas wandten, wurden zum Thema Wohnen beraten. 31 Prozent brauchten Unterstützung in rechtlichen Fragen, jeweils 30 Prozent zu den Themen Arbeit und Familie/Kinder sowie 25 Prozent zu Schulden oder zur Energie. Geldsorgen, Einsamkeit, Scham und nicht zu wissen, wie man den nächsten Monat überstehen soll, verschärfen die psychische Belastung, die die Corona-Zeit ohnehin mit sich bringt. Viele Menschen sind erschöpft.

So hilft die Caritas:

Der Auftrag der Caritas vor, während und nach der Krise ist klar: Wir helfen jenen, die in Not geraten sind.

  • Wir helfen armutsbetroffenen Menschen weiterhin, die schon vor Corona zu wenig hatten. Hier geht es um das Notwendigste: Existenzsicherung, Lebensmittelhilfe und -gutscheine, Energieversorgung, Beratung, Wohnungssicherung.
  • Wir helfen Frauen und armutsgefährdeten Familien, die die Corona-Krise noch stärker in die Not getrieben hat.
  • Wir helfen jenen, die bisher keine finanziellen Sorgen kannten und durch die Krise plötzlich armutsgefährdet sind. Sie brauchen unsere Unterstützung. Denn: Viele private Reserven sind jetzt erschöpft.

Wir helfen in…

  • … 55 Familienberatungsstellen in ganz Österreich
  • 56 Sozialberatungsstellen österreichweit
  • … 9 Mutter-Kind-Häuser mit Wohnplätzen für 129 Mütter und 202 Kinder
  • und bieten ein Dach über dem Kopf in 53 Wohnungsloseneinrichtungen mit 2.390 Schlafplätzen.

So können Sie helfen:

  • Mit 33 Euro ermöglichen Sie einer Mutter und ihren Kindern eine Nacht im Mutter-Kind-Haus.
  • Mit 40 Euro finanzieren Sie einen Wocheneinkauf für eine*n Alleinerzieher*in.
  • Mit 33 Euro ermöglichen Sie einer Mutter und ihren Kindern eine Nacht im Mutter-Kind-Haus.
  • Mit 50 Euro unterstützen Sie Menschen, die jetzt vor einer Delogierung stehen oder denen eine Stromabschaltung droht, um in den nächsten Monaten über die Runden zu kommen.

Caritas-Spendenkonto

Erste Bank:
IBAN AT23 2011 1000 0123 4560

BIC GIBAATWWXXX
Kennwort: Inlandshilfe

Online-Spenden: www.caritas.at/inlandshilfe

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